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Wettbewerb für Studenten und junge Absolventen (nur für Studenten) | 04/2016

6. Bülau-Wettbewerb | Neugestaltung und Arrondierung der Hafenkante westlich des Alten Elbtunnels in Hamburg Mitte

Perspektive Landungsbrücken

Perspektive Landungsbrücken

Teilnahme

Max Hansen

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Hamburg Harbour Bridge

Städtebauliche Idee
Drei parallel zueinander laufende Verkehrsachsen prägen das Umfeld des alten Elbtunnels in Hamburg. Fußgänger, Fahrradfahrer und Touristenverkehr treten als dominante Akteure im Umfeld der Landungsbrücken, des Elbtunnels und des Verbindungskorridors in Richtung Fischmarkt in den Vordergrund. Nördlich wird diese Verkehrsachse durch die vom motorisierten Individualverkehr geprägte Straße begrenzt. Eine höher gelegene Promenade bildet den fußläufigen Abschluss im Norden und verläuft parallel zur Hangkante und der daran angrenzenden Bebauungsstruktur. Sie wird jedoch durch die Straße von der am Elbufer gelegenen Wegverbindung getrennt.
Zukünftig soll eine harmonisch in den Bestand eingefügte Brücke die Verbindung der beiden Promenaden ermöglichen und die angrenzenden Stadtteile mit dem Umfeld des Elbtunnels verbinden. Neben der verbindenden Wirkung des Bauwerks rahmt dieses den alten Elbtunnel, definiert verschiedene Nutzungsbereiche und verleiht dem Areal neue Struktur. Eine sichere Verbindung von den Landungsbrücken, dem Elbtunnel und dem Fischmarkt nach St. Pauli ist das Ziel der Planung. Die aus den angrenzenden Stadtteilen an das Areal angrenzenden, städtebaulichen Strukturen werden aufgegriffen und weitergeführt.

Orientierung, Struktur, Ordnung
Neben der Verbindung des Elbtunnelumfeldes mit der Hamburger Innenstadt, soll durch das Brückenbauwerk die Orientierung im Stadtgefüge verbessert und eine eindeutige Strukturierung des Planungsgebietes erzielt werden. Das Verbindungselement verläuft von der nördlichen Hangkante über das ehemalige Parkdeck in Richtung Westen bis zum Hamburger Fischmarkt. Dort wird die bestehende, straßenbegleitende Baumreihe aufgegriffen und in das Planungsgebiet weitergeführt. Die an den Fischmarkt angrenzende Strandfläche wird beibehalten, vergrößert und neu gerahmt, sowie das ehemalige Pumpwerk größtenteils zurückgebaut, damit die zentrale Wegachse hier ihren Platz findet. Mittels einer lang gestreckten Rampe auf das ehemalige Parkdeck wird der uneingeschränkte Blick auf die Elbe freigegeben. Im Erdgeschoss finden moderne Künstlerateliers, Bars und Gastronomiebetriebe, Büroräume und Parkplätze ihren Platz. Eine großzügige Fensterfront gibt den Blick auf den Hamburger Hafen frei und die vorgelagerte Terrassenfläche mit Sitzgelegenheiten lädt zum Verweilen ein. Auf der oberen Ebene gelangt man weiter in Richtung Nordosten. Dabei lässt man linker Hand den Neubau des Hafenmuseums hinter sich. Großzügige Treppenanlagen, die in das Gebäude integriert sind, ermöglichen den Zugang über den vorhandenen Höhensprung. Dank einer intensiven Dachbegrünung fügt sich das Gebäude harmonisch in die bestehende Topografie ein. Einzelne Gebäudeteile ragen wie Finger über die Straße. Großzügige Fensterfronten stellenden auch hier den Bezug zum Hafen her. Neben dem Museum sieht das Gebäude auch Gemeinschaftsräume im Rahmen eines Bürgerzentrums vor. Büroräume und Lofts ergänzen das Nutzungsangebot des Neubaus. Das verbindende Brückenbauwerk stößt im Norden an die bestehenden Hangkante an und fügt sich harmonisch in diese ein. Eine großzügige Stufenanlage bietet Platz zum Verweilen und gibt den Blick in Richtung Westen zum Fischmarkt, in Richtung Osten zur Hafenpromenade und in Richtung Süden zu den Landungsbrücken und dem Hamburger Hafen frei. Der bestehende Fahrrad- und Fußweg wird in die Stufenanlage integriert. Ein Café rundet das Angebot ab und wird bei Veranstaltungen, wie beispielsweise dem Hafengeburtstag, zum Anlaufpunkt. Im Südosten rahmt die langsam abfallende Brücke den alten Elbtunnel. Zudem bildet sie an seiner Ostseite den Übergangsbereich zum Vorplatz der historischen Landungsbrücken. Dort ist neben Stellplätzen für ankommende Busse auch genügend Raum für temporäre Zwischennutzungen, wie zum Beispiel Konzerte oder Märkte, vorgesehen. Die neue Verkehrsführung ermöglicht problemlos, dass der Verkehr auch während dem Aufbau von Bühnen oder Marktständen uneingeschränkt weiter fließen kann. Zum einen ist ein Wendevorgang für PKW und Busse auf dem Platz möglich, zum anderen kann das Areal künftig über die zentral verlaufende Straße von Ost nach West bzw. anders herum befahren werden. Für den ruhenden Verkehr sind neben den bereits genannten Parkplätzen auch Stellflächen im EG des neuentstehenden Gebäudes untergebracht. Die geforderten Bussparkplätze sind auf dem Vorplatz der Landungsbrücken platziert.

Freiraumgestaltung
Traditionelle Materialien neu interpretiert oder durch neue Materialien ergänzt,- so das Konzept für die Gestaltung des Freiraums. Orientiert an der Historie des Ortes werden Materialien wie Stahl, Ziegelsteine und Kopfsteinpflaster bewusst in die Freiraumgestaltung integriert. Die Vorzone der Landungsbrücken wird durch streifenförmige Pflasterflächen strukturiert. Lediglich ein Baumdach bzw. Holzdecks markieren die Zufahrt zum Platz. Der Übergang zur Verbindungsachse wird durch großzügige Fußwege und einzelnen Inseln mit sich im Küstenwind bewegenden Gräsern markiert. Diese Inseln ziehen sich wellenförmig über das Brückenbauwerk bis zur nördlichen Sitzstufenanlage am bestehen Steilhang. Eine großzügige, maritim angehauchte Holzterrasse vor den Künstlerateliers, Bars und Gastronomiebetrieben lädt zum Verweilen ein und bildet den optischen Bezug zur Schifffahrt. Baumgruppen fügen sich wie grüne Inseln in den Entwurf ein. Zudem wird die bestehende Baumreihe, die sich gen Westen erstreckt aufgegriffen und mehrmals wiederholt. Während der Eingang zum Elbtunnel von säulenförmigen Bäumen umrahmt wird, bilden Gehölzgruppen auf der Verbindungsachse Blickbeziehungen in Richtung des Hafens aus. Eine großzügiger Strandfläche zwischen dem Hamburger Fischmarkt und dem ehemaligen Pumpwerk lädt zum Feiern und Relaxen ein. Sie wird durch großzügige Sitzstufen, die sich harmonisch in eine topografisch ausgeformte Düne einfügen, begrenzt.
Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2

Plan 3

Plan 3

Plan 4

Plan 4