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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2017

Neubau einer KindertagesstÀtte

2. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

Kamm Architekten BDA, Kalliopi Gkeka, Stefan Kamm

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vorgeschlagene KindertagesstĂ€tte fĂŒgt sich souverĂ€n als weiterer Baustein neben Gemeinschaftsschule und Sporthalle in das Gesamtensemble ein. Ihre GrĂ¶ĂŸe und Ausrichtung folgt dabei konsequent der Schulanlage, erzeugt aber durch die Gliederung in zwei raumgreifende GebĂ€udeteile genĂŒgend Kleinteiligkeit, um der sensiblen Nutzung gerecht zu werden. Die Lage des Hauptzugangs in Richtung Schule unterstreicht unaufdringlich diesen stĂ€dtebaulichen Gedanken der Zusammengehörigkeit. Die Öffnung der GebĂ€udeschenkel nach SĂŒden betont den Ausblick in die Landschaft und erzeugt dabei eine notwenige Abgrenzung zum SchulgelĂ€nde.

Die Verfasser*innen schlagen eine zweiteilige KindertagesstĂ€tte vor, ein HauptgebĂ€ude mit Kita im Obergeschoss und Krippe im Erdgeschoss sowie einen eingeschossigen Nebentrakt mit Mehrzweck- und Essbereich. An deren Schnittstelle liegt folgerichtig der Eingang, geschĂŒtzt durch eine leichte Auskragung, der die Zweiteiligkeit des Baukörpers auf einfache Weise ablesbar macht.

Der GelĂ€ndeverlauf unterstreicht die Nutzungsanordnung aus Kita und Krippe und bildet im Erdgeschoss eine Senke, die als Freibereich der Krippe zugeordnet ist. In dem darĂŒber liegenden Außenbereich mĂŒndet die Zugangstreppe der Kita-RĂ€ume, die geschickt die Topografie genutzt, um den Ă€lteren Kindern einen unmittelbaren Zugang ins Freie zu verschaffen. So gelingt es mit einfachen Mitteln eine grundsĂ€tzliche Zuordnung der Freianlagen herzustellen.

Die innere Organisation ist folgerichtig, vor allem im Erdgeschoss ĂŒberzeugt die Raumfolge aus Foyer mit zweigeschossigem Luftraum, Mehrzweckraum und Essbereich. Die Diagonalbeziehung vom Zugang zur Hofsenke verspricht dabei eine hohe rĂ€umliche QualitĂ€t.
Der Mittelflur im Obergeschoss ist unklar dargestellt, eine rÀumliche Enge sollte unbedingt vermieden werden. Der Fluchtweg durch die SchlafrÀume im Obergeschoss wird kritisch hinterfragt, der Kleingruppenraum A2 zumindest davon ausgenommen werden. Die Lage des Kreativbereichs im Erdgeschoss erscheint unpassend, die RÀume zu schwach belichtet.

Die MaterialitĂ€t der Holzfassade entspricht dem lĂ€ndlichen Kontext und unterstĂŒtzt die KleinmĂ€ĂŸstĂ€blichkeit des GebĂ€udekonzepts.

Insgesamt eine der Nutzung sehr angemessene Lösung, die sich stÀdtebaulich klar zum Schulstandort bekennt ohne dabei ihre EigenstÀndigkeit zu verlieren.