modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 10/2012

Funktionssanierung und Erweiterung des BG/BRG/BORG Lessinggasse

Anerkennung / 6. Rang

ZT Arquitectos Lda. - Zinterl Architekten ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Ziel ist die Schaffung einer Lern- und Lebenswelt, die allen Nutzern als anregender Rahmen der pädagogischen Konzepte im Innen – und Aussenraum dient und mit den Bedingungen des Bestandes und Städtebaus bestmöglich ökonomisch und gestalterisch umgeht.
Strategien
• Alt und Neu werden zu einem Ganzen verschmolzen
• Und die Funktionen klar und übersichtlich angeordnet.
• Zentral im Schwerpunkt der Anlage wird – die beiden Strassen verbindend – ein Bauteil gesetzt, der horizontal – Eingangsachse mit 2 gleichwertigen Haupteingängen – und vertikal – Licht- und Wegeführung durch alle Geschosse – als Verteiler und Herz fungiert.
• Somit werden 2 gleichwertige Haupteingänge angeboten, weiters verbleibt der Zugang im Bestandsbau.
• Die Funktionsbereiche sind
• Im genannten Mitteltrakt alle Sonderunterrichtsbereiche wie
• UG-2: Sportbereiche sowie Haustechnik
• UG-1: Parkierung von PKW und Fahrrad
• EG: Mehrzweckraum/Performance Zentrum (miteinander verbindbar sowie öffenbar Richtung Innenhof/Alt) und Cafetaria
• OG1:Musikräume und Galerie mit Aufenthalt
• OG2/3:Naturwissenschaften
• DG:Kunstbereich
• In den Neubauteilen parallel zu den Strassen
• EG mit dem Speisebereich sowie der Bibliothek
• OG1 mit Administration und Lehererbereich
• OG2/3 Cluster der Sekundarstufe 1
• DG mit Aussenbereichen der Kunsterziehung
• Im Bestandsteil die Sekundarstufe 2/Departments
• Der dichten städtischen Situation steht die Schaffung von grosszügigen Raumbeziehungen gegenüber:
• Im EG werden die beiden Höfe über den zweigeschossigen Aufenthaltsbereich/Cafetaria und Performance Zentrum zu einem Raumkontinuum verbunden.
• Quer dazu entwickeln sich einerseits die öffentlichen Bereiche Bibliothek/Innenhof-Neu/Speiseraum andererseits die Eingangsachse zwischen den beiden Strassen.
• Der vertikale Raum mit zenitaler Lichtführung schafft Orientierung und gibt der gesamten Schule ein wiedererkennbares Rückgrat.
• Bezuglich der Höhenlagen werden das EG und das OG1 im Neubauteil dem Bestand angepasst,das OG 2 ist mittels Treppe/Treppenlift an das OG2/alt angebunden. Das OG3/Bestand kann optional an den Neubau im Rahmen der Dachbereiche angebunden werden, dies wurde derzeit aus Kostengründen vermieden, im Weiteren ist ebenfalls der Brandschutz/Fluchtweg zu klären.
• Durch die hohen Flächenanforderungen im Zusammenspiel mit der Grundstücksdimension werden die 4 Sportbereiche in den unteren Bereichen angeordnet und alle 4 Räume mit Oberlichten natürlich belichtet.
• Die Idee der Clusteranordnung befindet sich in 4 Bereichen auf OG2/3. Verschiedene Klassenräume gruppieren sich um den Freiarbeitsbereich, die Räume können mittels techn. Mittel wie Schiebewände oder Doppeltüren verbunden werden. Wesentlich ist die Anpassbarkeit der Räume an die teils zukünftigen pädagogischen Konzepten. Für diese Bereiche wird – aus ökonomischen und funktionellen Gründen - als zweiter Fluchtweg eine Aussentreppe angeordnet, die gleichzeitig als Veranda auf den Ebenen dient.
• Besondere Bedeutung wird dem Bereich von Mehrzweckraum Und Performancezentrum gelegt. Die beiden Zonen liegen an der Eingangsachse im EG und sind miteinander verbindbar, um ein entsprechendes Angebot für grössere Konferenzen oder schulinterne Veranstaltungen zu ermöglichen. Zudem können die Bereiche auch zum Innenhof/Bestand geöffnet werden und werden Bühnen- bzw Lagerräume angeboten (das Einsparpotential ist bewusst, jedoch wurde der Nutzungsqualität derzeit der Vorrang gegeben)
• Bezuglich der Fassadengestaltung gibt es 2 unterschiedliche Bereiche:
• Die beiden Strassenfassaden nehmen die ruhige Gliederung mit verputzten Lochfassaden auf. Die Zugänge werden betont. Die Höhe der Fassade richtet sich nach den Vorgaben des Städtebaus bzw der Sonderregelung BauO Par. 75 (9) (16 Meter bzw 17,5 m).
• Die Innenfassaden werden vorwiegend in Glas gestaltet, um möglichst interessante Lichtführungen zu erzielen. Die sonnerliche Erwärmung wird durch entsprechende Verschattung (beispielsweise im Glaszwischenraum oder aussenliegend) verhindert.
• Für PKW wird eine Tiefgarage vorgesehen, die Fahrräder werden ebenso auf der UG-1 abgestellt (Nutzung des knappen und hochwertigen Aussenbereichs in den Innenhöfen), der Zugang ist von beiden Strassen vorgesehen und erreicht man von der Parkierung attraktiv direkt den vertikalen Verteilerraum/Lichtführung.
• Das Fluchtwegekonzept wird möglichst ökonomisch mittels 4 Treppenhäusern (Bestandstreppe,2 Treppen im neuen Quertrakt und die neue Aussentreppe) angeboten, die Brandabschnitte werden entsprechend vorgesehen. In einer detaillierten Planung wäre dies mit den Behörden abzustimmen.
• Die Barrierefreiheit wird im gesamten Bereich sichergestellt. Ein Lift im neuen Quertrakt (von der Strasse barrierefrei im Haupteingangsbereich erschlossen) sowie ein Lift in der Bestandstreppenzone gewährleisten dies. (Alternativ könnte das OG3/Bestand mittels Treppenlift verbunden werden).
• Ziel ist weiters die Umsetzung der Bauaufgabe in gestalterischer und ökonomischer Qualität (Errichtung und Betrieb). Beim vorgegebenen Kostenrahmen sind verschiedene Faktoren zu beachten:
• Die Flächenannahmen lt. Tabelle Auslobung müssen die besondere Situation der Garage und Fahrradabstellplätze berücksichtigen . Aus gestalterischen und funktionalen Gründen wurde auf die Nutzung der Innenhöfe für die Parkierung der Fahrräder verzichtet, stellt dies aber ein mögliches Sparpotential dar.
• Im Bestandsbereich ist ein hoher Verkehrsflächenanteil bereits vorhanden, der zu höheren Anteilen als die angegebenen 35% führt.
• Aufgrund der innerstädtischen Bauweise und des Bestandsobjektes ist mit einer Kostengenauigkeit des Kostenrahmens in dieser Projektphase von ca. 20% zu rechnen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich positiv wird das Aufnehmen der Sockelzone und des Gesimses der Nachbarbebauung gewertet, was jedoch nur durch die Überschreitung der zulässigen Gebäudehöhe möglich ist. Die Anordnung der Funktionen ist in allen Ebenen sauber gelöst. Bei allen Qualitäten, die dieses Projekt in den Aula-Bereichen und in der Erschließung über alle Geschoße aufweist, muss festgestellt werden, dass dieser Mangel nicht behebbar ist. Große Mängel weist das Projekt bei der Überwindung der Höhendifferenz zwischen Gehsteig und Aula auf.
Honoriert wird das gute Verschattungskonzept.