Freianlagen Gaenslen & Völter-Areal

Der Ansatz der Verfasser, Outletcity und angrenzende Stadtquartiere durch die konsequente Fortführung des bestehenden Stadtbodens miteinander zu verbinden ist ebenso naheliegend wie überzeugend. Mit einfachen Mitteln werden die neuen Erweiterungsflächen ganz selbstverständlich an den Stadtgrundriss angebunden, vorhandene Wegelinien weitergeführt. Allein der neue Hugo Boss Platz wird als Sonderbereich behandelt und bewusst in Wert gesetzt. Das aus den Kollonaden der Architektur abgeleitete Raster überzeugt. Die sehr gut gewählten Baumstandorte akzentuieren dabei die richtigen Bereiche und lockern das stringente System angenehm auf. Ebenso positiv wird der Vorschlag des Wasserelements im nördlichen Platzbereich bewertet. Auch der Wahl der Materialien stimmt das Preisgericht zu: nicht aufgeregt, aber fein strukturiert bilden die im Fischgrätmuster verlegten Natursteinriemchen einen wertigen und doch strapazierfähigen Belag.
Unterstützt wird die Vernetzung mit der Gesamtstadt auch über die guten Verknüpfungen nach Norden und Süden: die Stuttgarter Straße wird mit zwei neuen Querungen in Richtung Ermstal und Rathausplatz überwunden.
Die Querung der Reutlinger Straße mit Fahrbahnverjüngung und verschiedenen Oberflächenmaterialien ist angemessen und reagiert gut auf die bei den aktuellen Verkehrszahlen gegebenen Möglichkeiten.
Begrüßt wird die neue Verbindung der ‚Lindenstraße‘, die als durchgehende Wegelinie v.a. auch den Metzinger Bürgern zugutekommt, gleichzeitig mit der begleitenden Hecke aber die angrenzenden Privatgrundstücke respektiert und separat verläuft.
Kontrovers diskutiert wird der Umgang mit der Villa Herrmann: die umgebende grüne Bordüre schützt den inneren Gartenbereich vor dem intensiven Anlieferverkehr. Kritisiert wird v.a. die Formgebung dieser Einfriedung, die als mehr oder weniger ovales Element im Stadtgrundriss fremd wirkt. Form und Art dieses Einfriedungselements wären noch zu überdenken.
Die Maßnahmen zur Renaturierung der Erms mit ihren Uferbereichen sind gelungen.
Hinterfragt wird der relativ große Anteil der befestigten Fläche zwischen den neuen Baukörpern am Nord-Entree.
Auch die entwickelten Ausstattungselemente reagieren angemessen auf ihre Umgebung.
Insgesamt überzeugt die Arbeit mit einem starken Konzept, das in sehr unterschiedlichen Bereichen individuell und immer angemessen auf den jeweiligen Ort reagiert.