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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2017

Entwicklung des Baugebiets Bruhweg II

Lageplan

Lageplan

1. Preis

Preisgeld: 40.000 EUR

DNR Daab Nordheim Reutler PartGmbB | Architekten, Stadt- und Umweltplaner

Stadtplanung / Städtebau

Alkewitz Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Park
Der neue Park durchzieht das Stadtquartier von Norden nach Süden bindet an die bestehenden Wege zum Stadtzentrum an. Der Park mit seiner großzügigen Länge ist das grüne Rückgrat des Quartiers und bietet eine Vielfalt von Erholungsmöglichkeiten.
Die neuen Wohnquartiere umrahmen den Park, die privaten Gärten und gemeinschaftlichen Höfe verzahnen sich zu einer durchgrünten Stadtlandschaft. Hier werden auch Flächen für „urban gardening“ angeboten.
Der Auftakt im Süden schließt die Spielstrecke am Kinderhaus und den Bruhweg an. Nach Norden weitet sich der Park und bildet seinen Schwerpunkt mit Sport – und Spielflächen. Querverbindungen in die Quartiere westlich und östlich bringen Anwohner, Besucher und Mitarbeiter der Gewerbebetriebe auf kurzem Wege zum Erholungsziel. Teilflächen zwischen den Querverbindungen sind leicht modelliert und leiten das Niederschlagswasser nach Norden in den Aischbach.
Auf dem Weg nach Norden verengt sich die Perspektive, bevor Radfahrer und Spaziergänger in den weiten Landschaftsraum Richtung Wasserplatz und Grillplatz geführt werden.
Die Wohnquartiere
Die Wohnquartiere begleiten den Park auf beiden Seiten und rahmen ihn ein.
Entlang der Ditzingerstraße entstehen vier Wohnhöfe, zur Straße abschirmend geschlossen, zum Park geöffnet und aufgeweitet. 3-geschossige Winkel für Geschosswohnungen fassen die Höfe nach Süden und Westen ein, 2-geschossige Doppelhäuser und Hausgruppen nach Norden. 4-geschossige Stadthäuser liegen wie eine Perlenkette direkt an der Parkpromenade.
Der Auftakt und Stadteingang im Norden wird mit einem hohen Kopf zum Kreisverkehr markiert.
In Richtung Osten formen offene Strukturen aus 2-geschossigen Hausreihen und 3-geschossigen Stadthäusern das Gegenüber.
Gegenüber dem bestehenden Kinderhaus findet am südlichen Auftakt des Parks ein Quartierszentrum mit Angeboten für alle Generationen seinen Platz. Café, Bäcker, Apotheke und ähnliche Versorgungspunkte sind zu Fuß erreichbar, seniorengerechte, betreute Wohnungen mit Freizeitangeboten sind gemeinsam mit Weiterbildungsangeboten und Jugendtreff hier zu finden.
Die Gewerbecluster
Entlang der Siemens- und Dengelwiesenstraße finden in einer flexiblen Gebäudestruktur Dienstleistungen, Produktionen, Start-Up-Betriebe, Hotel usw. eine attraktive Adresse. Ein Parkhaus im Kreuzungsbereich der Siemensstraße ist für alle zugänglich. Eine Tankstelle findet sich im Nordosten als überbaute Nutzung.
Die Erschließung
Die Wohnhöfe im Westen werden über drei Anbindepunkte an die Ditzingerstraße erschlossen, die Ditzingerstraße erhält damit betont eine innerörtliche Funktion, die den Durchfahrtscharakter und die –geschwindigkeiten bremst. Auf kurzem Wege werden Tiefgaragen, Car-Sharing-Plätze, Fahrradstellplätze und Besucherparkflächen angebunden. Für die Hausreihen werden Garagen am bzw. im Haus angeboten.
Müll- und Feuerwehrfahrzeuge können im Einbahnverkehr jeweils einen Hof durchqueren und zur Ditzingerstraße bzw. im Norden zur Hofwiesenstraße ausfahren.
Im Osten erschließt eine Straße in Nord-Südrichtung Gewerbe und Wohnen. Querverbindungen zur Dengelwiesenstraße und Siemensstraße gliedern die zukünftigen Gewerbeflächen und sorgen auch hier immer wieder für kurze Anschlüsse an den Park. Stellflächen für Bewohner und Besucher werden im Straßenraum bzw. an den Zufahrtswegen für die Häuser angeordnet.
Bushaltestellen sind an der Kupferwiesenstraße und optional an der Ditzingerstraße

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Idee der Verfasser, den verbindenden Grünraum zwischen dem Wohngebiet Bruhweg I und der freien Landschaft beidseitig mit Wohngebäuden zu begleiten, wird im Preisgericht als positiver Beitrag gewürdigt. Gelingt es doch auf diese Weise, beide Seiten des Parks zu beleben. Die sich spannungsvoll öffnende und schließende räumliche Figur des zentralen Freiraums wird durch die konsequent gesetzten Baukörper sehr gut unterstützt. Im Ergebnis entsteht ein gut geschnittener Park, der den zukünftigen Bewohnern und Beschäftigten ein attraktives Angebot für Spiel, Aufenthalt und Erholung vorhält und Besuchern offen steht, was durch die ausschwingende Raumkante an der Südspitze des Areals unterstrichen wird.

Die luftige Randbebauung wird so weit zusammengeschoben, dass – von außen – eine angemessene Kante für den Park entsteht und – von innen – eine Membran, die auch für die Wohnungen in der Tiefe des Quartiers eine Blickbeziehung zum zentralen Grün offen hält.

So gut es auf der einen Seite ist, beide Seiten des Parks mit Wohnungen zu besetzen, so kritisch muss das Urteil über die Wohnbebauung im Osten ausfallen. Die hier teilweise angebotenen zweigeschossigen Reihenhäuser stellen noch keine angemessene Antwort dar. Hier wäre eine Reihe kräftiger Gebäude die bessere Antwort auf das gut gelungene Gegenüber.

Der notwendige Lärmschutz gegen die stark befahrene Ditzinger Straße wird durch gut dimensionierte Wohnhöfe überzeugend gelöst. Jeder der Höfe bietet eine Mischung unterschiedlichen Wohntypologien an. Auf diese Weise wird der heute gewünschten sozialen Vielfalt auf selbstverständliche Weise Raum gegeben. Die frei gehaltenen Zwischenräume der Höfe stellen Sichtverbindungen in die Weite der Landschaft her, die dem Genius Loci, der Besonderheit des Ortes, hervorragend Rechnung tragen.

Der Idee, das nordwestliche Wohnquartier über drei Stichstraßen von der Ditzinger Straße aus zu erschließen, vermag das Preisgericht indes nicht zu folgen, da hier aufgrund der sehr hohen Verkehrslast ein Vollanschluss, möglichst mit einem Verkehrskreisel, zwingend gefordert ist. Eine Realisierung des Projekts setzt folglich die Lösung dieser Fragestellung voraus.

Die Anbindung des südöstlichen Quartiers über eine bügelförmig geführte Straße erscheint hingegen als sehr brauchbarer Vorschlag. Das geforderte Parkhaus ist gut platziert. Der ergänzend angebotene Nahversorger hängt am vorgeschlagenen Standort „in der Luft“ und wird eigentlich nicht benötigt. Die vorgeschlagenen Büro- und Gewerbestrukturen sind in der dargestellten Form sehr gut vorstellbar.

Das Preisgericht lobt diesen prägnanten städtebaulichen Entwurf, der mit seiner realistischen Körnung die Stimmung des Ortes trifft und eine insgesamt wie in den Teilquartieren sehr schöne städtebauliche Figuration anbietet: Städtebau und sozialer Gebrauchswert sind souverän ausbalanciert; dies gilt für den realisierten Gesamtentwurf wie für die vorgeschlagenen Realisierungsstufen. Getrübt wird der hervorragende Eindruck des Beitrags durch die noch nicht gelöste Erschließung von Westen und die etwas zu kleinteilige Wohnbebauung an der Ostkante des Parks.
Perspektive 1

Perspektive 1

Blick in den Quartierspark

Blick in den Quartierspark

Perspektive 2

Perspektive 2

Städtebauliche Struktur

Städtebauliche Struktur

Lageplan 500er

Lageplan 500er

Lageplan 200er

Lageplan 200er

Schnitt 1

Schnitt 1

Schnitt 2

Schnitt 2

Schwarzplan

Schwarzplan

Piktogramm 1

Piktogramm 1

Piktogramm 2

Piktogramm 2

Präsentationsplan 1

Präsentationsplan 1

Präsentationsplan 2

Präsentationsplan 2