modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Städtebauliches Gutachterverfahren und Planungswettbewerb | 06/2015

aja Resort Tegernsee

a-ja Resort Tegernsee, Lageplan

a-ja Resort Tegernsee, Lageplan

2. Preis

Gerber Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Die prominente Lage des Planungsgrundstücks am sonnenreichen Süd-Ost Ufer des Tegernsees stellt mit seinen Gegebenheiten eine besondere Herausforderung dar.
Für diesen durch die landschaftliche Umgebung geprägten Ort wird eine klare zurückhaltende Architektur vorgeschlagen, die einerseits die Qualitäten des Ortes hervorhebt und andererseits ihre groß angelegte Nutzung verträglich in ihr Umfeld einbindet.
Der geradlinige, eigenständige Baukörper orientiert sich mit seiner Schmalseite zum See. Er platziert sich auf einem der Topografie nachgeformten Sockel, nimmt sich so in seiner Ausformung und Größe zurück und folgt in seiner Höhenstaffelung dem Gefälle des Hangs. Auf diese Weise werden keine dem See abgewandten Seiten ausformuliert und weder die Blickbeziehungen zum See noch die Aufenthaltsqualität der umgebenden bzw. rückwärtigen Nutzungen werden eingeschränkt. Es entsteht keine Rückseite und es ergibt sich trotz des Volumens eine angenehme Distanz zur Umgebung.

Das Gebäude kann über zwei Zugänge von Gästen und Besuchern erschlossen werden. Die Vorfahrt des Hoteleingangs mit Kurzparkmöglichkeiten und Anlieferung befindet sich an der Perronstraße. Eine weitere Zugangsmöglichkeit führt die Fußgänger von der Schwaighoferstraße über eine weite Landschaftstreppe auf die Hotelterrasse.
Das Zentrum der Gebäudekonzeption bildet auf dieser Ebene die durchlässig und repräsentativ gestaltete Lobby mit Rezeption. Sie wird flankiert von der Eventgastronomie im Westen und dem Nivea Shop/ Smart Markt im Osten. Von hier gelangt der Gast über zentral positionierte Gästeaufzüge in die Zimmer/ Suiten des darüber liegenden Logisriegels oder in den Wellnessbereich im Untergeschoss.
Über einen separaten Eingang und räumlich etwas abgerückt von der Lobby gelangen die
Mitarbeiter in ihren Bereich mit Verwaltung und Sozialräumen im östlichen Bereich des Gebäudes.

Die in den Grünraum eingebettete, steinerne Hotelterrasse erweitert nicht nur den Innenraum zur Landschaft hin, sondern schafft eine besondere Aufenthaltsqualität durch die vielfältigen Blickbeziehungen zu See, Umgebung und Wellness.

Im Untergeschoss ist der Wellnessbereich als weitläufige Landschaft ausgebildet. Innen- und Außenschwimmbecken und der introvertierte Sauna, Beauty und Spa-Bereich schaffen eine erholsame Lounge Atmosphäre mit vielfältigen Rückzugsmöglichkeiten innen und außen. Beide Bereiche sind über die Aufenthalts- und Bistrozone miteinander verbunden.

Der Logis- Riegel mit den Nord-Süd-ausgerichteten Zimmern/ Suiten ist auf dem Erdgeschoss aufgelagert und als abgeschlossenes Volumen ablesbar. Hier befinden sich in den beiden unteren Etagen die Zimmer für die Besucher, in den oberen beiden Etagen befinden sich verteilt die 20 Suiten mit besonders schönen Ausblicken in die Landschaft.

Die Materialwahl orientiert sich an der ortstypischen Alpenländischen Architektur und interpretiert sie in ihrer Ausgestaltung neu. Es bestimmen die Materialien Stein, Holz und Glas das äußere sowie innere Erscheinungsbild.
Ein steinerner Sockel wächst aus der Landschaft heraus und bildet so das Grundelement unter einem transparent, durchlässigem Erdgeschoss, welches durch seine erhöhte Position vielerlei interessante Ausblicke ermöglicht. Der über dem Erdgeschoss platzierte Logisriegel ist in seiner Materialität ganz der umgebenden hölzernen Bebauung angepasst. Die Holzelemente vor den Fenstern sind als Sonnenschutzelement zu verschieben.

Bei hoher gestalterischer Qualität und Energieoptimierung soll ein umweltfreundliches und
ressourcensparendes Gebäude mit niedrigen Betriebs- und Unterhaltungskosten entstehen.

Minimierung der Lasten durch kompakte Bauweise und hocheffiziente Gebäudehülle.
Energiesparende Beleuchtung verringert die Innenlasten. Raumluftechnische Anlagen mit
hocheffizienter Wärmerückgewinnung kommen im Spa-Bereich und den öffentlichen Bereichen zum Einsatz. Die vorhandene Eindringtiefe in das Gelände und die Nähe zum See könnte die Nutzung von Geothermie ermöglichen. Die Grundlast (Heizen/Kühlen) könnte durch aktivierte Bauteile erreicht werden. Eine detaillierte Untersuchung und Wirtschaftlichkeitsanalyse müsste hierzu durchgeführt werden.
Der Einsatz von Solarthermie zur Unterstützung der Warmwasserbereitung ist auf den Dachflächen möglich, sollte jedoch aus Gestaltungsgründen mit der Stadtverwaltung abgestimmt werden.
In den Hotelzimmern könnten Induktionsgeräte mit Bedarfslüftung zum Einsatz kommen. Diese ermöglichen eine schnelle Reaktion auf Nutzereinflüsse. Niedrige Schallpegel, trockene Kühlung und niedrige Wartungs-/Instandhaltungskosten sowie Bedarfsgesteuerte Lüftung reduzieren den Energiebedarf bei maximalem Komfort.
Die Möglichkeit der individuellen Fensterlüftung ist in allen Zimmern gegeben.
Die Dachflächen erhalten extensive Dachbegrünung mit einer großzügigen Speicherschicht. Regenwasser wird gesammelt und zeitverzögert in Zysternen oder einem System Tragspeicher abgeleitet. Ziel ist es so viel Regenwasser wie möglich auf dem eigenen Grundstück zu sammeln und z.B. für die Grünpflege oder als Spülwasser der WC Anlagen zu nutzen.
a-ja Resort Tegernsee, Ansicht Süd-Ost

a-ja Resort Tegernsee, Ansicht Süd-Ost

a-ja Resort Tegernsee, Schnitt

a-ja Resort Tegernsee, Schnitt