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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2008

Neue Stadthalle Bruderhausgelände - Planung einer Veranstaltungshalle

Sonderpreis

BAYER & STROBEL ARCHITEKTEN

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Was den ersten Preis des städtebaulichen Ideenwettbewerbs 2007 auszeichnet, ist die Idee, mit dem Baumdach die Altstadt mit den westlichen Rändern fließend zu verbinden und damit eine fließende Verbindung zwischen Altstadt auf der einen und den zukünftigen Bauten auf der anderen Seite herzustellen.

Die genannte Verbindung ist dabei nicht nur aus der Ebene des Bruderhausgeländes gegeben, sondern in gleichem Maße aus der weiteren Umgebung, wo über dem geschnittenen Baumdach hinweg die Silhouette der Altstadt für die westlichen Stadtgebiete sichtbar bleibt. Verfolgt man diesen allseits gelobten städtebaulichen Aspekt, wären in der Konsequenz Bauten, die das Baumdach durchstoßen und wesentlich übertragen, weniger geeignet als solche, die dessen Höhe berücksichtigen.

Diesen konsequenten Gedanken verfolgen die Architekten der Arbeit. Sie ordnen sich nicht nur in der Höhe dem Baumdach unter. sondern gehen soweit, Maß und Raster des Baumdachs mit dem eigenen Bauvorhaben zu verschmelzen. Im Grunde genommen gelingt ihnen damit eine Gesamtkomposition, bei der Haus und Bäume ein untrennbar verbundenes Ganzes ergeben.

Der wunde Punkt dieser durch und durch schlüssigen und sehr intelligenten Idee ist der Umstand, dass die Lage der vorgeschlagenen Tiefgarage das Wettbewerbsgebiet verlässt und damit mit der Ausschreibung nicht konform geht. Auf der anderen Seite ist diese Frage konzeptionell unter dem vorgeschlagen Baukörper denkbar. Da dies ohne Änderungen der grundsätzlichen Entwurfsidee möglich ist, erkennt das Preisgericht Qualitäten, die über den städtebaulichen Beitrag hinaus einer besonderen Würdigung bedürfen..

Sehr geschickt ist die Lage der Eingänge gewählt: Einmal zu Nordostecke in Richtung Altstadt und einmal – das ist das Besondere – einen zweiten Zugang vom Westen her, der für eine großzügige und spätere Hotelnutzung angemessene Verbindung zum Nachbarbau darstellt.

Der Saal selbst liegt also auf einer unteren Ebene, was dazu führt, dass Besucher beim Betreten des Hauses einen guten Überblick auf das Foyer haben. Schließlich steigt man ja lieber Treppen hinunter wie hinauf, zumal man vorher sieht, was einen erwartet. Auch dürfte es für die Restaurantbesucher sehr reizvoll sein, auf höheren Ebenen zum Foyer schauen zu können und auf der anderen Seite den direkten Kontakt zum Park zu haben.

Der kleine Saal liegt dagegen über einer Galerie auf der Belleetage. Er ist zum Garten und Hotel orientiert und hat damit prinzipiell die richtige Lage.

Die Verfasser legen einen hohen Anspruch auf Dauerhaftigkeit ihrer Materialien, was dem Gebäude langfristig ästhetische Qualitäten sichert.

Akustik

Der Saal ermöglicht mit seiner klaren Form und Proportion eine gute Akustik Ungünstig sind aber die Schaukastenbühne und die sich daraus ableitende Deckenform. Ein ausreichender Schallschutz gegen den Straßenlärm ist mit der vorgesehenen einfachen Außenwand nicht zu erreichen.