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Mehrfachbeauftragung | 12/2006

Bundesgartenschau Schwerin 2009 – Ausstellungsplanung „Garten am Marstall“

Lageplan \"Garten am Marstall\"

Lageplan \"Garten am Marstall\"

Gewinner

hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Gartenschätze – Verfangen im Blütennetz

History revisited - Die Spuren der Geschichte wiederentdecken!
Der Entwurf bewegt sich auf den Spuren der Geschichte dieses für Schwerin wertvollen Gartendenkmals, die es zu entdecken, zeitgemäß zu interpretieren und auf diesem Wege den Besuchern der Bundesgartenschau näher zu bringen gilt.

Das historische, wie zukünftige Wegesystem dient daher als Rückgrat des Entwurfes.
Der Marstallgarten wird als Daueranlage (Nachnutzung) in seiner historischen Qualität bereits zu Zeiten der Gartenschau sichtbar und verbindet - als Kontinuum - Vergangenheit und Zukunft.
Das Platzrondell mit dem markanten Wegekreuz wird zum großen, duftenden „Rosengarten“ (2.500qm), in dessen Mitte in der „Duftbar” Liegen und Sonnenschirme auf einer Rasenfläche zum Entspannen einladen. An eine Theke gelehnt kann der Besucher die Rosenblüten und ihren Geruch aus der Nähe genießen.

Das Motiv der ehemalige Pferdewäsche wird im Entwurf in abstrakter, künstlicher Form aufgegriffen und für den Zeitraum der Gartenschau zum Spielbereich:„Pferdeschwemme“. Schaukel- und andere Spielpferde stehen für die Kleinen im künstlichen Wasser aus blauem Deko-Kies (Fallschutz) mit einer umlaufenden Holzeinfassung, die auch zum Sitzen geeignet ist.

In Anlehnung an die südlich des Marstalls befindliche historische Pferdewiese lädt gleich nebenan der „Hippo-Campus“ (zoologisch für Seepferdchen) mit echten Pferden größere Kinder und Jugendliche zu einer kurzen Reit(viertel)stunde.

Im Netz der Blüten
Für den Zeitraum der Gartenschau wird in Erinnerung an die Fischertradition auf der Halbinsel (Wadewiese) ein temporäres „Blütennetz“ ausgeworfen, in dem sich die Besucher verfangen können und sollen. Angelagert an den historischen Hauptrundweg wird ein netzartiges Wegesystem (aus wassergebundener Wegedecke mit Holz- oder Stahleinfassung) entwickelt, das sich wie ein zum Trocknen ausgelegtes Netz uferbegleitend um die zentrale Rasenfläche legt.

Die Maschen des Netzes sind mit Stauden-, Gräser- und Wechselflorflächen (2.500qm) nach dem Motto:
„Drei Farben Blau“ gefüllt. Monochrome und leicht changierende, weiche Farbverläufe von weiß über hellblau bis azur geleiten durch das ornamentale Netz der Wege. Die Pflanzung entwickelt sich wie eine Woge flach (20 cm) von den Rändern im Westen am Eingangsplatz und von Norden am Rosengarten zur südlichen Mitte beim Stegblick als Wellenkamm hin ansteigend auf 120-150 cm.

Nicht nur die Besucher verstricken sich im Netz der Blüten, sondern auch die „Gartenschätze“ (Themengärten 2.000qm) haben sich hier „verfangen“. Als verschlungene, transparente Gartenräume, mit farbigen Netzstoffen nach außen weithin sichtbar bespannt, locken sie in ihr geheimnisvolles Inneres. Dort findet sich „Treibgut“ zum anfassen (Holz, Kork, Glas, Kunststoff...), „Meeresfrüchte“ zum genießen; „Appetitliche Gärten“ bieten Essbares aus aller Herren Länder und „Seltene Sorten“ internationale, botanische Raritäten in Containern, „Kleine Paradiese“ geben Anregungen für den eigenen Hausgarten; „Hängende Gärten“ drehen die Verhältnisse um, die Pflanzen werden umgekehrt - von der Decke hängend - präsentiert, und der
„Wellengang“ inszeniert fließende Bewegungen und bewegte Standpunkte.

Überall integrieren sich „Netzspiele“ als Spielstationen für kleinere Kinder.

Hier gibt es essbares und anschauliches, wissens- und begehrenswertes, die Besucher selbst werden in Ihrer Verstrickung zum bestaunten Fang.

Aus dem „Blütennetz“ befreit, kann sich der Besucher von der Vielfalt gärtnerischer Themen auf Stühlen und Liegen in der naturnahen Uferwiese (zwischen Rundweg und Wasser) oder unter lichten Baumgruppen auf der zentralen Rasenfläche entspannen und das großartige Panorama diese Gartenschaubereiches genießen.

Ein großzügiges Gastro-Zelt mit 100 Innen- und 200 Außensitzplätzen wird östlich des „Rosengartens“ und eine kleine Bühne im Südosten auf der zentralen Rasenfläche angeboten.

Wege- und Blickbezüge
Ein Rundweg führt vom Eingangsplatz an der Werderstraße entlang des Ufers und des begleitenden Blütennetzes bis vor die zentrale Marstallachse, um von hier aus in Richtung Pferdeschwämme und Rosengarten entlang der Pferdekoppel und der Südseite des Marstallgebäudes zurück zum Eingangsplatz zu geleiten.
Kleine Plätze am Wasser inszenieren den Ausblick auf die imposanten Wasserlagen als Schloßblick, Stegblick, Seeblick und Seglerblick.

Der „Themengartenweg“ erschließt die Abfolge der Themengärten als 2 m breiter Weg. Die untergeordneten „Inneren Gartenwege“ erschließen das „Blütennetz“ (1 m Breite) und den Rosengarten (nach historischen Dimensionen 3 m Breite).
Perspektive \"Garten am Marstall\"

Perspektive \"Garten am Marstall\"

Blütennetz

Blütennetz

Große Freiheit

Große Freiheit

Kleine Paradiese

Kleine Paradiese

Treibgut

Treibgut