Nichtoffener Wettbewerb | 01/2005
Gestaltungskonzept einer Erinnerungsstätte für Graf von Stauffenberg im Alten Schloß Stuttgart
1. Preis
KASTNER PICHLER SCHORN ARCHITEKTEN
Architektur
Erläuterungstext
Der Ort
Das Alte Schloß in Stuttgart ist im Hinblick auf die Brüder Berthold und Claus Schenk von Stauffenberg ein authentischer Ort.
Die räumliche Nähe zu den Dienstzimmern des Vaters und
das Schloß als Gebäude sind Teil ihrer Kindheitserlebnisse.
Der Raum der zukünftigen Stauffenberg-Erinnerungsstätte ist das ehemalige Archiv, ein Raum also, der Wissen bewahrend ehemals seine Bestimmung hatte und heute in neuer Interpretation
und didaktischer Weise diese wieder aufnimmt.
Die zentrale Idee
Ein Raum im Alten Schloß ist als authentischer Ort selbst Exponat und bleibt unverstellt.
Die Wände werden mit einem sandfarbenen Sanierputz hauchdünn geschlämmt ohne die authentischen Steinschichten darunter zu verdecken. Die Schlämme bleibt unbehandelt und
zeigt ihre Struktur in Überlagerung mit den Mauern darunter. Zusammen mit dem Sandsteinboden entsteht ein monochromer Raum ohne zwingende zeitliche Zuordnung .
Der Raum des Schlosses – das Alte Archiv – soll „leer“ bleiben.
Die Bedeutung der Brüder von Stauffenberg, stellvertretend für den Weg von Begeisterung für das Dritte Reich bis zum des Widerstand gegen das NS-Regime, kann an dem missglückten
Attentat am 20.Juli 1944 fest gemacht werden.
Im Spannungsbogen zwischen der Erziehung der Brüder von Stauffenberg und ihrer Hinrichtung wird in die Mitte des Raumes ein abstrahiertes Bild des großen Lagebesprechungstisches gezeichnet :
Der Tisch als Symbol für den „Tatort“ im Führerhauptquartier Wolfsschanze.
Das Bild ist so zurück genommen, dass es als Tisch erst auf dem zweiten Blick erkennbar ist.
Die Assoziation bleibt offen – eine schwere, gekippte Form, die nur in Proportion und Größe als ein Lagebesprechungstisch identifizierbar ist, wie er in der Wolfsschanze Ort des Attentats war.
Der Tisch soll instabil wirken. Er zeigt die Hoffnung des Widerstands. Seine Monumentalität wird durch die Neigung gebrochen – Sinnbild für Nichtbenutzbarkeit, Brechung, Störung, vielleicht missglückte Zerstörung.
Der Tisch in seiner monochromen Materialität ist wie ein erratischer Block, wie eine manifestierte Erinnerung an ein missglücktes Attentat, mit der die Brüder von Stauffenberg und mit ihnen der gesamte Widerstand im Dritten Reich versinnbildlicht werden.
Diesen erratischen Block begleiten Klangcollagen. Sie ermöglichen dem Besucher, sich emotional und intellektuell in die Lebenswelt derer von Stauffenberg einzufühlen.
Ausgewählte Klänge und Sequenzen aus Richard Wagners Werk, Lesungen aus den Arbeiten von Stefan George, Militärmusik-Sequenzen und Nietzsche-Zitate transportieren akustische
Signale aus der damaligen Zeit in die heutige und geben auf akustische und emotional lenkende Weise einen Eindruck vom aufgeklärten und gleichzeitig patriotisch-militärische Bildungs- und Lebensspektrum derer von Stauffenberg. Sie werden über verschiedene,
möglichst nicht sichtbare (in die Wände und Gewölbe eingelassene) Tonkörper langsam ein und ausgeblendet, sodass eine dreidimensionale Stimmungs- und Klangskulptur entsteht. Die
Lautstärke der einzelnen Klangelemente wird aufeinander abgestimmt und kann von Flüsterlautstärke bis zur Lautstärke einer Opernaufführung anwachsen.
Das Alte Schloß in Stuttgart ist im Hinblick auf die Brüder Berthold und Claus Schenk von Stauffenberg ein authentischer Ort.
Die räumliche Nähe zu den Dienstzimmern des Vaters und
das Schloß als Gebäude sind Teil ihrer Kindheitserlebnisse.
Der Raum der zukünftigen Stauffenberg-Erinnerungsstätte ist das ehemalige Archiv, ein Raum also, der Wissen bewahrend ehemals seine Bestimmung hatte und heute in neuer Interpretation
und didaktischer Weise diese wieder aufnimmt.
Die zentrale Idee
Ein Raum im Alten Schloß ist als authentischer Ort selbst Exponat und bleibt unverstellt.
Die Wände werden mit einem sandfarbenen Sanierputz hauchdünn geschlämmt ohne die authentischen Steinschichten darunter zu verdecken. Die Schlämme bleibt unbehandelt und
zeigt ihre Struktur in Überlagerung mit den Mauern darunter. Zusammen mit dem Sandsteinboden entsteht ein monochromer Raum ohne zwingende zeitliche Zuordnung .
Der Raum des Schlosses – das Alte Archiv – soll „leer“ bleiben.
Die Bedeutung der Brüder von Stauffenberg, stellvertretend für den Weg von Begeisterung für das Dritte Reich bis zum des Widerstand gegen das NS-Regime, kann an dem missglückten
Attentat am 20.Juli 1944 fest gemacht werden.
Im Spannungsbogen zwischen der Erziehung der Brüder von Stauffenberg und ihrer Hinrichtung wird in die Mitte des Raumes ein abstrahiertes Bild des großen Lagebesprechungstisches gezeichnet :
Der Tisch als Symbol für den „Tatort“ im Führerhauptquartier Wolfsschanze.
Das Bild ist so zurück genommen, dass es als Tisch erst auf dem zweiten Blick erkennbar ist.
Die Assoziation bleibt offen – eine schwere, gekippte Form, die nur in Proportion und Größe als ein Lagebesprechungstisch identifizierbar ist, wie er in der Wolfsschanze Ort des Attentats war.
Der Tisch soll instabil wirken. Er zeigt die Hoffnung des Widerstands. Seine Monumentalität wird durch die Neigung gebrochen – Sinnbild für Nichtbenutzbarkeit, Brechung, Störung, vielleicht missglückte Zerstörung.
Der Tisch in seiner monochromen Materialität ist wie ein erratischer Block, wie eine manifestierte Erinnerung an ein missglücktes Attentat, mit der die Brüder von Stauffenberg und mit ihnen der gesamte Widerstand im Dritten Reich versinnbildlicht werden.
Diesen erratischen Block begleiten Klangcollagen. Sie ermöglichen dem Besucher, sich emotional und intellektuell in die Lebenswelt derer von Stauffenberg einzufühlen.
Ausgewählte Klänge und Sequenzen aus Richard Wagners Werk, Lesungen aus den Arbeiten von Stefan George, Militärmusik-Sequenzen und Nietzsche-Zitate transportieren akustische
Signale aus der damaligen Zeit in die heutige und geben auf akustische und emotional lenkende Weise einen Eindruck vom aufgeklärten und gleichzeitig patriotisch-militärische Bildungs- und Lebensspektrum derer von Stauffenberg. Sie werden über verschiedene,
möglichst nicht sichtbare (in die Wände und Gewölbe eingelassene) Tonkörper langsam ein und ausgeblendet, sodass eine dreidimensionale Stimmungs- und Klangskulptur entsteht. Die
Lautstärke der einzelnen Klangelemente wird aufeinander abgestimmt und kann von Flüsterlautstärke bis zur Lautstärke einer Opernaufführung anwachsen.
Grundriss
Schnitt
Schnitte