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Stegreifentwurf | 06/2017

Freiraumkonzept zur Gestaltung des Innenhofes und flankierender Straßen im Kunstquartier

2. Rang

Wette + Küneke

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein Patchwork aus polygonalen Ortbetonflächen im Wechsel mit Stauden- und Gräserflächen bildet eine robuste Grundstruktur für die Gestaltung der Innenhöfe des Kunstquartiers. Durch die geschickte Anordnung der Pflanzflächen entsteht im Hof des Kunsthauses trotz der großen zusammenhängenden Ortbetonflächen ein wohlproportionierter, stimmungsvoller Innenhof, der durch die vier erhaltenen Bestandsbäume teilweise beschattet ist. Der polygonale Ortbetonbelag setzt sich in den zweiten Hof bis zur Turmstraße fort. Auch hier brechen drei weitere Pflanzbeete den Eindruck einer reinen Erschließungs- und Durchgangsfläche und schaffen Gartenatmosphäre.
Die unterschiedliche Höhenlage der verschiedenen Eingänge wird über Sitzstufen und Rampen geschickt in das Spiel der zueinander verschränkten Ortbetonfelder integriert.
Kritisch gesehen werden allerdings die Sitzstufen zur Terrasse vor dem Atelier von Jim Dine, die die wenig ansprechende Fassade zu sehr in den Fokus stellen.
Die Anforderung, einen Spielplatz in den Innenhof zu integrieren, erfüllt der Entwurf von Wette + Küneke durch die Platzierung eines Sandkastens in der Nordostecke und durch den Vorschlag, ein noch nicht fertig ausformuliertes, künstlerisch gestaltetes Spielgerüst auf einem farblich an die Ortbetonflächen angepassten Fallschutzbelag aufzustellen. Bodenbündige Fontänen ergänzen das Spielangebot.
Im Spagat zwischen Spielplatz und Nutzung des Innenhofes für Abendveranstaltungen des Kunsthauses und des Grass-Archives erscheint insbesondere die Platzierung des Spielgerüstes im Zusammenspiel mit den großen befestigten Flächen als zu dominierend für den Gesamtraum. Hier wäre ein subtilerer Umgang mit dem Thema Spiel für die Anmutung des Innenhofes wünschenswert gewesen.
Die Intention der Verfasser, die Eingänge des Kunstquartiers kenntlich zu machen, wird grundsätzlich begrüßt, die Ausformulierung als im Boden eingelassene Lichtlinien wird aber als zu plakativ bewertet.

Insgesamt stellt die Arbeit durch ihre konsequente Durcharbeitung des Grundmotivs einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung des Kunstquartiers dar. Allerdings kann das Grundmotiv eines weitgehend mit Ortbeton befestigten Hofes mit eingestreuten Pflanzinseln ebenso wenig überzeugen wie die willkürlich erscheinende Polygonalität des Grundrasters.