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Einladungswettbewerb | 02/2016

Umnutzung Kirchengebäude St. Maximilian Kolbe

2. Preis

akyol kamps architekten bda, gmbh

Architektur

Erläuterungstext

Unter Beibehaltung des markanten Raumeindruckes und der spezifischen Identität des Kirchenraumes entwickelt das Konzept selbstverständlich die Anordnung der unterschiedlichen Funktionen. Ausgehend vom geometrischen Zentrum des Gebäudes werden die unterschiedlichen Funktionen strahlenförmig entlang der Südseite des Gebäudes angeordnet. Die Abgrenzung zum Kirchenraum/zur Plaza erfolgt über eine transparente vertikale Holzstruktur, welche sich in Kreissegmenten um die Plaza anordnet. Durch entsprechende Versprünge entstehen eindeutige Vorbereiche zu den Zugängen der verschiedenen Nutzungen sowie zum Treppenlauf in die Obergeschosse. Die Plaza im Erdgeschoss verknüpft als Identität stiftender Ort der Begegnung alle Funktionen. Sie dient als Versammlungs- und Ausstellungsraum. Zudem lässt sich der Kapellenraum zur Plaza hin öffnen und erweitern. Dieser befindet sich im geometrischen Zentrum unterhalb des Turmes. Der kreisförmige Kapellenraum kann flexibel durch die hier in Teilen bewegliche vertikale Holzstruktur je nach Bedarf abgeschirmt werden. Die liturgischen Elemente der Kirche wie ewiges Licht, Ambo, Tabernakel und Altar des Künstler H.G. Bücker können mit kleineren Anpassungen für die Kapelle wieder Verwendung finden.

Zur verbesserten Eingangssituation wird ein neuer Windfang vor den bestehenden Eingang gebaut. Es wird dadurch ein zeitgemäßer und komfortabler neuer Zugang geschaffen, welcher auch von der neuen Nutzung kündet. Der Zugang in den Hauptraum wird um einige Meter vorgezogen, so dass die neue Erschließung in den nunmehr etwas weniger tiefen zentralen Raum eindeutig erfolgt und so unmittelbar auf die Plaza führt.

Sämtliche Funktionsräume verfügen über eine natürliche Belichtung und Belüftung. Die Innenfassaden der Funktionsräume zum Kirchenraum sind überwiegend transparent ausgebildet. Die Erschließung erfolgt sinnfällig und Kommunikationsfördernd in der Schicht zwischen Kirchenraum / Plaza und den Funktionsräumen.

Insgesamt stellt der vorgestellte Entwurf eine einfache und selbstverständliche Umsetzung des Programms und der inhaltlichen Idee des „Malteser Campus“ dar. Die Konzeption erhält den markanten Innenraum des ehemaligen Kirchengebäudes und führt so die neuen Nutzungsanforderungen und den Erhalt der einmaligen Raumwirkung des denkmalgeschützten Gebäudes auf besondere Weise zu einer neuen Einheit zusammen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Wettbewerbsbeitrag nimmt in Tiefen- und Höhenstaffelung die innere Struktur des Kirchenraumes und der neuen Nutzung auf, wobei die ausdrucksstarken hohen Wandscheiben ihrer Massivität wegen entbehrliche Elemente sind. Die Plazalösung mit integrierter Kapelle ist gelungen, schafft großzügigen Raum, die akustische und optische Abschirmung des Kapellenraums ist jedoch zu gering.
Die Unterbringung der Nutzung ist konsequent und geordnet, aber erkauft mit gefangenen Räumen im Bereich KITA. Die Lage der Casa Malta hat Vorteile; die Verschränkung mit der Funktion der Elternküche wird nicht gewünscht. Die Befensterung der Fassade wird als eine Möglichkeit gesehen, wie man notwendige zusätzliche Belichtung denkmalverträglich gestalten kann.
Der Entwurf zeigt, dass sich das Raumprogramm in dem bestehenden Sakralbau in
angemessener Weise unterbringen lässt.