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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2017

Sanierung, Umbau und Erweiterung der Historischen Reithalle

Perpektive von der Uferpromenade

Perpektive von der Uferpromenade

1. Preis

Prof. Jörg Friedrich | Studio PFP GmbH Hamburg

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau - Integration in den Stadtraum:
Aussen um einen behutsamen, dennoch selbstbewussten Stadtbaustein erweitert, wird die historische Reithalle in Eutin als neues Ensemble gegenüber dem Schloss und hin zum Seeufer behutsam ergänzt. Im Inneren werden Alt- und Neubau über zusammenhängende Raumflüsse für die öffentliche Besuchererschliessung über ein neues, zweigeschossiges offenes Foyer im nördlichen Gebäudebestand verknüpft. Es orientiert sich zum Wasser und zum grünen ruhigen Innenhof.
Architektonisches Konzept:
Die denkmalgeschützten Bestandsbauten werden in ihrer architektonischen Ruhe und Ausgewogenheit zurück zu ihrer Ursprungsarchitektur restauriert und ertüchtigt. Dabei bleiben die Eingriffe in die vorhandene denkmalgeschützte Substanz so gering wie nur möglich. Der zweigeschossige Neubaukubus wird mit einer vorgelagerten umlaufenden zweigeschossigen Stützenarkade gesäumt; die Traufhöhe des Altbaus wird übernommen. Im EG ist der öffentliche Zugangsbereich zum Grossen Saal, die denkmalgeschützte , restaurierte offene Treppe im Altbau führt hinauf in den getrennt vom Saal nutzbaren Veranstaltungsbereich mit den beiden kleinen Sälen im Alt- und im Neubau und den dazwischen gespannten stützenfreien Foyerflächen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Erweiterungsbaukörper wurde aus Sicht des Preisgerichts souverän platziert. Er fügt sich selbstverständlich in den baulichen Kontext ein und weist gegenüber der Reithalle angenehme Proportionen auf.

Der Entwurf erscheint klar und pragmatisch; der Erweiterungskörper ist auf das Notwendigste reduziert und nimmt sich gegenüber dem historischen Bestand zurück. Die Verfasser bilden eine sehr dezente Fuge zwischen Erweiterung und Bestandsgebäude aus, wodurch sich der Neubau nur wenig absetzt und als bauliche Weiterführung der Historischen Reithalle zu lesen ist.

Der Anbau wirkt insgesamt leicht und elegant und bietet verschiedene Blickbeziehungen zum See. Im Inneren des Gebäudes zeigen sich einige funktionale Schwächen, die jedoch die hohe gestalterische Qualität der Innenräume nicht infrage stellen. Das Preisgericht bemängelt u.a., dass die beiden kleinen Veranstaltungssäle nicht zusammenschaltbar sind; auch die Ausbildung des Verbindungsstegs im Obergeschoss des Neubaus wird – in Bezug auf die ihn überquerenden Besucherströme und den Brandschutz – kritisch hinterfragt. Der Weg zur Bühne erscheint im Hinblick auf die Anlieferung von Veranstaltungstechnik o.Ä. nicht klar genug definiert.

Aus Sicht der Denkmalpflege handelt es sich um einen überzeugenden Entwurf, der – von allen drei Seiten aus gesehen – gleichwertige Qualitäten aufweist. Die reduzierte Architektursprache wird im Hinblick auf den historischen Bestand als durchaus angemessen betrachtet. Es wäre jedoch wünschenswert, wenn die Fuge gestalterisch stärker definiert und das Gebäude in der Höhe reduziert werden könnte. Die Überbauung der Eckrustizierung der Reithalle ist nicht zustimmungsfähig.
Perspektive Foyer / Innenhof

Perspektive Foyer / Innenhof

Lageplan

Lageplan

Modell

Modell