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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2017

Neugestaltung südliches Domumfeld, Dom St. Peter zu Worms

Domplatz

Domplatz

Anerkennung

Preisgeld: 1.250 EUR

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Jens Gehrcken - visualisierung+architekturfotografie

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Dem Entwurf gelingt es, den Domplatz mit dem Niveau des Kreuzgangs barrierefrei zu verbinden. Diese besondere Qualität wird dadurch erreicht, dass die Treppenanlage zwischen den beiden Platzbereichen bis an die Ostkante der Nikolauskapelle herausgeschoben wird. Dadurch entsteht eine ausreichende Tiefe für die erforderliche Rampenanlage zwischen Kapelle und Haus am Dom. Die Erschließung des Haus am Dom von der Platzseite wird durch eine breite Vorzone gewährleistet, die tief in den Domplatz einschneidet und durch eine seitliche Stufenanlage mit dem Platzniveau verbunden wird. Diese endet zum Dom hin in einer ca. 1 m hohen Wand mit Geländer als notwendiger Absturzsicherung. Leider führt dies zu einer empfindlichen Störung der wichtigen axialen Blick- und Wegebeziehung von der Andreasstraße zum Südportal des Doms, die von der Jury sehr kritisch gesehen wird. Die Interpretation des ehemaligen Kreuzgangs wird grundsätzlich als eigenständig anerkannt, wobei die Anordnung von hohen, eher ausladenden Bäumen entlang der Südfassade des Doms kritisiert wird. Anerkannt wird die moderne Auffassung des Themas Kontemplation, bei dem Bezüge zum historisch / christlichen Kontext eines Kreuzganges jedoch vermisst werden. Der Wassertisch wird als Gestaltungselement ebenfalls grundsätzlich positiv gesehen, die Zergliederung des Elements durch Einschnitte kann jedoch formal nicht nachvollzogen werden. Ebenso kritisch gesehen wird auch die formale Gliederung der Grünfläche auf dem Domplatz durch die kreuzweise angeordneten Fußwege sowie die damit verbundenen Materialwechsel im Südbereich des Platzes zur Andreasstraße. Fragen wirft auch die Integration der Rampe zwischen Andreasstraße und Domplatz auf: Das Verschneiden von Stufen und Rampen mit den großformatigen Natursteinplatten erscheint in der Ausführung schwierig. Auch verwundert, dass die Rampe am tiefsten Punkt der Andreasstraße ansetzt, was das zu überwindende Höhenniveau maximiert. In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs erscheint eine Umsetzung innerhalb des vorgegebenen Kostenrahmens erreichbar. Die Unterhaltungskosten würden durch den vorgeschlagenen Wassertisch deutlich erhöht. Insgesamt wird der Entwurf als grundsätzlich funktional und realisierbar eingeschätzt, wobei dem sehr positiv zu wertenden Aspekt der Barrierefreiheit zwischen Domplatz und Kreuzgang die beschriebenen Schwächen gegenüberstehen.
Kreuzgang

Kreuzgang