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Offener Wettbewerb | 07/2017

Wohnbebauung Oberlandhalle

1. Preis

Preisgeld: 11.750 EUR

EDERER HAGHIRIAN ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Das Grundstück der ehemaligen Oberlandhalle erstreckt sich zwischen dem Gelände des Merkurmarktes und der Ferdinand-Hanusch-Strasse mit der parallel verlaufenden ÖBB-Trasse. Im Süden wir das Grundstück durch die Pichlmayergassse begrenzt, auf die eine heterogene Bebauung von zweistöckigen Einfamilienhäusern und Gewerbebetrieben anschließt. Der westliche Stadtteil von Leitendorf in Leoben ist im Begriff sich vom Industriestandort zu einem gemischten Wohnnutzung zu verwandeln, was mit dem Rückbau der Eisenbahngleise einhergeht. Der geplante Entwurf soll mit den markanten Türmen als visueller Katalysator fungieren und die Josef-Heißl-Strasse mit den zukünftigen urbanen Wohngebieten verbinden.
Vier fast idente Baukörper positionieren sich windmühlenartig auf dem Grundstück und finden ihren giebelseitigen Abschluss in einem Turmbau. Durch die Verdrehung dieses Turmes ist eine klare Zonierung des Wettbewerbsgeländes und ein sensibler Umgang mit der bestehenden Bebauung möglich. Es wird auf den notwendigen Schallschutz von der Josef-Heißl-Strasse genauso Rücksicht genommen, wie auf die punktuelle, niedrige Bebauung im Süden und die bestehende Straßenrandbebauung entlang der Ferdinand-Hanusch-Strasse. Jedes der vier Wohngebäude kann als eigener Bauabschnitt errichtet werden. Die gesetzlichen Abstände werden eingehalten. Die gemeinsame Tiefgarageneinfahrt bzw. -ausfahrt ist aus schalltechnischen Gründen an der südöstlichen Ecke des Grundstücks situiert.
Durch die relative Enge auf dem Grundstück liegt ein besonderes Augenmerk des Entwurfes auf der Materialdifferenzierung der Fassade. Der liegende, niedrige Teil des Baukörpers soll verputzt werden. Der markante, hohe Turm soll sich optisch klar absetzten und sollte eine senkrechte Holzfassade mit sichtbaren Fugen bekommen. Das oberste Balkondach soll sich möglichst von den massiven, blickdichten Balkonbrüstungen abheben und wird deshalb aus Blech ausgeführt. Ebenso soll in der Fassade das Stiegenhaus – mit Hilfe großer Fensterflächen mit horizontaler Teilung - als „Nicht-Wohnnutzung“ sofort ablesbar sein.
Um den neuen Siedlungshof spannungsreich aufzuladen, wird aus dem anfallenden Aushub ein Hügel aufgeschüttet und begrünt. Einerseits ist durch diese Maßnahme jede Sichtverbindung quer durch den Hof unmöglich und bietet den Bewohner beim Durchschreiten des Grünraums immer neue Aus- und Einblicke und anderseits dient der Hügel auch als Sichtschutz von der Straße für den Innenraum.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die intelligente und sensible Anordnung ähnlicher bzw. identer Baukörper reagiert sehr differenziert auf das heterogene städtische Umfeld und schafft gleichermaßen eine anregende und komplexe Sequenz von urbanen Freiräumen. Auch die im Modell angedeutete Materialdifferenzierung forciert diese Qualitäten, ebenso wie die interessante Höhenentwicklung der Baukörper in Bezug auf die Umgebung und das eigene Quartier. Das Projekt zeigt gute statistische Kennwerte im Bereich der Ökonomie. Die Teilbarkeiten hinsichtlich Baufelder und Bauphasen sind ausreichend und schlüssig nachgewiesen. Die Erschließung ist im Sinne der Projektbeschreibung angemessen und ökonomisch. Die Wohnungen sind im Hinblick auf die gestellte Bauaufgabe angemessen zugeschnitten und in der weiteren Bearbeitung entwicklungsfähig. Die Anmerkung en der Jury aus der Überarbeitung wurden intelligent und sensibel in das Projekt eingefügt. Die Fassaden in Hinblick auf Maßstäblichkeit, Blickbeziehungen und Materialität sind angemessen und sehr stimmig mit dem Projekt entwickelt worden . In Bezug auf die Ausdifferenziertheit der Materialien sind weitere Entwicklungsschritte im Zuge der Projektbearbeitung zu erwarten. Die dargestellten Holzpanelfassaden auf Massivbau ist kritisch zu hinterfragen. Die architektonische n Feinteile wirken teilweise beliebig, speziell ist die Fenestrierung bzw . Binnenteilung der Stiegenhausverglasung en im Detail verfeinert zu bearbeiten. Die Freigeschosse unter den Türmen sind vertiefend nachzubearbeiten, hier gibt es in der Jury die einstimmige Entscheidung , diese Freigeschosse 2 - geschossig auszubilden. Erst dadurch wird der Projektqualität in ihre r sensiblen Differenziertheit von Zwischen - und Innenräumen im städtebaulichen Maßstab Rechnung getragen. Auf die 4 entfallenden Wohnungen kann nach Ansicht der Auslober verzichtet werden. Die vorwiegend Nord - orientierten Wohnungen in den Bauabschnitten 1. 2, 2.1 und 2.2 sind bezüglich des Mindestbesonnungsnachweises im Sinne des Wohnbautisches (1 Stunde direkte Sonneneinstrahlung am kürzesten Tag des Jahres in einem Aufenthaltsraum) und in Hinsicht auf die Wohnqualität zu adaptieren. Im Zuge der Weiterbearbeitung bzw. Einreichplanung sind die Fassadenpläne mit den detaillierten Material - und Farbangaben, sowie und die Abänderungen zu den Freigeschossen unter den Türmen, etc. den Mitgliedern der Jury zur Freigabe vorzulegen. Dieser Termin wird seitens der Stadtgemeinde Leoben koordiniert und soll jedenfalls vor dem Termin beim Wohnbautisch stattfinden
Plakat_1

Plakat_1

Plakat_2

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Erdgeschoß

Erdgeschoß

Regelgeschoß

Regelgeschoß