"Urbanes Leben am Papierbach" Neubau sechsgruppige Kindertagesstätte auf dem Gelände der ehemaligen Pflugfabrik

Die Arbeit orientiert sich grundsätzlich am vorgegebenen Bauraum - die Abweichungen sind tolerierbar - und weist eine solide und ordentliche Durcharbeitung auf. Der Entwurf stellt sich als selbstverständlich, zurückhaltend und klar strukturiert dar. Alle Gruppenräume werden nach Süden ausgerichtet und mit attraktiven Wintergärten als Schichtung zum Grünen ergänzt. Diese enthalten auch die notwendigen Fluchttreppen.

Der Entwurf verspricht eine gute Funktionalität und Wirtschaftlichkeit. Die vorgeschlagene Grundrissstruktur kann jedoch nicht ganz überzeugen, da der Eingangs- und Treppenbereich eine gewisse Großzügigkeit vermissen lässt.

Die Erschließung der Freiflächen erfolgt für die Räume des Obergeschosses nur direkt durch die Gruppenräume. Die Treppe der östlich gelegenen Gruppenräume endet unmittelbar vor den Krippenräumen und macht somit eine Trennung der Außenspielbereiche nicht möglich.

Insgesamt wird der an der Straße gelegene Eingangsbereich bezogen auf die Größe der Einrichtung als sehr gering betrachtet. Das Konzept der Außenbereiche zeigt ausreichend Freiflächen auf, die vorgeschlagene Einfriedung als Hecke mit Schallschutzfunktion jedoch wirkt trennend und geht wenig auf die besondere Qualität des Standortes am Papierbach ein.

Die Fassaden des Gebäudes sind wohlproportioniert und angemessen. Sie zeigen sehr unterschiedliche Nord- und Südseiten, die das Konzept eines pavillonartigen Gebäudes im Grünen eher nicht unterstützen.

Insgesamt eine in vielen Punkten richtige Arbeit, die dennoch an diesem ganz besonderen Ort etwas kantig und beliebig wirkt.