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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2016

Baubetriebshofgelände

2. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

Holl Wieden Partnerschaft

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept

Das Konzept versucht die Struktur der südlichen Zeilenbauten aus den 60er Jahren zu einem attraktiven Wohnquartier zu ergänzen und zusammenzuführen. Gleichzeitig soll mit der Neugestaltung eines urbanen Platzes am Kreisel die Verbindung zur Altstadt aufgenommen werden mit einem schönen Blick zur Altstadt und der St. Jakobus Kirche.

Der nördliche Wohnbauriegel mit seiner Laubengangerschließung ermöglicht eine hohe Wohnqualität für eine breite Mieterstruktur und ein vielfältiges Wohnungsgemenge je nach Nachfrage. Er eignet sich für kostengünstige Wohnungen (sozialer Wohnungsbau, Wohnungspakt Bayern), aber auch für freifinanzierten Wohnungsbau. Dreigeschossige Wohnungsbauten in Pavillonbauweise mit großzügigen Wohnungsgrundrissen (freifinanzierter Wohnungsbau) ergänzen das Wohnungsangebot. (ca. 84 WE; GFZ 1,1)

Freiraumkonzept

Der wohnungsnahe Freiraum mit leicht erhöhten Terrassen und einem variantenreichen Wegesystem gestaltet einen abwechslungsreichen und vielfältigen nutzbaren Grünraum (Spiel, Aufenthalt). Der wertvolle Baumbestand (markante Großbäume) kann größtenteils erhalten werden. Verschiedene Spielangebote sind in den Belagsflächen einzulassen und machen das gesamte Wohnquartier zu einer bespielbaren Aufenthaltslandschaft. Die Erschließungsstraße Am Holzgarten sollte in diese Freiraumgestaltung integriert werden und als Spielstraße (Schrittgeschwindigkeit, Mischfläche) oder als Shared Space festgelegt werden.

Der Nachbarschaftspark im Inneren des Wohnquartiers wird ergänzt durch sorgfältig gestaltete urbane Straßenräume am Rand. Die Schallschutzbebauung an der Münchner Straße hat eine differenzierte Baukörperausformung, die mit Baumreihen ergänzt wird. Wesentliches Element des neuen Wohnquartiers ist die Neugestaltung der Stefanstraße zu einem urbanen Straßenraum. Die Einfahrt in den Kreisverkehr kann verlegt werden, so dass auf der Ostseite der Stefanstraße ein breite Mischfläche für Fahrrad und Gehweg entsteht, mit einem Platz am Kreisel und den schönen Blick zur Kirche der Altstadt!

An der Stefanstraße befinden sich Kurzzeitparkplätze, Fahrradabstellanlagen (eventuell auch Leihfahrradstation) und die Einfahrt zur öffentlichen Tiefgarage (Stellplätze: 89). In der Tiefgarage können Carsharing-Plätze angeboten werden.

Die Erdgeschosse der abschirmenden Bebauung sollte für Dienstleister und Freiberufler vorgesehen werden, auch soziale Nutzungen wie Familienzentrum, Beratungsräume, Malschule, Künstlerateliers u. A. sind denkbar. Am Platz zum Kreisel sollte ein Bistro untergebracht werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliche Aspekte:
Der städtebauliche Auftakt am Kreisverkehr ist angemessen und setzt ein neues Zeichen an dieser Stelle. Die geschlossene Bebauung entlang der Münchner und der Stefanstraße ist differenziert und maßstabsgerecht aufgegliedert. Positiv fällt die Gliederung in einzelne Baukörper und deren Gestaltung auf.
Die Lärmschutzfunktion bleibt dabei trotzdem erhalten.
Das Maß der Kubatur liegt im unteren Bereich, die TG hält Flächen frei, dies ist aus ökologischer Sicht positiv zu bewerten.
Die schollenartigen erhöhten Grünbereiche wirken im Bereich der westlichen Platzflächen schlüssig, sind jedoch im Innenhof nochmals zu überdenken, insbesondere bzgl. des Gesichtspunktes eines multifunktional nutzbaren grünen Innenhofes.
Die Organisation der Wohnungen ist nicht ausreichend dargestellt, die vorgeschlagenen Gebäudetiefen erlauben jedoch eine sinnvolle Grundrissgestaltung.
Die perspektivische Aussage zur Gestaltung der Baukörper wird positiv bewertet, von der Maßstäblichkeit her wäre in Teilbereichen die Erhöhung um ein Geschoss ohne Qualitätseinbußen denkbar.
Positiv ist das Angebot von zwei Tiefgaragen, welche damit der Maßstäblichkeit des Gebietes entsprechen und Angsträume vermeiden. Die Inszenierung der östlichen Tiefgaragenzufahrt erscheint überdimensioniert und unangemessen.

Ökologie und Energie:
Auf der Betrachtungsebene der Gebäude überzeugt der Entwurf auf-grund des hohen Anteils attraktiver Südwohnungen. Die Anordnung der beiden Tiefgaragen engt die versickerungsfähige Fläche stark ein. Dadurch entsteht unnötig eine hohe Versiegelung der städtebaulichen Anlage. Die Schallemissionen sind durch den nördlichen Riegel komplett absorbiert.