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Studienauftrag | 05/2016

Neubau Hotel Schiff

Perspektive Rheinseite

Perspektive Rheinseite

Teilnahme

Buol & ZĂĽnd Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Die Stadt Rheinfelden - ein tradiertes Bild?

Die wunderschöne Altstadt Rheinfeldens ist noch heute als Einheit les- und greifbar.
Ihre starke, programmatische Stadtstruktur zeugt von den entwicklungspolitischen Bemühungen der Zähringer, Städte als Ausdruck wirtschaftlicher Macht zu gründen. Grundbedingung einer zukunftsträchtigen Stadtbaustruktur mit den dazugehörigen, rechtlichen Verbindlichkeiten war eine Parzellierung in ihrer heute noch sichtbaren, regelmässigen Form. Diese Parzellierung regelte nicht nur den Besitzstand, sondern bestimmte auch die Form der Stadt mit. Für eine im Gefüge der Stadt so stark verankerte Institution wie das Hotel Schiff ist eine harmonische Integration in die Stadtstruktur unabdingbar. Der Entwurf musste sich also einer umgekehrten Strategie bedienen – wir begannen beim Volumen und entwickelten daraus die Grundrisse. Es entstanden zwei Volumina, welche die Vielfältigkeit der bestehenden Bebauung übernehmen, die sich durch eine Stadt- und eine Rheinseite auszeichnet. Mit dem Abbruch des Brückentores, das die Kontinuität der rheinseitigen Bebauung stützte und eine klar definierte Verbindung von Stadt- und Landschaftsraum ermöglichte, stellte sich zudem die Aufgabe der Schaffung eines neuen Kopfes. Der brückenseitige Anbau antwortet darauf mit einer Referenz auf Nachbargebäude und Brücke, wodurch ein stimmiger Abschluss entsteht.


Haus und Programm

Die Häuser der Zähringerstadt sind durch die direkte Beziehung zwischen Haus und Programm geprägt. Das geforderte Raumprogramm überschreitet die Einheit der ehemaligen Parzellierung um ein Vielfaches, wodurch sowohl nach einer Gliederung des Hauses, als auch des Programms verlangt wird. Der Vorschlag formt zwei Häuser mit eigener Erschliessung und Ausformung und will so diesem Umstand Rechnung tragen.

Reibungsloses Funktionieren könnte als Leitidee über der vorgeschlagenen Nutzungsverteilung stehen. So werden zwei Funktionsgruppen, welche sich synergetisch ergänzen, gebildet, die über kurze Wege erschlossen sind. Eine direkte Verbindung vom Restaurant in die Seminarräume schien uns sinnvoll. Ebenso sind die Wege des Hotels mit dem Pflegebereich zusammengelegt. Diese Disposition ermöglicht eine reibungslose und vor allem aber eine getrennte Nutzung, welche dem Pflegebereich und den Patienten eine gewisse Diskretion zusichert. Logischerweise sind aus dieser Disposition zwei Zugänge entwickelt, einer für das Restaurant und einer für das Hotel. Im Bereich des Eingangs zum Restaurant wird zusätzlich zum geforderten Programm eine Bar mit direktem Zugang von Aussen vorgeschlagen. Hier am Anfang des Städtchens und des Übergangs zu Deutschland wird sich diese Bar zu einem Treffpunkt entwickeln können. Am Hoteleingang liegt die Rezeption mit der nötigen Infrastruktur.


Volumen, Fassade, Materialität

Gestalterische Kontinuität entsteht über die genaue Betrachtung des Bestandes. Bei den Bestandsbauten fällt auf, dass die Vorderseiten zum Strassenraum und die rückwärtigen,
rheinseitigen Fassaden in Volumen und Materialität unterschiedlich behandelt wurden. Während an der Strassenfassade eine gewisse Gleichförmigkeit mit einer regelmässigen Lochung und den Steingewänden entsteht, sind die Fassaden zum Rhein auch mit Holz bekleidet. Dieser Kontext in Form, Farbe und Konstruktion soll auch für den Neubau zur gestalterischen Richtlinie werden. Natürlich um den in den Gestaltungsrichtlinien für die Altstadt formulierten Zielen genüge zu tun, aber auch um die Typologie des Wohnens – Hotel ist Wohnen – an diesem Ort glaubwürdig zu verfestigen. Nebenbei generiert die Aufteilung in zwei Häuser und einen Anbau überschaubare Grössen und erleichtert so die Orientierung im Gebäude. Auch hier gilt als Leitlinie die Strategie des „upside down“ um eine wirkliche Kontinuität zu gewähren. Kontrast in einer weichen und doch dezidierten Form soll beim „Anbau“ zur Brücke von der Öffnung und Umformung der eng parzelligen Struktur des Bestandes erzählen. Hier werden die Fenster in den verputzten Baukörper fassadenbündig gesetzt, um eine Umformung des „klassischen“ Themas zu erreichen. Dieses „sightly modern“ als Haltung erzeugt Verwandtschaft zur Nachbarschaft aus den dreissiger Jahren über die Materialität aber auch die Proportionen. Gleichzeitig wird die Geschichte der Altstadt zu Ende erzählt und somit stimmig abgeschlossen.
Perspektive Marktgasse

Perspektive Marktgasse

Innenraumperspektive

Innenraumperspektive

Situationsplan

Situationsplan

Grundrisse

Grundrisse

Grundrisse und Ansichten

Grundrisse und Ansichten