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Verhandlungsverfahren | 06/2017

Errichtung von Mietwohnungen im Kommunalen Wohnraumförderprogramm (KommWFP)

Perspektive

Perspektive

Zuschlag

PSA Pfletscher und Steffan

Architektur

Erläuterungstext

Planungsidee Konzept
das vorgeschlagene Bebauungskonzept basiert auf zwei Zielsetzungen:
1. Das im Kontext der umgebenden Bebauung große Neubauvolumen maßstäblich in die bestehende Bebauung einzugliedern und zwischen den sehr unterschiedlichen Gebäudegrößen der Einfamilienhäuser im Süden und Westen und dem der Mehrparteienhäuser im Norden zu vermitteln.

2. Wesentliche Veränderungen der Topographie zu vermeiden und den Neubau auf dem Grundstück so zu platzieren, dass überschaubare bewohnergerechte halböffentliche und private Bereiche entstehen, die eine hohe Aufenthaltsqualität und ein breites Nutzungsspektrum für die Bewohner bieten.

Städtebauliche Einordnung
Die vorhandene Bebauung wird unter Wahrung der vorhandenen städtebaulichen Körnung ergänzt. Das geschieht durch durch Gliederung der möglichen Baumasse in 2 Baukörper, die über ein gemeinsames Treppenhaus verbunden sind.

Als Reaktion auf die Lage der Nachbarbebauung im Osten und Westen sind die Neubauten so situiert, dass keine störende Nähe zwischen Bestand und Neubau entsteht.

Die vorhandene Großzügigkeit der Freiräume zwischen den Gebäuden bleibt als Charakteristikum erhalten.


Baukörper und Freiflächen
Bebauung und Freiflächen als Komplementäre. Die vorherrschende Bebauungs- und Freiraumtypologie der Umgebung - Einzelbaukörper mit umgebenden großem privaten Grünräumen - wird für das zu bebauende Grundstück adaptiert.

Die neue Bebauung wird auch auf Grund der vorhandenen Topographie sinnfällig nahezu in der Mitte des Wettbewerbsgeländes platziert. Somit wird durch die Gliederung der neuen Bebauung ein großzügiger Freiraum geschaffen und ein großer Teil des vorhandenen Baumbestandes bleibt erhalten.

Alle Wohnungen sind nutzungsgerecht nach allen Himmelsrichtungen orientiert.

Über die Von- Eichendorff- Strasse und die Strasse Neudießen erschlossen werden zwei gebäudenahe Aufenthalts- und Nutzflächen für die Bewohner angeboten. Fahrräder, Kinderspielplatz und Bewohnertreff fördern das soziale Miteinander aller Bewohner. Diese Freiflächen sind auch direkt mit der transparenten Treppenhalle zwischen den massiven Gebäudeteilen verbunden.
Der Anteil versiegelter Flächen ist auf das funktional notwendige Maß beschränkt. Wassergebundene Beläge, wohnungsnahe Grünflächen sowie der Erhalt der Bäume im Norden sorgen für ein angenehmes Mikroklima. Ergänzend werden die Aufenthaltsbereiche vor den Zugängen mit Einzelbäumen überstellt, die die maßstäbliche Gliederung der Freiflächen ergänzen.


Baukörperorganisation und Typologie der Wohnungen
Die Wohnungen sind in einem in zwei Teile gegliederten, dreigeschossigen Baukörper organisiert. Über ein mittig platziertes offen gestaltetes Treppenhaus werden alle Wohnungen durchgängig barrierefrei erschlossen und haben Anteil an dem gemeinsam auch für den Aufenthalt nutzbaren Erschliessungsraum. Über das Treppenhaus sind auch die Tiefgarage und die Mieterkeller direkt an die Wohnungen angebunden.

Die einzelnen Wohnungen sind als Etagenwohnungen funktional und räumlich einfach organisiert. Ein breites Wohnungsspektrum vom Apartment bis zu Fünf - Zimmerwohnungen kann errichtet werden. Eine in allen Wohnungen gleichartige Raumtypologie ermöglicht in den großen und den kleinen Einheiten offenes und zeitgemäßes Wohnen. Alle Wohnungen sind barrierefrei ausgebildet. Vom Single-Haushalt bis zur fünf- oder sechsköpfigen Familie oder bis zur altengerechten Wohngemeinschaft kann sich die unterschiedliche Bewohnerstruktur entwickeln.

Durch das angebotene System der Schalträume die jeweils unterschiedlichen Wohneinheiten zugeordnet werden können, sind Veränderungen des Wohnungsschlüssels und der Wohnungsgrößen durch einfache bauliche Maßnahmen problemlos realisierbar. Damit wird ein robustes System von variablen Grundrissen angeboten, das für einen langen Nutzungszeitraum und unterschiedliche Funktionalitäten geplant ist. Balkone oder Terrassen ergänzen als wohnungsnaher Freiraum das räumliche Angebot. Bodentiefe Fenster bei Balkonen und Terrassen schaffen Verbindungen zwischen Innen- und Außenräumen und ein großzügiges Ambiente für alle Wohnungen.

Bauweise
Bewährte und praxiserprobte Konstruktionen für den Rohbau und den Ausbau als ein bewährter Materialkanon sind die Grundlage für die Umsetzung des Bauvorhabens.Die Wohnungstypologie und die Gebäudekonfiguration ermöglichen ein einfaches konstruktives System mit geringen Spannweiten.

Untergeschoss Stahlbetonkonstruktion weitestgehend in Fertigteilbauweise mit Doppelwänden erstellt. Erdgeschoss und Obergeschosse. Außenwände als monolithisches hochwärmegedämmtes Mauerwerk (mineralische Dämmung) und Silikatputz.Innenwände Mauerwerk. Bei den Innenwänden Durchgänge für veränderbare unterschiedliche Grundriss- und Wohnungsszenarien für den späteren Einbau von Türen vorhalten.

Dachstuhl Holzkonstruktion mit Zwischensparrendämmung. Dachdeckung Flachdachkremper.

Helle Baukörper, zurückhaltende an der Funktion orientierte Fassadengestaltung Lochfassaden und offene Balkone/Terrassen im Wechsel funktional konfiguriert. Holzwerkstoffe schaffen bei den Balkonen und Terrassen - Fassaden eine freundliche Umgebung der Wohnungen. Helle verputzte Wände, Industrieparkett und keramische Bodenbeläge ergänzen den Materialkanon bei den Innenräumen.

Wirtschaftlichkeit und Dachneigung
Durch die Verringerung der Dachneigung von 20° auf 12° kann in den Wohnungen 2.OG das Dach raumhaltig ausgebildet und der Wohnwert gesteigert werden. Weiterhin ist das zu bauende Volumen geringer ohne ein anderes Erscheinungsbild der Häuser zu generieren.


Energiekonzept
Passive bauliche Maßnahmen
Die Gebäudehülle ist gut wärmegedämmt. Die 36,5 cm starken monolithischen porosierten Ziegelaußenwände mit innerer Perlite-Dämmung erreichen einen U-Wert von 0,21 W/(m²·K). Die Doppelverglasungen der Fenster haben einen U-Wert von 1,0 W/(m²·K).

Das Satteldach aus Holzkonstruktion erhält 24 cm Wärmedämmung mit einem U-Wert von 0,175 W/(m²·K).

Das Treppenhaus wird im Winter auf 15° C temperiert und erhält durch die verglaste Südfassade passive Solargewinne durch die niedrig stehende Sonne im Winter. Im Sommer halten dort feststehende Sonnenschutzlamellen die steile Sonne ab.


Heizung mit Gas-Absorptions-Wärmepumpe
Statt einer Gas-Brennwertkessel-Heizung wird eine Gas-Absorptions-Wärmepumpe mit einem höheren Wirkungsgrad und weniger CO2-Ausstoss durch Nutzung von Umweltenergie (regenerativer Energie) vorgeschlagen. Das Prinzip ist sehr einfach und beruht auf bekannten physikalischen Prinzipien. Manche Stoffe entwickeln, wenn sie unter bestimmten Bedingungen auf einander treffen, Hitze. Ähnlich ist es bei der Absorption in der Gas-Wärmepumpe.

In drei Kreisläufen erhitzen Erdgas und Umweltwärme über verschiedene Schritte eine in der Gas-Wärmepumpe enthaltene Lösung. Der Prozess der Aufnahme eines Gases in eine Flüssigkeit wird als Absorption bezeichnet. Dabei entsteht Wärme. Diese Energie nutzt die Absorptions-Gas-Wärmepumpe zum Heizen und für die Warmwasserbereitung. Durch die optimale Nutzung der verschiedenen Temperaturniveaus arbeitet diese Technologie effizient und umweltschonend. Als Umweltwärme-Quelle wird Grundwasser oder ein Erdwärmetauscher vorgeschlagen.

Die Absorptions-Wärmepumpe erfüllt problemlos die gesetzlichen Anforderungen aus EnergieEinsparVerordnung und EneuerbareEnergienWärmeGesetz.

Anders als bei einer Elektro-Wärmepumpe, ermöglicht die Funktionsweise einen Verzicht auf bewegliche Teile im Innern des Geräts. Absorptions-Gaswärmepumpen sind dadurch sehr ausfallsicher und nahezu wartungsfrei.