Turnhallen-Baukasten für Frankfurter Schulen in Passivhausstandard

Leitgedanken

• Ziel des Konzeptes ist es, eine Bauweise zu entwickeln, die eine möglichst große gestalterische Vielfalt und Variabilität zulässt, um auf unterschiedliche stadträumliche Situationen eingehen zu können.
• Die zumeist beengten Schulhöfe erfordern eine sehr kompakte, jeweils aber unter-schiedliche Anordnung der Baumassen und somit der einzelnen Raummodule, um möglichst geringe Freiflächenverluste zu haben. Im Dialog mit dem jeweiligen Ort soll das flexible Baukastensystem Baukörper mit individuellem, unverwechselbarem Charakter entstehen lassen, die einen Identifikationspunkt der Schüler mit ihrer Schule bieten.
• Eine möglichst einfache, modulare Bauweise (Massivholzbau) soll nicht nur eine äußerst kurze Bauzeit, sondern auch eine Erstellung durch regionale mittelständische, Handwerksbetriebe ermöglichen. Der Verzicht auf hoch spezialisierte Fachfirmen lässt eine größere Angebotsbreite zu (Kostenreduzierung).
• Ein hoher Vorfertigungsgrad der Bauelemente ist möglich, wird aber bewusst nicht vorgegeben, um den Unternehmen die Möglichkeit zu geben, die wirtschaftlichste Bauweise zu ermitteln.


Standorte / Besonderheiten

Bonifatiusschule:
• Der Baukörper gliedert sich in zwei höhendifferenzierte Bauteile.
• Die Halle erhält eine Außenhaut aus opaken, reflektierenden Glaselementen, welche die Bäume und Objekte der Umgebung widerspiegelt. Diese „Entmaterialisierung“ erlaubt es, die vergleichsweise große Baumasse auf dem engen innerstädtischen Grundstück einzufügen.
• Die Nebenraumzone ist in ihrer Höhe minimiert, um die Belichtung der Nachbargebäude nicht zu beeinträchtigen.
• Die hochgedämmte Fassade wird im Bereich der Nebenräume von einer schlag- und kratzfesten Außenhaut aus Kunstharzkompositplatten geschützt. Die Holzstruktur des Laminats bildet einen Kontrast zum Hallenkörper.
• Die straßenseitige Hallenwand findet eine Fortführung als Schulhofmauer mit Sitzbank und verwebt den Baukörper mit seinem Umfeld.
• Die Sporthalle ist an der Südostseite erdgeschossig verglast, um eine räumliche Erweiterung des engen Schulhofes zu erreichen.

Niddaschule:
• Die Niddaschule hat einen Schulhof, der sich großzügig in den Landschaftsraum des Flussufers öffnet.
• Um diese räumliche Qualität zu erhalten, soll der Baukörper so schmal wie möglich sein. Die Nebenraumzone wird daher L-Förmig um die Halle gewickelt, der Eingang befindet sich an der Südwestecke zum Hof hin.
• Als Kontrast zum Landschaftsraum und als Blickfang zur Flusslandschaft der Nidda ist der Hallenkörper rot eingefärbt.
• Eine Brücke verbindet obergeschossig die Turnhalle mit dem bestehenden Schulbau

Michael-Ende-Schule:
• Die Turnhalle orientiert sich zum Schulhof mit angrenzender Außensportfläche.
• Eine durchlaufende, ca. 2.5m hohe Glasfassade mit Schiebeelementen stellt den direkten Bezug her und ermöglicht eine gemeinsame Nutzung.
• Der Eingangsbereich der Turnhalle ist in der Sichtachse des Schulhofs platziert.
• Eine einläufige Treppe in Verlängerung der Achse führt zu den oberen Nebenraumbereichen.

Zentgrafenschule:
• Am Standort Zentgrafenschule sind die Nebenräume eingeschossig. Hier werden die Vorteile der Topographie genutzt, um die Dachflächen begehbar zu machen und somit als Schulhoferweiterung nutzen zu können.
• Die Haupterschließungsachse der Schule mit ihren die verschiedenen Ebenen verbindenden Treppen wird als Rückgrad der Gesamtanlage hergestellt.
• Die Geräteräume der Halle werden unter den weit herausgezogenen Treppen platziert und ermöglichen eine besonders schmale Baukastenvariante.
• Von der oberen Ebene ist eine Erlebbarkeit des Halleninnenraums vorgesehen.
• Eine große Außentreppe mit Sitzstufen erschließt das begehbare Hallendach und lässt den oberen Schulhof zur Bühne werden.
• Der Hallenkörper als neuer Schwerpunkt der Anlage ist farblich hervorgehoben.