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Mehrfachbeauftragung | 10/2016

Quartier „Auf der Haid”

Perspektive

Perspektive

Teilnahme

planquadrat Elfers Geskes Krämer GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Das Quartier „Auf der Haid“ besitzt neben den offensichtlichen, übergeordneten Qualitäten weitere Potentiale zur Verbesserung und Nachverdichtung. Diese sind in der Lage und Ausdehnung sehr genau zu verorten.
Der Wettbewerbsbeitrag soll besondere Handlungsoptionen und -maßnahmen zur strategischen Weiterentwicklung aufzeigen. Diese können als Werkzeuge genutzt werden, um gezielt auf die Bedürfnisse und Umstände der jeweiligen Situation stadtplanerisch und baulich reagieren zu können. Diese teilen sich in die folgenden Maßnahmen auf: Neubau, Aufwerten, Umwandeln, Ersetzen, Ergänzen.
Drei Grundprinzipien des Rahmenkonzepts lenken die Implementierung der oben genannten Maßnahmen:
1. Bezugsachsen stärken
Wegeverbindungen in die Nachbarschaft durch Aufwertung und Schwellenabbau. Die vorhandenen Nord-Süd-Wegebeziehungen werden nachhaltig aufgewertet in Bezug auf Barrierearmut, Aufenthaltsqualität und Klima. Diese Bewegungsachsen verknüpfen vor allem die Haltestellen des ÖPNV-Nahverkehrs, Nahversorger und Freiflächen und damit die intensiven, öffentlichen Nutzungen.
ZIEL 1: Nachbarschaftszentren barrierearm vernetzen
2. Quartierseingänge betonen
Die im Plan betonten Bauten zeigen die städtebauliche Schlüsselgrundstücke, die als Potentialflächen besondere städtebauliche Funktionen übernehmen sollen. Das zentral gelegene Gebäude mit Altenwohnen und Kita dient mit seinem Freibereich als neues sozio-kulturelles Zentrum.
ZIEL 2: Quartiersidentität durch neue Eingänge stärken
3. Mobilität für alle
Der grüne Ringweg dient dem ganzen Quartier zur einfachen Fortbewegung. Egal ob Car-Pool, Fahrradwerkstatt oder Fahrzeugverleih – die Fortbewegung des Einzelnen wird durch geteilte Angebote vereinfacht. Nebenbei erlaubt das Mobilitätskonzept eine Verringerung der Stellplätze und Autos im Quartier.
ZIEL 3: Weniger MIV im Quartier durch ein e-Mobilitätskonzept

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept nähert sich über die Bezugsachsen und der übergeordneten Vernetzung mit den angrenzenden Stadtteilen Freiburgs nachvollziehbar dem Quartier. Der Weiterentwicklung im Quartier über einen Ringweg, Straßenachsen und markanten, baulich ausgebildeten Quartierseingängen, kann gefolgt werden. Ziel ist es dabei u.a. den MIV zu reduzieren, Nachbarschaften stärker zu vernetzen und eine stärkere Identifikation mit den beschriebenen Quartierseingängen zu erreichen. Dabei wird der Straßenraum als nutzbarer Freiraum ausgebildet. Ein Freiraumkonzept ist hier jedoch nicht erkennbar, denn es reicht nicht, ein paar Parkplätze durch Bäume zu ersetzen. Die Anbindung in den östlichen Stadtteil Haslach mittels einer Unterführung im Bereich der Bahntrasse wird kritisiert. Die Reduktion des ruhenden Verkehrs soll über die Einrichtung von Car-Sharing und eine verstärkte Ausweisung von Ladestationen für E-Bikes erfolgen. Nicht nachvollziehbar ist allerdings dabei die verstärkte Ausweisung von Stellflächen im östlichen Teil des Planungsgebiets am „Lindenwäldle“.
Die Verknüpfungen sind nur in Teilen nachvollziehbar sowie über eine Beschilderung und Belagszusammenführung auch nur bedingt erkennbar.
Bindeglied innerhalb des Quartiers ist neben dem Ringweg das Quartiers- bzw. Nachbarschaftszentrum Haid an der Nahtstelle der Bereiche B und C mit einer hochwertigen Platzgestaltung und Nutzungsvielfalt.
Die geplante Bebauung beinhaltet drei Typen. Das Mehrfamilienhaus, das Einfamilienhaus mit Ergänzungen/Veränderungen und Sonderformen mit Wohnen, Arbeiten und Altenwohnen. Jeweils in Verbindung mit zugeordneten Grünräumen. Die Markierung der Quartierseingänge erfolgt über eine mehrgeschossige Bebauung. Die höhere Bebauung entlang der Opfinger Straße wird positiv gesehen, da damit eine verbesserte Sichtbarkeit und Adressbildung des Quartiers von außen gegeben ist und Möglichkeiten einer wirksamen punktuellen Nachverdichtung angeboten werden. Die Bebauungstypen finden aufgrund ihrer Vielfalt überwiegend Zustimmung. Die Bebauung im Osten (Vertiefungsbereich C) mit seiner Durchmischung von Wohnen und Arbeiten erweist sich im Hinblick auf ihre Abfolge und den damit angestrebten Schallschutz als lückenhaft. Die Vorschläge im Gebäudemaßstab zu Dachausbau und Gebäudeergänzungen werden als wichtige Hinweise in Bezug auf Überprüfung des geltenden Planungsrechtes gewertet. Weiterhin kann die Einbeziehung von privaten Grundstücken eine zügige Umsetzung be- bzw. verhindern. Der geforderte Nachweis für die Verortung und Ausgestaltung der Spiel- und Sportflächen bleibt vage. Der Beitrag wird nicht zur weiteren Bearbeitung empfohlen.
Lageplan

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