Wohnquartier Bleicherfeldstraße

Der Beitrag des Teams Bielefeld ist schon sehr konkret und intensiv durchgearbeitet. Die Schließung der Zwischenräume an den Höfen mit baulichen Maßnahmen (Nebengebäude für Müll und Fahrräder) wird begrüßt, ebenso die Aufweitung der Eingangsbereiche mit Sitzmöglichkeiten.

Der zentrale Spielplatz mit Treffpunkt liegt an der richtigen Stelle. Der vorgeschlagene Quartierstreff wird jedoch unterschiedlich bewertet. Ein Teil der Jury sieht hier eine zu starke Konkurrenz zum Quartiersmittelpunkt „Bärenplatz“. Auch bleibt die Frage nach dem Betreiber und der Nutzungsfrequenz offen. Die Idee, in der Siedlung zusätzliche Flächen für Ballspiel und Sport anzubieten, wird positiv aufgenommen.

Der Zonierungsansatz (Familien, Senioren, Singles) ist folgerichtig wegen der topografischen Lage und der Barrierefreiheit an den Hirschweg/Biberweg gelegt worden. Hier ist die barrierefreie Erschließung mit nur geringen Eingriffen in den Bestand zu realisieren. Allerdings ist die Zonierung auch problematisch, da sie in den Obergeschossen nicht durchzuhalten ist (hier keine Barrierefreiheit).
Die vorgeschlagenen Gärten an den Erdgeschosswohnungen werden positiv gesehen, jedoch werden die unterschiedlichen Tiefen und Größen auch unterschiedlich bewertet, zumal sie so erst zu realisierten wären, wenn die Wohnungsgrößen verändert worden sind. Auch die gewählte Gestaltung der Freiräume stößt nicht durchgehend auf Zustimmung. Im Spielbereich mit Treffpunkt besteht die Gefahr einer Überfrachtung des Freiraums.

Verschiedene Wohnungsgrößen werden variantenreich aufgezeigt. Die vorgeschlagenen Balkonerweiterungen würden den Wohnwert steigern und werden begrüßt. Die seitlichen Wandscheiben an den Balkonen werden allerdings als nicht notwendig empfunden.

Die Erweiterung des Treppenhauses im Eingangsbereich ist eine gute Idee, da auf diese Weise geschützte und gut erreichbare Abstellflächen für Rollatoren, Kinderwagen, etc. entstehen würden. Die Umsetzung dürfte jedoch nicht einfach sein, da die Anbindung an den Bestand bautechnisch recht aufwändig wäre und sich zudem durch diese Anbauten die Ansicht der „Reichowschen“ Architektur wesentlich verändern würde. Auch würde der Eingang dann direkt unter den Bewohnerfenstern liegen.

Der Vorschlag, am Biberweg/Hirschweg, analog zur Bleicherfeldstraße, neue Parkplätze anzubieten, erhöht auf gute Weise das Stellplatzangebot. Die Verlegung und Anordnung des neuen Garagenhofes überzeugt die Jury allerdings nicht, da dieser mit seiner einseitigen Erschließung an diesem Standort ein Sicherheitsproblem darstellen könnte. Als Auftakt zum Quartier wäre er zudem nicht das richtige Zeichen. Grundsätzlich begrüßt wird die Idee von „Internationalen Gärten“ im Quartier, allerdings gefällt die gewählte Lage nicht.