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Einladungswettbewerb | 01/2016

Anbau von Gemeinderäumen an die Corvinuskirche

Anerkennung

Preisgeld: 5.000 EUR

RTW Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Die Architekten teilen die Auffassung des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, dass es sich bei der Ev.-luth. Corvinuskirche einschließlich ihrer Innenausstattung und mit dem freistehenden Glockenturm um ein Baudenkmal und ein Werk der Baukunst handelt, das es ganzheitlich zu erhalten gilt. Die Entwurfsidee bleibt erhalten: „Die wandernde Gemeinde trifft sich zum Gottesdienst in einem Zelt“. Letzteres ist gerade im Hinblick auf die Fusion der Ev.-luth. Bodelschwingh-Kirchengemeinde in Hannover-Ledeburg und der Ev.-luth. Corvinus-Kirchengemeinde in Hannover-Stöcken und die damit verbundene gemeinsame Nutzung und Identifikation mit dem Standort und dem Gebäude von besonderer Bedeutung.

Der Entwurf für den An-/Einbau der neuen Gemeinderäume konzentriert das Gemeindeleben auf einen zentralen Ort und thematisiert das Miteinander von Kirchengebäude und Gemeinderäumen. Alle Funktionen, Alt und Neu sind klar ablesbar und bilden trotzdem eine Einheit: So, als wäre es nie anders gewesen!
Die Sakristei und die Verbindungsgänge zur Sakristei und zum Glockenturm werden abgebrochen. Das bestehende Kirchengebäude wird mit den für die Gemeindearbeit erforderlichen Gemeinderäumen erdgeschossig und barrierefrei ringförmig umbaut.
Der gemeinsame Haupteingang von Kirchenraum und Gemeinderäumen wird verlegt und bildet zusammen mit dem Glockenturm einen signifikanten einladenden Kirchenvorplatz an der Ecke Moorhoffstraße / Hogrefestraße. Auf dem südlichen freien Grundstück wird eine Stellplatzanlage mit 20 Einstellplätzen vorgeschlagen, die gemeinschaftlich mit der neuen Wohnanlage des alten Gemeindehauses genutzt werden kann. Trotz der nahe gelegenen S-Bahn-Haltestelle ist dieser Parkplatz für die Funktionalität im Alltag der Gemeinde von großer Bedeutung.

Das neue Foyer unter der Empore des Kirchenraums wird mehrfach genutzt und dient als Verteiler in den Kirchenraum und in die Gemeinderäume. Eine räumliche Abtrennung in Form einer umlaufenden Verglasung mit Glas als Primärtragwerk (Temperaturunterschiede) zum Kirchenraum und Durchbrüche zum Außenraum (Belichtung) definieren die neue Mitte und bieten eine gute Orientierung und Funktionalität im Alltag.

Im Süden liegt der Gemeindesaal mit einem angelagerten Kirchengarten. Die anschließende Küche stellt die Verbindung zu den 2 Gruppenräumen (teilbar mit Elementwand) im Westen her. Das anschließende Stuhllager komplettiert die Funktionalität der Gruppenräume. Im Norden an der Moorhoffstraße gibt es einen Nebeneingang mit einem Behinderten Stellplatz und der Ver- und Entsorgung der baulichen Anlage. Archiv und WC-Anlagen mit Behinderten-WC und Wickelraum schließen sich an. Zum Kirchenvorplatz und Eingangsbereich liegt zentral das Gemeindebüro. In unmittelbarer Nähe liegen das Büro für den Diakon, den Küster und das Amtszimmer für den Pastor mit einem Vorraum und einem Hof der Stille, dem gegenüber die Sakristei liegt.

Der Kirchenraum bleibt mit den fest eingebauten Bänken (seitlicher Rückbau im Bereich der neuen Glaswände), seinem Altarbereich und der Empore mit der Orgel unberührt. Die Empore erhält zwei unabhängige zusätzliche Rettungswege über Dach.
Die Belichtung und Beleuchtung des Kirchenraums erfolgt weiterhin über die zeit-typische Industrieverglasung, bzw. über die wieder rekonstruierten Innenleuchten, die einem Sternenhimmel unter dem Zelt gleichkommen.

Alle Räume sind in ihrer Funktion ablesbar und den Innen- und Außenbereichen entsprechend zugeordnet. Die neue Raumordnung unterstützt die multifunktionale Nutzung aller Räume. Das Foyer lässt sich über Faltwände in den Kirchenraum für Großveranstaltungen öffnen. Die Funktionen des Gemeindehauses organisieren sich um den zentralen Sakralraum und öffnen sich funktional sowohl nach innen als auch in den jeweiligen Außenraum.

Der Entwurf lässt eine hohe räumliche Dichte und eine intensive Nutzung / Mehrfachnutzung aller Innen- und Außenbereiche trotz reduziertem Raumprogramm der Gemeinderäume und des Sakralraums erwarten.