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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2017

Umfeld Kloster Weißenohe

3. Preis / Hochbau

Preisgeld: 10.000 EUR

Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten und Stadtplaner PartGmbB

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch den Abbruch bestehender Nebengebäude westlich des Prälatenbaus im Brauereigelände wird ein großzügiger Platz geschaffen, der mit Neubauten räumlich gefasst und durch die Ergänzung des Brauereigeländes im Inneren beruhigt wird.

Mit einem einheitlichen Belag und den angegliederten kulturellen Nutzungen entsteht so eine qualitätvolle, neue Ortsmitte.

Östlich des Prälatenbaus werden mit dem Neubau des Bettenhauses und des Konzertsaals großzügige, räumlich gefasste Freibereiche geschaffen, die sich unterschiedlich nach Osten (Klosterhof) bzw. Süden (Gartenhof) ausrichten.

Der Saal als Bindeglied zwischen Prälatenbau und Bettenhaus bildet dabei das Herzstück des neuen Chorzentrums.

Der Prälatenbau wird im 1. BA durch den Rückbau störender neuzeitlicher Einbauten in seiner ursprünglichen Struktur gestärkt. Die Büro- und Seminarbereiche werden dabei konsequent vom UG bis 2. OG neu organisiert. Die erforderlichen temporären Beherbergungszimmer werden dabei ausschließlich im DG platziert. Das historische Treppenhaus wird in seinem Ursprung belassen. Der notwendige, zweite bauliche Rettungsweg sowie die barrierefreie Erschließung werden mit einem Anbau, der sich vom Bestand durch eine Fuge löst, vorgeschlagen. Weitere Eingriffe in die historische Bausubstanz sind dadurch nicht erforderlich. Die genaue Ausformung des Anbaus bleibt im Vagen. Vor allem die barrierefreie Erschließung des DG scheint noch nicht formal gelöst.

UG bis 2. OG werden bereits im 1.BA für die volle Funktionalität des Chorzentrums endgültig ausgebaut, sodass diesbezüglich keine weiteren Kosten durch die Weiterentwicklung des Chorzentrums entstehen.

Der vorgeschlagene Rückbau der Beherbergungszimmer im DG ist möglich. Jedoch erscheint der Rückbau aufgrund des hochwertigen Ausbauzustandes der Zimmer nicht zwingend notwendig.

Insgesamt überzeugt die Arbeit im hohen Maße städtebaulich als auch in der Durcharbeitung des Prälatenbaus und stellt somit einen wertvollen Beitrag der gestellten Aufgabe dar.

Freianlagen:
Durch die Baukörperkonfiguration entstehen eindeutig definierte Freiräume mit unterschiedlicher Ausrichtung, die durch ihre stimmige Gestaltung überzeugen. Der Klosterhof erhält mit den Kirschbäumen eine angemessene Abgrenzung zur benachbarten Wohnbebauung, das Gästehaus mit dem Gartenhof ein attraktives Ambiente. Der Vorschlag, den gesamten Brauereihof bis zur Hauptstraße mit einem einheitlichen Natursteinpflaster zu belegen, schafft eine wohltuende Großzügigkeit (und bindet den Bereich zusammen), wäre in Bezug auf Funktion und Topografie aber auf seine Realisierbarkeit hin zu prüfen.

Brandschutz:
Zwei bauliche Rettungswege sind durch den Bestandstreppenraum und einen Treppenraum im Anbau nachgewiesen. Ausgänge der Treppenräume ins Freie sind dargestellt. Die Beherbergungsstätte im Dachgeschoss hat eine klare Struktur. Entsprechend der Beherbergungsstättenverordnung sind umfangreiche bauliche Maßnahmen nötig. Der Rückbau dieser baulichen Maßnahmen ist im 3.BA geplant.

Brauerei:
Bei dieser Wettbewerbsarbeit muss der vorhandene Öltank versetzt werden. Der eingeplante Getränkemarkt mit vorgelagerten Parkplätzen ist positiv zu bewerten.

Dass der Hofbereich in einer großen, zusammenhängenden Fläche verbunden ist, wird ebenfalls positiv und sinnvoll gesehen, es muss jedoch der Höhenversprung ausgeglichen werden. Aufgrund der relativ langen Wege um das erweiterte Gebäude müsste der Bestand der Brauerei intern umstrukturiert werden.

Der Anbau im südlichen Hofbereich liegt nicht auf Grundstück der Brauerei. Diese Fläche müsste z.B. südlich der Straße erweitert werden. Der Teilnehmer schlägt keine optische Abgrenzung zum öffentlichen Bereich im Osten vor, was jedoch aus Sicht des Brauerbeibetriebs wünschenswert wäre. Falls ein Fußweg von Ost nach West durch die Hoffläche entsteht, müsste diese von der Fahrspur abgetrennt werden.