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Einladungswettbewerb | 04/2017

Neubau Boardinghouse und Parkhaus an der Carl-Wery-Straße

1. Preis

Delugan Meissl Associated Architects

Architektur

Agence Ter

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das neue Boardinghouse in München-Neuperlach positioniert sich kraftvoll mit seinem Hochpunkt am angrenzenden öffentlichen Platz. Der Übergang des hohen Gebäudeteils zu den 6-geschossigen Seitentrakten wird durch eine konkave Wölbung gelöst, die in den verglasten unteren zwei Geschossen den repräsentativen Eingangsbereich bildet.
Die Verkaufsflächen sind unmittelbar an den Vorplatz angeschlossen, der Zugang zum Boardinghouse befindet sich auf der dem Straßenverlauf angepassten nächsthöheren Ebene. Das Ensemble - bestehend aus dem 50 m hohen Wohnturm, den zwei Seitentrakten und einem Parkhaus – bildet eine selbstbewusste jedoch zurückhaltend ausformulierte räumliche Einheit. Die Nutzung der differenzierten Bauteile ist jeweils klar ablesbar, anhand ihrer Konfiguration definiert sich der attraktiv gestaltete Innenhof.
Charakteristisch für die nach außen gerichtete, anspruchsvoll und innovativ gestalteten Fassade sind die mit Klappläden versehenen, runden Festeröffnungen. Der ebenfalls ansprechenden Innenhoffassade sind durchgehende Loggien vorgelagert.
Alle öffentlichen, halböffentlichen und privaten Innen- und Außenräume versprechen eine hohe Aufenthaltsqualität.

Beurteilung durch das Preisgericht

„Das Boardinghouse positioniert sich kraftvoll mit seinem Hochpunkt an dem öffentlichen Platz. Der Übergang vom hohen Gebäudeteil zu den siebengeschossigen Wohnnutzungen wird geschickt durch eine konkave Wölbung gelöst, die in den verglasten unteren zwei Geschossen den repräsentativen offenen Eingangsbereich des Boardinghouses bildet. Der abgestaffelte Baukörper bildet zur Carl-Wery-Straße sowohl die benötigte bauliche Fassung als auch differenzierte Außenräume auf unterschiedlichen Ebenen.

Die Verkaufsflächen sind richtig an der unteren Platzfläche angeschlossen, der Zugang zum Boardinghouse befindet sich auf der dem Straßenverlauf angepassten nächsthöheren Ebene.

Auf der obersten Ebene befindet sich der Zugang zu den Stellplätzen. Boardinghouse und Parkhaus bilden ein Ensemble, bestehen aber gleichzeitig aus differenzierten Bauteilen, bei denen die jeweiligen Nutzungen ablesbar sind. Der Innenhof des Boardinghouses ist sehr gut proportioniert, die am Hof liegenden Wohnungen mit attraktiven Balkonen werden sehr gut belichtet.

Eine besondere Qualität bietet die Ausformulierung des Parkhauses. Durch die mit einer umlaufend weitestgehend geschlossenen Fassade eingeschlossenen Innenhöfe kann das Parkhaus natürlich be- und entlüftet werden, bei gleichzeitiger Einhaltung der hohen Schallschutzanforderung, die im weiteren Planungsprozess jedoch noch detailliert nachgewiesen werden müsste.

Die Erschließung des Boardinghouses wird sehr positiv beurteilt, offen zu Stadt und Innenhof werden alle Wohnungen übersichtlich und klar erschlossen. Die Geschäftsflächen sind gut organisiert und lassen sich wirtschaftlich umsetzen. Alle öffentlichen, halböffentlichen und privaten Innen- und Außenräume versprechen eine hohe Aufenthaltsqualität.

Aus Sicht des Feng Shui sind viele Kriterien gut erfüllt. Die optische Verbindung von Innenhof und Platz wird sehr positiv gesehen. Der verglaste Sockel lässt etwas Stabilität vermissen, durch kleine Veränderungen vor allem an den Gebäudeecken erscheint dies jedoch heilbar. Die grundsätzliche Gestaltungsidee des verglasten Sockels sollte aber in jedem Fall erhalten bleiben.

Besonders prägnant und hervorzuheben ist die anspruchsvolle und innovative Fassadengestaltung. Die Apartments erhalten an den äußeren Fassaden runde Fenster, die mit zweiflügeligen Fensterläden teilweise oder ganz geschlossen werden können. Die individuelle Nutzung der Apartments zeichnet sich an den äußeren Fassaden ab. Durch die Addition aller Fenster entsteht eine außergewöhnliche und überraschende Erscheinung, die eine unverwechselbare Signalwirkung für die spezielle Nutzung des Boardinghouses erwarten lässt.

Die Innenhoffassaden werden durch die vorgelagerten Balkone aus ihrem Betonskelett befreit und wirken sehr ansprechend. Die Parkhausfassade aus Paneelen mit demselben Material wie die Klappflügel des Boardinghouses ist eigenständig und der Nutzung entsprechend ausgeführt. Die Wirtschaftlichkeit liegt im oberen Bereich aller Arbeiten. Insgesamt stellt die Arbeit einen guten Beitrag dar.

Die Freiräume folgen logisch der Topographie und sind der jeweiligen Gebäudesituation angepasst. Der Vorplatz erhält eine einfache, aber prägnante, der Architektur folgende Gestaltung und ist im Fall der Realisierung in Abstimmung mit dem Auslober noch differenzierter auszugestalten. Eine ausgeprägte bauliche Kante an der Bahn wäre wünschenswert.

Der Innenhof öffnet sich über die Fassaden und wird über zwei Ebenen für den Straßenraum sichtbar. Das Thema des Alpinums erscheint nicht ganz angemessen und von der Besonnung her fragwürdig. Eine dichtere Baumsetzung wäre wohltuend. Die Terrasse an der Bahnlinie ist nicht notwendig und widerspricht den Vorgaben. Insgesamt bilden Freiraum und Architektur eine überzeugende Einheit.“
Lageplan

Lageplan

E00 Boarding

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E00 Retail

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E01

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