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Verhandlungsverfahren | 10/2016

Objektplanung für Gebäude nach HOAI Teil 3 Abschnitt 1 § 34 Gebäude und Innenräume, Neubau eines Polizeireviers in 04720 Döbeln

Perspektive

Perspektive

Zuschlag

[cm.a] christianmertens.architekten

Architektur

Pfau Architekten

Architektur

heine | reichold architekten

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU

Das dreiecksförmige Quartier wird durch zwei Eckbebauungen im Süden und Westen gefasst. Bei den angrenzenden Quartieren im Norden und Südwesten handelt es sich um eine geschlossene Blockrandbebauung, während sich im Osten eine heterogene Gewerbebebauung befindet.

Städtebauliche Zielsetzung des Entwurfes ist eine Stärkung des Blocks durch Ausbildung der nordöstlichen Ecke des Quartiers und Ausbildung eines Blockrandes zur Leisniger Straße.
Des Weiteren soll das Polizeirevier mit seinem Hof einen Übergang zur östlichen Gewerbebebauung schaffen.
Eine flächeneffiziente Bauweise soll die Möglichkeit eröffnen, dass Quartier mit weiteren Nutzungen zu ergänzen.

Die zuvor genannten Ziele werden mit einer streng quadratischen Anlage erreicht, die aus einem dreigeschossigen Riegel zur Leisniger Straße besteht, der nach Süden mit Mauern und dem Garagengebäude einen geschützten Hof bildet.
Durch dessen Höhenentwicklung wird gleichzeitig die städtebauliche Dichte verringert und zur offenen Gewerbebebauung nach Osten vermittelt.
Der bereits vorhandene Grünzug zur Grimmaischen Straße wird gestärkt und bildet einen “grünen Blockrand” zur Wohnbebauung und den landschaftlichen Rahmen des Polizeihofs. Der vorhandene Höhensprung wird in dieses Konzept eingebunden.
Südlich des neuen Polizeihofs entsteht die Möglichkeit für eine weitere Bebauung des Quartiers.

Die Besucherstellplätze für die Polizeiwache werden an der westlichen Gebäudeseite in den Grünzug integriert, die im Inneren des Hofs notwendigen Stellplätze werden an die raumbildenden Wandscheiben geschoben, so dass der Zentralbereich frei bleibt und mit einer Baumbepflanzung betont wird.
Die Zufahrt in den Hof erfolgt von der Eichelbergstraße, die Notausfahrt kann sowohl zur Leisniger Straße als auch zur Grimmaischen Straße erfolgen.


ARCHITEKTURSPRACHE

Die entwurfsbestimmenden Themen sind Transparenz und Offenheit einerseits, Sicherheit und Solidität andererseits. Gleichzeitig sind besondere Anforderungen an etwaige Verglasungen des Erdgeschosses zu berücksichtigen.
Gestalterisches Mittel zum Thema Sicherheit und Solidität ist ein umlaufender Sockel aus Klinkermauerwerk, aus dem sich selbstverständlich die Umfassungswände des Hofs und das Garagengebäude sowie die Freitreppe in den öffentlichen Bereich entwickeln.
Der darüber “schwebende” Baukörper wird durch eine umlaufende Glasfuge vom Sockel getrennt - dadurch werden z.B. die Umkleiden natürlich belichtet, ohne aufwendige Verglasungen einbauen zu müssen.
Transparenz und Offenheit strahlen die Obergeschosse mit versetzt liegenden Fensterbändern mit tiefer Brüstung aus, die Haupttreppe bildet sich dezent an der Fassade ab.


FUNKTIONALITÄT

Das Polizeirevier wird im dreigeschossigen Riegel erdgeschossig als Zweibund und obergeschossig als Dreibund organisiert. Das Erdgeschoss wird von Bürofunktionen freigehalten, um Einblicke und die Ausstattung mit durchschusssicherem Glas zu vermeiden.
Stattdessen werden in diesem Sockelgeschoss die Umkleiden, Lager- und Technikräume (Heizung / HAR) sowie die Gewahrsamsräume und der Sportraum eingeordnet - letztere jeweils zum Polizeihof orientiert.
Mit dessen erdgeschossiger Einordnung ist auch die Nutzung des Hofs im Rahmen der Sportausübung möglich.
Die Erschließung des Gebäudes durch die Beamten erfolgt grundsätzlich über den Polizeihof - beide Treppenhäuser haben hier ihren Zugang.
Der Besucherzugang befindet sich an der Straßenecke Eichelbergstraße/ Leisniger Straße.
Eine kleine Freitreppe, die sich aus dem Sockelmauerwerk entwickelt, geleitet in den Warteraum im 1. Obergeschoss. Somit ist der Wartebereich von der Straße aus nicht von Passanten
einsehbar und schützt die Privatsphäre der Besucher.
Der barrierefreie Zugang in diesen Bereich erfolgt über den zentralen Aufzug, der mit entsprechender Steuerung ausgestattet ist, so dass die Besucher nicht in den Sicherheitsbereich fahren können und der Aufzug gleichzeitig für die Erschließung des Polizeireviers dient.

Die Wache mit Schalter, Anzeigenraum, Sicherheitsschleuse usw. befindet sich unmittelbar angrenzend an den Warteraum. Von hier aus kann der Innenhof und somit die Zufahrt eingesehen werden.

Der gesicherte Bereich wird nach der Wache mit Ein- und Ausblicken sowie Durchblicken als lichter und kommunikativer Dreibund organisiert. Dies erfolgt durch Teeküchen in Form offener zur Außenwand durchgesteckter Pantrys, Kopierräumen, die zu beiden Seiten des Flurs durch Glaswände abgegrenzt sind sowie gläserne Besprechungsräume, die nicht nur die Flure gliedern, sondern Orientierung und Belichtung bieten.

Die Funktionen Autobahnpolizei und Polizei teilen sich das 1. OG und können dadurch auch die kurzzeitigen Verwahrräume im Zusammenhang mit den Vernehmungsräumen sowie Räumen wie kriminaltechnische sowie personenbezogene Datenerfassung gemeinsam nutzen.
Die Diensträume des Polizeireviers befinden sich im 2. OG, gemeinsam mit dem Schulungsraum. In der Mittelzone des 2. OGs befindet sich zudem eine Treppe zum Technikgeschoss, das als zurückgesetztes Staffelgeschoss ausgebildet wird und die Lüftungszentrale aufnimmt.
Perspektive Eichelbergstraße / Leisniger Straße

Perspektive Eichelbergstraße / Leisniger Straße

Grundriss EG

Grundriss EG

Plan 1

Plan 1

Grundriss 1. OG

Grundriss 1. OG

Plan 2

Plan 2

Grundriss 2. OG

Grundriss 2. OG

Grundriss Staffelgeschoss

Grundriss Staffelgeschoss

Lageplan

Lageplan

Fassadenansicht und -schnitt

Fassadenansicht und -schnitt

Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2