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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2016

Bibliotheksan- und -umbau des Predigerseminars der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers im Kloster Loccum

Der Bibliotheksanbau schließt an den bestehenden "Prendelbau" des Klosters Loccum an. Er wird vom "Priorsgarten" über eine Treppenanlage mit Rampe erschlossen.

Der Bibliotheksanbau schließt an den bestehenden "Prendelbau" des Klosters Loccum an. Er wird vom "Priorsgarten" über eine Treppenanlage mit Rampe erschlossen.

Anerkennung

Andreas Heller Architects & Designers

Architektur

Erläuterungstext

Unser Entwurf für den Bibliotheksanbau versteht sich als Ergänzungsbau, der die Bestandsstruktur respektiert und den "Prendelbau" – ein in den 1990er Jahren errichteter Bibliotheksanbau, benannt nach seinem Architekten Jan Wilhelm Prendel – als gleichwertigen Teil der Baugeschichte des Klosters betrachtet, auch wenn dieser nicht unter Denkmalschutz steht. Der Anbau nimmt die Gebäudefluchten und Höhen des Prendelbaus auf, er folgt dem Idealbild eines Zisterzienserklosters und komplettiert das Gebäudeensemble. Die Eingriffe in die Baustruktur des Bestands werden auf ein Minimum beschränkt. Als Bindeglied zwischen Prendelbau und Anbau fungiert eine ein Meter breite, gläserne Fuge. Sie ermöglicht es, die Fassade des Prendelbaus in ganzer Höhe zu betrachten. Die Fassade wird durch regelmäßig angeordnete Öffnungen gegliedert. Sie führen zugleich das Thema der Fuge zwischen Prendelbau und Anbau fort. Der dunkle Sandstein respektiert den Bestand durch Wahl des gleichen Grundmaterials, stellt durch Farbgebung und Art der Vermauerung aber auch die Eigenständigkeit des Bibliotheksgebäudes innerhalb des Klosterensembles heraus. Ein Sonderformstein im Traufbereich verneigt sich gestalterisch vor dem angrenzenden Bestandsbaukörper.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf fügt sich gut in die Umgebung ein, auch wenn der Baukörper etwas zu lang geraten ist. Die Gestaltung ist sehr schlüssig geraten. Die räumliche Qualität im inneren überzeugt nicht, da die Raumhöhen des Prendelbaus übernommen werden. Insgesamt erscheint der Entwurf jedoch angemessen mit der Aufgabenstellung umzugehen. Das Denkmal wird nicht schlüssig ergänzt die Fuge überzeugt. Die erforderlichen Räume sind alle nachgewiesen, die funktionalen Anforderungen erfüllt. Die Innenraumqualität jedoch überzeugt nicht, dies resultiert aus den Zwängen aus der Übernahme von gegebenen Raumhöhen. Die Erschließung funktioniert gut, lediglich der Übergang in das 1. Obergeschoss zum Slaphus ist problematisch, da über eine Hubbühne sicher gestellt.
Die Wirtschaftlichkeit des Entwurfes ist hoch, da der Prendelbau erhalten wird und gering modifiziert ist. Die Baukonstruktion ist gut gewählt und verspricht eine gute wirtschaftliche Unterhaltung auf lange Dauer. Die Herstellungskosten werden darstellbar sein. Die Anmutung der Fassaden ist eher abweisend, zumindest zum Hof hin sollte der Anteil der Öffnungen leicht vergrößert werden. Der Bau sollte zum Innenhof stärker geöffnet werden, ein besserer visueller Kontext ist erforderlich.
Thema Bibliothek ist nicht abgebildet, es erscheint die Nutzung nicht in der Fassade.