Nichtoffener Wettbewerb | 11/2017
Rathaus Steinweg und Janshof
©JSWD Architekten
1. Preis / Zuschlag
Architektur
RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
ErlÀuterungstext
Der Entwurf nimmt das Spiel differenzierter StadtrĂ€ume in der BrĂŒhler Altstadt auf. Drei Gassen â von WallstraĂe, UhlstraĂe und Steinweg - fĂŒhren auf den neu gestalteten Janshof. Der Kopfbau der Rathauserweiterung im Norden und eine mögliche Wohnbebauung im SĂŒden bilden ein spannungsvolles Wechselspiel , bieten Blickbeziehungen aus den umgebenden StadtrĂ€umen und verschaffen dem Janshof eine Dimension, die nicht mit dem unmittelbar angrenzenden Markt in Konkurrenz tritt. Bauliche Nachverdichtungen stĂ€rken den Stadtraum und lösen den Charakter eines zufĂ€llig entstandenen Hinterhofes auf â der neue Janshof wird hochwertiger Platzraum mit reprĂ€sentativen Adressen und AufenthaltsqualitĂ€ten.
Der Rathausneubau
Organisation
Der Rathausneubau schlieĂt nicht an die bestehende Bebauung an der SteinstraĂe an. Analog der Situation an der UhlstraĂe belĂ€sst er stattdessen eine offene Gasse, die das denkmalgeschĂŒtzte EckgebĂ€ude freistellt und den Janshof qualitĂ€tsvoll mit den umgebenden FreirĂ€umen verzahnt.
Zwei Zugangssituationen fĂŒhren in das weitrĂ€umig verglaste Foyer mit Infostelle und Ausleihe. Die MultifunktionsflĂ€che/Cafeteria und der Mehrzweckraum orientieren sich auf den Janshof ( ggfs. AuĂengastronomie ) und können unabhĂ€ngig der Ăffnungszeiten von Verwaltung und Bibliothek genutzt werden. Direkt an das Foyer angeschlossen liegt das zentrale Service-Center. Ein begrĂŒnter Gartenhof versorgt alle offenen ArbeitsplĂ€tze und die Wartezonen mit Tageslicht. Das Standesamt erhĂ€lt einen separaten Zugang am Markt â eine Nutzung ist auch hier unabhĂ€ngig von den ĂŒbrigen Nutzungsbausteinen möglich.
Alt- und Neubau werden in allen Geschossen sehr selbstverstĂ€ndlich verzahnt â die klare Organisation und ErschlieĂungsstruktur ermöglichen eine einfache Orientierung. Anpassungen aufgrund geĂ€nderter Vorgaben sind ohne groĂe bauliche Eingriffe möglich.
GroĂzĂŒgige TreppenhĂ€user in Alt- und Neubau fĂŒhren in die Obergeschosse. Die Publikumsverkehre Bibliothek und Verwaltung werden sehr selbstverstĂ€ndlich getrennt. Die Organisation der Verwaltung entspricht in der Mischung aus offenen ArbeitsplĂ€tzen und ZellenbĂŒros einer modernen Arbeitswelt. Die Struktur kann neben Einzel- und DoppelbĂŒros auch Gruppen- und KombibĂŒros abbilden â die ArbeitsplĂ€tze sind entsprechend der Besucherzahlen zu verorten und anzupassen. Der Neubau nimmt die Geschosshöhen des BestandsgebĂ€udes auf â alle ArbeitsplĂ€tze erhalten eine gleichbleibend hohe QualitĂ€t. Auf vermittelnde TreppenlĂ€ufe/AufzĂŒge kann verzichtet werden, Verwaltung und Bibliothek sind durchgĂ€ngig Barriere frei.
Die Bibliothek bildet den Kopf des Neubaus und ist auf drei Geschossen organisiert -im obersten Geschoss wird die Dachlandschaft aus ineinander verzahnten SatteldĂ€chern erlebbar. GroĂe âSchaufensterâ bieten den Arbeits- und LeseplĂ€tzen spannungsvolle Ausblicke auf Altstadt und Janshof.
Gestalt/Material
Der Rathausneubau nimmt die ortstypische GebĂ€udekörnung und Dachform auf und entwickelt hieraus eine eigenstĂ€ndige, selbstbewusste Architektursprache. Alt- und Neubau verbinden sich spĂŒrbar zu einer Einheit, Höhenentwicklung und Fassadengliederung werden respektiert. Der denkmalgeschĂŒtzte Bestand bleibt Ă€uĂerlich in weiten Teilen unverĂ€ndert, bei einer Erweiterung auf der SĂŒdseite kann die bestehende AuĂenwand erhalten werden.
Die Fassade ist mit einer Vorsatzschale aus geschlĂ€mmtem Ziegel bekleidet und umschlieĂt Verwaltung ( Lochfassade ) und Bibliothek ( Grid ). GroĂflĂ€chige Verglasungen setzen gezielt Akzente und laden zum Eintreten, oder Ausschauen ein. Insbesondere die Zugangssituationen mit Foyer und angrenzenden Nutzungen und die Schaufenster der Bibliothek verzahnen das Haus mit dem Umfeld und öffnen den Rathausneubau als neuen, öffentlichen Baustein im AltstadtgefĂŒge von BrĂŒhl.
Wirtschaftlichkeit
Die klare und flexible Organisationsstruktur ermöglicht ein langfristig und nachhaltig gut funktionierendes GebĂ€ude. Auch im Zusammenhang mit dem bestehenden Altbau werden gute Werte hinsichtlich der Grund- und HĂŒllflĂ€chen erreicht. Das kompakte GebĂ€udevolumen bringt Vorteile hinsichtlich der haustechnischen Versorgung, Ăberwachung und Konstruktion des GebĂ€udes â die in der Folge durch geringen Energiebedarf, kurze LeitungsfĂŒhrungen sowie effizientere Herstellungsverfahren optimiert werden können.
Der Janshof
Als eine Kombination von introvertierter FreiflĂ€che und öffentlichem Stadtraum entsteht der Janshof in neuer, urbaner QualitĂ€t. Die heutige funktionale Gliederung der FlĂ€chen weicht einem einheitlichen, barrierefreien Belagsteppich. Dieser wird als durchgĂ€ngiger Pflasterbelag gleichsam zwischen den Fassaden ausgerollt. Die Reduktion auf wenige Gestaltungsmittel schafft fĂŒr den Platz Ăbersicht und Transparenz innerhalb der heterogenen Randbebauung.
Verkehr
Die Trennung zwischen Fahrverkehr und FuĂgĂ€ngern wird aufgehoben. Mit der Gleichstellung sĂ€mtlicher Verkehrsteilnehmer geht eine deutliche Reduzierung der Fahrgeschwindigkeiten einher. Die Zu- und Ausfahrt des Janshofes erfolgt im SĂŒden von der UhlstraĂe. Eine zweite Ausfahrt ist nach wie vor im Westen zur WallstraĂe gegeben. Um den Fahrverkehr zu entflechten, bleibt die nördliche Anbindung an den Steinweg Fahrzeugen mit besonderen Befugnissen (Andienung, Feuerwehr, MĂŒllabfuhr etc.) vorbehalten. Dazu zĂ€hlen auch die Taxis, die hier in unmittelbarer NĂ€he zum Rathaus WarteplĂ€tze vorfinden. Im sĂŒdlichen Teil des Janshofes sind 10 regulĂ€re und 10 barrierefreie StellplĂ€tze zentral angeordnet. Sie befinden sich im Schatten eines locker gruppierten Baumhains, der die Fahrzeuge optisch einbindet.
Aufenthalt
Durch eine Sperrung der StellplĂ€tze kann der Janshof zu besonderen AnlĂ€ssen auf ganzer FlĂ€che âbespieltâ werden, was sich bei kleineren Quartiersfesten oder auch MĂ€rkte anbietet. SĂ€mtliche FlĂ€chen sind befahrbar. Der gesamte Platz ist dadurch multifunktional nutzbar. WĂ€hrend der regulĂ€ren Parkplatznutzung bleibt die nördliche, dem Rathaus zugewandten Seite frei vom Fahrverkehr, so dass dieser Bereich sich ungestört fĂŒr eine AuĂengastronomie nutzen lĂ€sst. In direkter Nachbarschaft sind â zunĂ€chst ganz unscheinbar â BodendĂŒsen im Pflaster angeordnet. Sobald es die Witterung zulĂ€sst erzeugen sie hĂŒfthohe Wassernebel, die in ihrer Intervallschaltung fĂŒr groĂe und kleine GĂ€ste eine besondere Attraktion darstellen.
Gestalt/Material
Die Wahl der Materialen zielt auf Robustheit gegenĂŒber der tĂ€glichen Beanspruchung sowie ein langfristig hochwertiges Erscheinungsbild. Der Pflasterbelag ist aus Naturstein in einem richtungslosen, âwildenâ Verband. Den Fassaden ist eine plattierte Vorzone zugeordnet. Diese FlĂ€chen setzten sich lediglich durch die Formate von der PlatzflĂ€che ab. Sie gleichen somit einem âPassepartoutâ, welches den Janshof rahmt. An der Schnittstelle zwischen Belag und Vorzone verlĂ€uft die EntwĂ€sserung in Form von offenen Pflasterrinnen. Der Janshof bleibt frei von störenden Einbauten. Die Beleuchtung bleibt tagsĂŒber dezent im Hintergrund. Erst bei Einbruch der Dunkelheit wird sichtbar, dass schlichte Leuchtstelen unmittelbar vor der umgrenzenden Bebauung angeordnet sind und den Platz von den RĂ€ndern her in Szene setzen.
Piktogramme StÀdtebau
Der stÀdtebauliche Block
Die SchlieĂung vorhandener BaulĂŒcken am Janshof trĂ€gt zur VervollstĂ€ndigung der ortstypischen Blockbebauung in der BrĂŒhler Altstadt bei. Die Nachverdichtungen stĂ€rken den Stadtraum und lösen den Charakter eines zufĂ€llig entstandenen Hinterhofes auf â der neue Janshof wird hochwertiger Platztraum mit reprĂ€sentativen Adressen und AufenthaltsqualitĂ€ten.
Die Kopfbauten
Zwei Neubauten definieren die nördliche und sĂŒdliche Platzkante â das Rathaus und eine mögliche Wohnbebauung/ggfs. zweiter öffentlicher Stadtbaustein . Die âvis-Ă -visâ stehenden Kopfbauten bieten Blickbeziehungen aus den umgebenden StadtrĂ€umen und verschaffen dem Janshof eine Dimension, die nicht mit dem unmittelbar angrenzenden Markt in Konkurrenz tritt.
Das BrĂŒhler GĂ€sschen
Zugang und Zufahrt auf den Janshof erfolgen ĂŒber drei âAdapterâ, die das Profil der BrĂŒhler Altstadtgassen aufnehmen. Die baukörperliche Ausbildung der Neubauten und die Offenheit der nördlichen und sĂŒdlichen Durchwegung tragen zur guten Orientierbarkeit und einer Attraktivierung des Stadtraumes Janshof bei.
Der Janshof
Der Janshof entsteht als zentraler und öffentlicher Stadtraum in neuer, urbaner QualitÀt. Die heutige gestalterische Gliederung der FlÀche weicht einem einheitlichen, barrierefreien Belagsteppich, der sich als durchgÀngige Pflasterung gleichsam zwischen den Fassaden ausrollt. Baumbestanden und reduziert auf wenige Gestaltungsmittel, wird der Janshof zum qualitÀtsvollen Aufenthaltsraum und zur reprÀsentativen Adresse der angrenzenden Bebauung.
Piktogramme Architektur
GebÀudeform
Der Rathausneubau fĂŒhrt den historischen Querschnitt des Denkmals fort und entwickelt daraus ein ortsypisches, gleichsam eigenstĂ€ndiges GebĂ€udevolumen aus drei ineinander verzahnten Baukörpern. Mit Körnung und Dachlandschaft fĂŒgt sich der Neubau sehr selbstverstĂ€ndlich in den stĂ€dtebaulichen Kontext ein. Er schlieĂt nicht an die Bebauung SteinstraĂe an und belĂ€sst stattdessen eine offene Gasse, die das Rathaus als öffentlichen Stadtbaustein freistellt und den Janshof qualitĂ€tsvoll mit den umgebenden FreirĂ€umen verzahnt.
Nutzungsverteilung
Die Nutzungsbereiche des Rathauses sind so angeordnet, dass sie den unterschiedlich hohen Besucherfrequenzen gerecht werden können. Trauzimmer, Servicezentrum, Multifunktionssaal, Bibliothek und Verwaltung sind autark und unabhĂ€ngig von den jeweiligen Ăffnungszeiten nutzbar. Der Entwurf bildet das vorliegende Raumprogramm ab, kann aber noch flexibel auf sich Ă€ndernde Vorgaben reagieren.
ĂuĂere ErschlieĂung und Adressbildung
Der Rathausneubau wird von allen wichtigen StadtrĂ€umen erschlossen und erhĂ€lt hier reprĂ€sentative Adressen. Die EingĂ€nge Markt, Steinweg und Janshof fĂŒhren im Erdgeschoss zusammen - die einfache und klare WegefĂŒhrung bietet eine gute Orientierung und lĂ€sst eine von den Ăffnungszeiten unabhĂ€ngige ErschlieĂung der Nutzungsbausteine zu.
Innere ErschlieĂung und FlexibilitĂ€t
In den Regelgeschossen wird der historischen Treppe ein zeitgemĂ€Ăes Pendant gegenĂŒbergestellt. Die Anpassung der Geschosshöhen an den Bestand ermöglicht gleichbleibende ArbeitsplatzqualitĂ€ten, eine hohe FlexibilitĂ€t im Ausbau und eine barrierefreie âErschlieĂungsklammerâ zwischen Alt- und Neubau.
Der Rathausneubau
Organisation
Der Rathausneubau schlieĂt nicht an die bestehende Bebauung an der SteinstraĂe an. Analog der Situation an der UhlstraĂe belĂ€sst er stattdessen eine offene Gasse, die das denkmalgeschĂŒtzte EckgebĂ€ude freistellt und den Janshof qualitĂ€tsvoll mit den umgebenden FreirĂ€umen verzahnt.
Zwei Zugangssituationen fĂŒhren in das weitrĂ€umig verglaste Foyer mit Infostelle und Ausleihe. Die MultifunktionsflĂ€che/Cafeteria und der Mehrzweckraum orientieren sich auf den Janshof ( ggfs. AuĂengastronomie ) und können unabhĂ€ngig der Ăffnungszeiten von Verwaltung und Bibliothek genutzt werden. Direkt an das Foyer angeschlossen liegt das zentrale Service-Center. Ein begrĂŒnter Gartenhof versorgt alle offenen ArbeitsplĂ€tze und die Wartezonen mit Tageslicht. Das Standesamt erhĂ€lt einen separaten Zugang am Markt â eine Nutzung ist auch hier unabhĂ€ngig von den ĂŒbrigen Nutzungsbausteinen möglich.
Alt- und Neubau werden in allen Geschossen sehr selbstverstĂ€ndlich verzahnt â die klare Organisation und ErschlieĂungsstruktur ermöglichen eine einfache Orientierung. Anpassungen aufgrund geĂ€nderter Vorgaben sind ohne groĂe bauliche Eingriffe möglich.
GroĂzĂŒgige TreppenhĂ€user in Alt- und Neubau fĂŒhren in die Obergeschosse. Die Publikumsverkehre Bibliothek und Verwaltung werden sehr selbstverstĂ€ndlich getrennt. Die Organisation der Verwaltung entspricht in der Mischung aus offenen ArbeitsplĂ€tzen und ZellenbĂŒros einer modernen Arbeitswelt. Die Struktur kann neben Einzel- und DoppelbĂŒros auch Gruppen- und KombibĂŒros abbilden â die ArbeitsplĂ€tze sind entsprechend der Besucherzahlen zu verorten und anzupassen. Der Neubau nimmt die Geschosshöhen des BestandsgebĂ€udes auf â alle ArbeitsplĂ€tze erhalten eine gleichbleibend hohe QualitĂ€t. Auf vermittelnde TreppenlĂ€ufe/AufzĂŒge kann verzichtet werden, Verwaltung und Bibliothek sind durchgĂ€ngig Barriere frei.
Die Bibliothek bildet den Kopf des Neubaus und ist auf drei Geschossen organisiert -im obersten Geschoss wird die Dachlandschaft aus ineinander verzahnten SatteldĂ€chern erlebbar. GroĂe âSchaufensterâ bieten den Arbeits- und LeseplĂ€tzen spannungsvolle Ausblicke auf Altstadt und Janshof.
Gestalt/Material
Der Rathausneubau nimmt die ortstypische GebĂ€udekörnung und Dachform auf und entwickelt hieraus eine eigenstĂ€ndige, selbstbewusste Architektursprache. Alt- und Neubau verbinden sich spĂŒrbar zu einer Einheit, Höhenentwicklung und Fassadengliederung werden respektiert. Der denkmalgeschĂŒtzte Bestand bleibt Ă€uĂerlich in weiten Teilen unverĂ€ndert, bei einer Erweiterung auf der SĂŒdseite kann die bestehende AuĂenwand erhalten werden.
Die Fassade ist mit einer Vorsatzschale aus geschlĂ€mmtem Ziegel bekleidet und umschlieĂt Verwaltung ( Lochfassade ) und Bibliothek ( Grid ). GroĂflĂ€chige Verglasungen setzen gezielt Akzente und laden zum Eintreten, oder Ausschauen ein. Insbesondere die Zugangssituationen mit Foyer und angrenzenden Nutzungen und die Schaufenster der Bibliothek verzahnen das Haus mit dem Umfeld und öffnen den Rathausneubau als neuen, öffentlichen Baustein im AltstadtgefĂŒge von BrĂŒhl.
Wirtschaftlichkeit
Die klare und flexible Organisationsstruktur ermöglicht ein langfristig und nachhaltig gut funktionierendes GebĂ€ude. Auch im Zusammenhang mit dem bestehenden Altbau werden gute Werte hinsichtlich der Grund- und HĂŒllflĂ€chen erreicht. Das kompakte GebĂ€udevolumen bringt Vorteile hinsichtlich der haustechnischen Versorgung, Ăberwachung und Konstruktion des GebĂ€udes â die in der Folge durch geringen Energiebedarf, kurze LeitungsfĂŒhrungen sowie effizientere Herstellungsverfahren optimiert werden können.
Der Janshof
Als eine Kombination von introvertierter FreiflĂ€che und öffentlichem Stadtraum entsteht der Janshof in neuer, urbaner QualitĂ€t. Die heutige funktionale Gliederung der FlĂ€chen weicht einem einheitlichen, barrierefreien Belagsteppich. Dieser wird als durchgĂ€ngiger Pflasterbelag gleichsam zwischen den Fassaden ausgerollt. Die Reduktion auf wenige Gestaltungsmittel schafft fĂŒr den Platz Ăbersicht und Transparenz innerhalb der heterogenen Randbebauung.
Verkehr
Die Trennung zwischen Fahrverkehr und FuĂgĂ€ngern wird aufgehoben. Mit der Gleichstellung sĂ€mtlicher Verkehrsteilnehmer geht eine deutliche Reduzierung der Fahrgeschwindigkeiten einher. Die Zu- und Ausfahrt des Janshofes erfolgt im SĂŒden von der UhlstraĂe. Eine zweite Ausfahrt ist nach wie vor im Westen zur WallstraĂe gegeben. Um den Fahrverkehr zu entflechten, bleibt die nördliche Anbindung an den Steinweg Fahrzeugen mit besonderen Befugnissen (Andienung, Feuerwehr, MĂŒllabfuhr etc.) vorbehalten. Dazu zĂ€hlen auch die Taxis, die hier in unmittelbarer NĂ€he zum Rathaus WarteplĂ€tze vorfinden. Im sĂŒdlichen Teil des Janshofes sind 10 regulĂ€re und 10 barrierefreie StellplĂ€tze zentral angeordnet. Sie befinden sich im Schatten eines locker gruppierten Baumhains, der die Fahrzeuge optisch einbindet.
Aufenthalt
Durch eine Sperrung der StellplĂ€tze kann der Janshof zu besonderen AnlĂ€ssen auf ganzer FlĂ€che âbespieltâ werden, was sich bei kleineren Quartiersfesten oder auch MĂ€rkte anbietet. SĂ€mtliche FlĂ€chen sind befahrbar. Der gesamte Platz ist dadurch multifunktional nutzbar. WĂ€hrend der regulĂ€ren Parkplatznutzung bleibt die nördliche, dem Rathaus zugewandten Seite frei vom Fahrverkehr, so dass dieser Bereich sich ungestört fĂŒr eine AuĂengastronomie nutzen lĂ€sst. In direkter Nachbarschaft sind â zunĂ€chst ganz unscheinbar â BodendĂŒsen im Pflaster angeordnet. Sobald es die Witterung zulĂ€sst erzeugen sie hĂŒfthohe Wassernebel, die in ihrer Intervallschaltung fĂŒr groĂe und kleine GĂ€ste eine besondere Attraktion darstellen.
Gestalt/Material
Die Wahl der Materialen zielt auf Robustheit gegenĂŒber der tĂ€glichen Beanspruchung sowie ein langfristig hochwertiges Erscheinungsbild. Der Pflasterbelag ist aus Naturstein in einem richtungslosen, âwildenâ Verband. Den Fassaden ist eine plattierte Vorzone zugeordnet. Diese FlĂ€chen setzten sich lediglich durch die Formate von der PlatzflĂ€che ab. Sie gleichen somit einem âPassepartoutâ, welches den Janshof rahmt. An der Schnittstelle zwischen Belag und Vorzone verlĂ€uft die EntwĂ€sserung in Form von offenen Pflasterrinnen. Der Janshof bleibt frei von störenden Einbauten. Die Beleuchtung bleibt tagsĂŒber dezent im Hintergrund. Erst bei Einbruch der Dunkelheit wird sichtbar, dass schlichte Leuchtstelen unmittelbar vor der umgrenzenden Bebauung angeordnet sind und den Platz von den RĂ€ndern her in Szene setzen.
Piktogramme StÀdtebau
Der stÀdtebauliche Block
Die SchlieĂung vorhandener BaulĂŒcken am Janshof trĂ€gt zur VervollstĂ€ndigung der ortstypischen Blockbebauung in der BrĂŒhler Altstadt bei. Die Nachverdichtungen stĂ€rken den Stadtraum und lösen den Charakter eines zufĂ€llig entstandenen Hinterhofes auf â der neue Janshof wird hochwertiger Platztraum mit reprĂ€sentativen Adressen und AufenthaltsqualitĂ€ten.
Die Kopfbauten
Zwei Neubauten definieren die nördliche und sĂŒdliche Platzkante â das Rathaus und eine mögliche Wohnbebauung/ggfs. zweiter öffentlicher Stadtbaustein . Die âvis-Ă -visâ stehenden Kopfbauten bieten Blickbeziehungen aus den umgebenden StadtrĂ€umen und verschaffen dem Janshof eine Dimension, die nicht mit dem unmittelbar angrenzenden Markt in Konkurrenz tritt.
Das BrĂŒhler GĂ€sschen
Zugang und Zufahrt auf den Janshof erfolgen ĂŒber drei âAdapterâ, die das Profil der BrĂŒhler Altstadtgassen aufnehmen. Die baukörperliche Ausbildung der Neubauten und die Offenheit der nördlichen und sĂŒdlichen Durchwegung tragen zur guten Orientierbarkeit und einer Attraktivierung des Stadtraumes Janshof bei.
Der Janshof
Der Janshof entsteht als zentraler und öffentlicher Stadtraum in neuer, urbaner QualitÀt. Die heutige gestalterische Gliederung der FlÀche weicht einem einheitlichen, barrierefreien Belagsteppich, der sich als durchgÀngige Pflasterung gleichsam zwischen den Fassaden ausrollt. Baumbestanden und reduziert auf wenige Gestaltungsmittel, wird der Janshof zum qualitÀtsvollen Aufenthaltsraum und zur reprÀsentativen Adresse der angrenzenden Bebauung.
Piktogramme Architektur
GebÀudeform
Der Rathausneubau fĂŒhrt den historischen Querschnitt des Denkmals fort und entwickelt daraus ein ortsypisches, gleichsam eigenstĂ€ndiges GebĂ€udevolumen aus drei ineinander verzahnten Baukörpern. Mit Körnung und Dachlandschaft fĂŒgt sich der Neubau sehr selbstverstĂ€ndlich in den stĂ€dtebaulichen Kontext ein. Er schlieĂt nicht an die Bebauung SteinstraĂe an und belĂ€sst stattdessen eine offene Gasse, die das Rathaus als öffentlichen Stadtbaustein freistellt und den Janshof qualitĂ€tsvoll mit den umgebenden FreirĂ€umen verzahnt.
Nutzungsverteilung
Die Nutzungsbereiche des Rathauses sind so angeordnet, dass sie den unterschiedlich hohen Besucherfrequenzen gerecht werden können. Trauzimmer, Servicezentrum, Multifunktionssaal, Bibliothek und Verwaltung sind autark und unabhĂ€ngig von den jeweiligen Ăffnungszeiten nutzbar. Der Entwurf bildet das vorliegende Raumprogramm ab, kann aber noch flexibel auf sich Ă€ndernde Vorgaben reagieren.
ĂuĂere ErschlieĂung und Adressbildung
Der Rathausneubau wird von allen wichtigen StadtrĂ€umen erschlossen und erhĂ€lt hier reprĂ€sentative Adressen. Die EingĂ€nge Markt, Steinweg und Janshof fĂŒhren im Erdgeschoss zusammen - die einfache und klare WegefĂŒhrung bietet eine gute Orientierung und lĂ€sst eine von den Ăffnungszeiten unabhĂ€ngige ErschlieĂung der Nutzungsbausteine zu.
Innere ErschlieĂung und FlexibilitĂ€t
In den Regelgeschossen wird der historischen Treppe ein zeitgemĂ€Ăes Pendant gegenĂŒbergestellt. Die Anpassung der Geschosshöhen an den Bestand ermöglicht gleichbleibende ArbeitsplatzqualitĂ€ten, eine hohe FlexibilitĂ€t im Ausbau und eine barrierefreie âErschlieĂungsklammerâ zwischen Alt- und Neubau.
Ansicht Rathaus ausgehend vom Janshof
©JSWD Architekten
Lageplan
©JSWD Architekten
Gestaltungsskizzen Jahnshof
©JSWD Architekten
©JSWD Architekten
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