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Einladungswettbewerb | 07/2016

Wohnbebauung im Grünzug Andechsstraße

1. Preis / Gewinner

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

Kieran Fraser Landscape Design

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Im Bereich der Innsbrucker Egerdach- und Andechsstraße wird ab 2017 eine neue Stadtlandschaft entstehen. Dietrich | Untertrifaller Architekten und Kieran Fraser Landscape Design haben den dafür ausgerichteten, zweistufigen Wettbewerb für sich entscheiden können. Der Entwurf sieht straßenseitig eine Zeilenbebauung in Form von vier aneinander gereihten Bauelementen vor, die Gewerbe- wie auch Wohnflächen beinhalten. In zweiter Reihe werden drei solitäre Punkthäuser errichtet. Das Projekt sieht 170 Wohnungen vor - 120 davon als geförderte Mietwohnungen der Neuen Heimat Tirol und 50 frei finanzierte Wohnungen der Raiffeisen-Leasing. Zusätzlich werden noch 1100 Quadratmeter an Geschäftsräumen und ein Park entstehen.

Stadt. Der Entwurf orientiert sich an der Naturlandschaft des Tiroler Inntals - dessen Auenlandschaft vom Gebirgsmassiv eingerahmt wird. Es spielen horizontaler Talboden und vertikale Begrenzung durch die Berge optimal zusammen und schaffen einen ortsspezifischen Bewegungsraum. An der Straßenseite soll mit Absicht kein innerstädtischer Boulevardsaum entstehen. Vielmehr wird Wert auf eine abwechslungsreiche Gestaltung gelegt.

Die Punkthäuser im Park sind zentral erschlossen und die Wohnungen sind möglichst in mehrere Richtungen orientiert. Durch die kompakte Ausführung aller Baukörper sind hochgesteckte energetische Ziele leicht erreichbar.

Landschaft. Die variierenden Gebäudehöhen lehnen sich am Verlauf des Gebirgsmassivs im Hintergrund an und schaffen so ein lebendiges Straßenbild. Auch im urbanen Kontext schafft das Projekt Mehrwert für die Öffentlichkeit. Rund 7700 Quadratmeter der Projektfläche übergeben die Bauherren der Stadt Innsbruck, die eine neue öffentliche Parkanlage errichten wird. Im Entwurf von Dietrich | Untertrifaller ist eine Erschließung der Grünflächen im Innsbrucker Stadtgebiet vorgesehen: Ein geeigneter Radweg würde es möglich machen, den Grünzug zwischen Stadtpark und Schlosspark Ambras zu verbinden und einen Grünring entstehen zu lassen - ohne dass größere städtebauliche Arbeiten notwendig wären.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt reagiert sowohl in der Höhe als auch in der Körnigkeit auf die Umgebung. Dadurch wird ein urbaner Straßenraum geschaffen und eine identifizierbare Adresse. Die Qualitäten des Standortes werden durch alle Gebäudeteile ausgenutzt.
Die städtebauliche Konsequenz wird über den gesamten weitergehenden Straßenzug mit der durchgehenden Bebauung an der Andechsstraße und den begleitenden Villen zum Park konsequent verfolgt. Die Qualitäten der Freiraumgestaltung werden als weiterführende Grundidee auch für das anschließende Areal des Grünzugs Reichenau gesehen. Die Verzahnung des öffentlichen Grünraums mit dem Privatbereich ist durchaus positiv gelöst, einschließlich der Verbindungen und Anbindungen an die Andechsstraße. Die Empfehlungen der Jury wurden im Projekt erfolgreich umgesetzt; durch die Höhenstaffelung, Materialität und Situierung von beispielsweise Loggien zur Andechsstraße wurde eine Adressbildung der an sich geschlossenen Front in eine Häuserreihe gewandelt.
Städtebaulich wie architektonisch wurde somit erreicht, dass die Straßenseite belebt und die Andechsstraße durch maßstäblich verträgliche Stadtbausteine weiterentwickelt wird.
Als allgemeine Empfehlung der Jury wird angemerkt, dass der Baukörper an der Kreuzung Gumppstraße / Andechsstraße entsprechend dem Vorentwurf weiterentwickelt werden sollte (vorbehaltlich Emissionsschutz).

Empfehlungen als Bedingung für die Realisierung des Projektes:
1. Der Wohnungsschlüssel ist an die Vorgaben anzupassen.
2. Die Positionierung des südöstlichen Einzelbaukörpers ist in Absprache mit dem Auslober und der Stadt zu prüfen.
3. In den Solitärbaukörpern sind im Erdgeschoß die Allgemeinflächen in Wohnungen umzuplanen.
4. Im Baukörper an der Andechsstraße sind die Gemeinschaftsräume den Wohnungen zuzuschlagen.
5. Es ist die erforderliche Stellplatzanzahl (ohne Doppelparker) an die Erfordernisse anzupassen.
6. Für tiefwurzelnde Bäume sind innerhalb der Tiefgarage Erdkoffer vorzusehen.