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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2017

Neubau KiTa und Neuordnung Freianlagen Wilhelm-Busch-Straße

Ansicht

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Anerkennung

Preisgeld: 2.600 EUR

AG5 Architekten + Stadtplaner PartGmbB

Architektur

Götte Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Bauliche Einbindung in die Umgebung
Das zur Verfügung stehende Wettbewerbsgelände wird derzeit überwiegend als öffentlicher Spielplatz genutzt und befindet sich im Übergangsbereich eines Wohngebiets mit Einfamilien-, Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau. Zwingende städtebauliche Vorgaben ergeben sich hieraus - neben bestehendem B-Plan - nicht. Für die Kindertagesstätte wird ein einfacher winkelförmiger Baukörper vorgeschlagen, der sich durch Form und Ausrichtung der Umgebung einfügt und das Gebiet baulich arrondiert. Der öffentliche Teil des Spielplatzes bleibt in Lage und Umfang weitgehend erhalten. Die Erschließung erfolgt über die Stichstraße "Wilhelm-Busch-Straße" von Norden aus. Die bestehenden öffentlichen Stellplätze können überwiegend erhalten werden.
Im Rahmen der funktionale Anforderungen und des Grundstückszuschnitts wird versucht, die Baumasse in dem vorwiegend eingeschossigen Baukörper so anzuordnen, dass der zur Verfügung stehende Grundstücksanteil gut ausnutzt wird. So können die Freianlagen in verschiedene Bereiche gem. der Gruppenanforderungen gut gegliedert werden und es entsteht zwanglos eine einladende Eingangssituation mit Vorplatz Stich der Wilhelm-Busch-Straße.

Erschließung + räumliche Organisation
Der Zugang erfolgt von Norden her im Bereich der vorhandenen öffentlichen Stellplätze. Aus der winkelförmigen Baukörperanordnung ergibt sich eine übersichtliche und einfache Erschließung mit Zugang im Kopfbau über ein Foyer. Von hier werden die auch öffentlich nutzbaren Flächen (Mehrzweckraum etc.) separat erschlossen. Der Zugang zur Kita und Krippenbereich erfolgt direkt im Anschluss. Aus der Baukörperanordnung ergeben sich zwanglos getrennte Freiflächen für Kita und Krippe, die direkt zugänglich sind. In einem bereichsweise zweigeschossigen Bauteil sind die Verwaltungs- und Personalräume im OG angeordnet, um diese etwas außerhalb des allgemeinen Betriebes zu halten.
Den großflächig verglasten Gruppenräumen sind teilweise überdachte Holzdecks vorgelagert, die durch ihre seitlichen Trennwände zu den benachbarten Räumen und Decks hinsichtlich Nutzung und Einblick Privatsphäre schaffen. Sie dienen als Übergangszone zur gemeinsam genutzten Außenspielfläche und erzeugen eine optische Vergrößerung des Innenraumes. Die Spielflure beider Teile weisen durch Rücksprünge und Einschnitte unterschiedliche Zonen aus, die außerdem natürlich belichtet sind.

Freiflächen
Im Rahmen des örtlich bedingten Freiflächenangebots werden durch eine Zonierung in "öffentliche, halböffentliche und private" Flächen (Spielbereiche) funktionsgerechte und vielfältige Außenanlagen angestrebt. Der öffentliche Spielplatz befindet sich weiterhin im nördlichen Grundstücksteil und ist sowohl von der Wilhelm-Busch-Straße als auch vom Kita-Bereich zugänglich. Die bestehenden Spielgeräte können weitgehend erhalten und sowohl dort als auch im Kita-Bereich neu angeordnet werden.
Im Norden erfolgt aus der öffentlichen Zufahrt bzw. Wegeführung der Übergang zum gepflasterten Vorplatz. Die Parkierungsflächen bleiben in etwas veränderter Lage weitgehend erhalten. Die den Gruppenräumen angelagerten Freibereiche sollen altersgemäß angemessen schlicht gestaltet werden (Rasen, Wiese). Für die Krippe steht im östlichen Grundstücksbereich ein eigener Freibereich zur Verfügung, der von den übrigen abgegrenzt ist.
Im südlichen Grundstücksteil können die vorhandnen Heckenbereiche in die Gestaltung und Nutzung der Außenanlagen mit einbezogen werden. Westlich wird das Grundstück durch die Anordnung von geforderten Stellplätze und durch entsprechende bauliche Maßnahmen (Mauer/Pergola) angemessen abgeschirmt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Bei diesem Wettbewerbsbeitrag handelt es sich um eine Arbeit, die beide Betreuungsbereiche – Krippe und Kindergarten – im Erdgeschoss unterbringt. Lediglich die Personalräume sind im Obergeschoss untergebracht. Der Grundriss ist als Winkel ausgebildet, wobei der längere Gebäudeflügel in Nord-Süd-Richtung orientiert ist. Der in Ost-West-Richtung orientierte Gebäudeflügel ist im östlichen Bereich des Baufeldes gelegen, so dass sich die Freianlagen mit dem Spielbereich des Kindergartens zur Wilhelm-Busch-Straße hin öffnen. Sehr positiv wird die Lage der Gruppenräume des Kindergartens und der Krippe bewertet, die alle über einen direkten Zugang zu den Freiflächen verfügen. Die Bereiche des Kindergartens und der Krippe sind klar strukturiert und räumlich getrennt in den beiden Gebäudeflügeln untergebracht und über einen zentralen Eingangsbereich sowie den Gemeinschaftsraum als Gelenk miteinander verbunden. Im Übergang vom Eingangsbereich in die beiden Betreuungsbereiche entstehen differenzierte Flursituationen, die abwechslungsreich gestaltet sind. Aus Sicht der Pädagogen lässt sich durch die innere Organisation des Gebäudes die Aufsichtspflicht sehr leicht gewährleisten. Das Gebäude wirkt filigran und leicht. Aufgrund der Lage des öffentlichen Spielbereichs in der nordwestlichen Ecke des Planungsgebietes wird bei diesem Entwurf die Lärmbelastung für die angrenzende Wohnbebauung im Osten und Süden reduziert. Die Gebäudeform erlaubt eine klare Zonierung der Freiräume, die insbesondere Krippenkindern ein ungestörtes Spiel ermöglicht. Als negative Aspekte des Wettbewerbsbeitrags werden folgende Punkte festgehalten: Die Andienung der Küche erfolgt über die Sackgasse, somit überschneiden sich Lieferverkehr und Bring-/Holverkehr. Durch den seitlich gelegenen Zugang zum Garten besteht aus dem Eingangsbereich keine Sichtverbindung in die Freiräume. Durch die Wahl des Gebäudegrundrisses in Form eines Winkels wird ein hoher Flächenbedarf benötigt. Das Gebäude ist wenig kompakt. „Themenecken“ in der Freiraumgestaltung werden als ungünstig bewertet, da sie einengend wirken. Die unterschiedlich genutzten Außenbereiche (Kindergarten, Krippe, öffentlicher Spielbereich) können durch die bauliche Trennung nicht zusammengeschaltet werden, wodurch eine geringere Flexibilität der Nutzung entsteht. Die bauliche Trennung der Freiräume wurde in der Diskussion kontrovers besprochen.
Modell

Modell

Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2

Plan 3

Plan 3