Förderwettbewerb „Ulrich Wolf“ 2017

Der Garten spielt mit dem Bild einer Blase als Raumgebilde, welches vor allem in verdichteten Stadträumen als „Stadt-Blase“ eine Abschottung eines jeden Einzelnen gegenüber Tempo, Lautstärke und Hektik erzwingt. Die Verfasserin schlägt vor, diese Beschränkung durch einen grünen Raum, eine grüne Blase zu ersetzen und von den Qualitäten der Natur zu profitieren. Dabei bleibt die Arbeit in Gestaltungsbild bei der Idee der Blase, die der gesamten Fläche als Struktur zugrunde liegt. Wie niedergesunkene Seifen- oder Luftblasen bestimmen diese Figuren den Flächengrundriss und die Nutzung der Flächen. Während die rechte Gartenhälfte innerhalb von zwei großen Blasen Grabeland vorsieht, ist die linke Gartenhälfte durch eine gemeinschaftlich nutzbare Rasenfläche geprägt. Diese teilt sich durch die Blasenstruktur wiederum in zwei Teilräume mit fließendem Übergang und einer Laube in der Nähe des Eingangsbereiches. Aufenthaltsqualität bietet sich in diesem Bereich, wird aber auch in den kreisrunden Beetflächen durch spiralförmige Holzsitzbände hergestellt. Bei der Kleintierhaltung wird „nur“ an Bienen gedacht. Die Arbeit besticht durch eine sehr klare Formsprache, die auch in der Funktionsverteilung ihre Schlüssigkeit bewahrt. Der Garten könnte mit dem assoziierten Raumgefühl auch unter dem Titeln „enjoy it, grow it, taste it“ stehen. Den Bestandsbäumen werden drei neue Bäume gegenüber gesetzt. Gewählt wurden Apfelbäume in alten Sorten. Eine Beerensträucher-Hecke fasst nicht nur den Garten sondern auch die Kreissegmente konsequent ein. Eine Schwäche des Entwurfs sehen die Jurymitglieder darin, dass die gemeinschaftliche Nutzung des Gartens nicht klar genug ablesbar ist.