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Mehrfachbeauftragung | 05/2017

Wasserstadt Limmer

Perspektive von Süd-West

Perspektive von Süd-West

1. Preis

RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Konzept Städtebau

Das Baufeld 13 der Wasserstadt Limmer liegt an zentraler Stelle des neuen Stadtquartiers zwischen der Wunstorfer Straße und der Basisstraße. Westlich benachbart ist das Baufeld 12 mit Gewerbe, Läden und Büros im Erdgeschoss. Die exponierte Südwestecke des neuen Blocks, aber auch die Westfassade erfordern eine Gestaltung mit hoher identitätsstiftender Wirkung. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Erschließung der Kita im Erdgeschoss und der Gestaltung des Außenraumes.

Gebäudetypologie

Der Block gliedert sich in einen viergeschossigen durchgehenden L-förmigen Baukörper mit markanten Erkern, ein viergeschossiges Gebäude an der Basisstraße sowie eine Reihe von Stadthäusern an der Ostseite des Blocks.
Die einzelnen Häuser sind durch die Ausbildung der plastischen Fassadenstruktur sowie die Einschnitte der Eingänge klar ablesbar. Den Block zeichnet ein großer gemeinsamer Gedanke aus – doch der Individualität der Wohnungen wird durch die Ausbildung klar ablesbarer, markanter Erker, Loggien und Balkone Rechnung getragen. Plastizität und Individualität prägen auch die Baukörper der Reihenhäuser.

Fassaden – Rhythmus, Farben, Materialität

Die Qualität des Erscheinungsbildes des steinernen Ensembles orientiert sich an den Klinkerbauten der 20er Jahre. Die Fassaden übersetzen den historischen Charakter in eine moderne Architektursprache mit ästhetischer Haptik.

Eine hochwertige Klinkerfassade mit hausweise leicht abgesetzten, hellen Rotbrauntönen nach Außen und an den Giebelseiten und eine lichte Putzfassade im privateren Innenbereich prägen ein hochwertiges Erscheinungsbild.

Drei großzügige Erker gliedern die Fassade im Westen. Die Erker sind nach Süden geöffnet und formulieren ein plastisches Licht-Schattenspiel. Die Dynamik dieser Ausrichtung führt über die prägnante Südwestecke in eine ruhigere Südfassade, die mit leicht verspringenden Balkonen jeder Wohnung einen hochwertigen Außenraum bietet.

Individuelle Reihenhausfassaden mit plastisch zurückgesetzten Eingangsbereichen sowie die Gestaltung des Gebäudes an der nördlichen Basistraße mit horizontalen Klinkerbändern haben eine hohe identitätsstiftende Wirkung. Das Ziermauerwerk zwischen den Fenstern bindet diese zusammen, die Bänder führen zu einer offenen und plastischen Blockecke.


Die Kita im Erdgeschoss zeigt sich mit großzügigen Verglasungen, die die Innenräume und den Garten transparent und durchlässig verbinden. Die großzügigen Balkone über den Öffnungen der Kita zum Außenbereich bilden geschützte Vorbereiche und haben zugleich eine abschirmende Wirkung zu den darüber gelegenen Wohnungen.


Licht und Schatten, Proportion und Haptik, Rhythmus und Gliederung sind die zentralen Motive der Gestaltung der neuen Baukörper. Individualität und Gemeinschaft in einen Einklang zu bringen ist dabei das Ziel.

Erschließung

Die Erschließung aller Gebäude erfolgt von der Außenseite des Blocks, vom öffentlichen Raum, ebenerdig und barrierefrei.

Jedes Gebäude hat einen markanten, hohen Eingang. Die Erschließung der Kita mit entsprechenden Vorbereichen zum Ankommen, zum Austausch und Abstellen von Kinderwagen erfolgt über den Garten der Kita.
Die Erschließungskerne der Häuser 13D-1-3 sind so angeordnet, dass sie den Raumzusammenhang der Kita im Erdgeschoss nicht unterbrechen.
Sie sind flächenminimiert konzipiert und ermöglichen eine hochwertige und gut belichtete Zugänglichkeit zu den Wohnungen (Dreispänner).
Haus 13D-1 wird von der Straße im Osten erschlossen. Die nördlich liegende Laubengangerschließung der öffentlich geförderten Wohnungen (4 Whg je Geschoss) wird mit einem leichten Kleid aus transluzenten Glasplatten umgeben.
Die Glasplatten lassen die Erschließungsflächen, ohne von der Umgebung abzugrenzen und zu verdunkeln, als semiprivate Räume gefasster erscheinen.

Die Durchwegung des Innenhofs dient der Vernetzung im Gebiet und ist von den Privatgärten und dem inneren Garten der Kita durch Hecken abgetrennt.

Die Erschließung der Tiefgarage wurde in Abstimmung auf der Zwischenpräsentation in das Blockinnere an die Nordfassade von Haus 13D-1 verlegt. Sie wird in Teilen mit einem Pflanzbecken und einem Rankgerüst überdeckt. Somit konnte Haus 13B im Erdgeschoss für drei Wohnungen mit eigenem Garten zum Blockinneren geplant werden. Die alternative Darstellung der Tiefgarage mit Zufahrt innerhalb Haus 13B gem. B-Plan wurde ebenfalls dargestellt.


Nutzung, Wohnungstypologie und Rettungswege

Außer der Sondernutzung der Kita sind im Baufeld 13 ausschließlich Wohnungen geplant. Statt der geforderten 49 Wohnungen konnten 53 Wohnungen geplant werden. Hierbei handelt es sich um 41 frei finanzierte und 12 geförderte Wohnungen, die Wohnungsgrößen entsprechen den Vorgaben (s. auch gesonderte Aufstellung).

Alle Wohnungen sind barrierefrei nutzbar, 8 Wohnungen sind rollstuhlgerecht ausgelegt. Die geförderten Wohnungen sind nach den Anforderungen der Wohnraumförderbestimmungen geplant.

Die Wohnungen sind individuell und klar gegliedert und entsprechen den Vorgaben der Auslobung. Die Küchen sind die intensiv genutzten Familienbereiche, eine Zusammenlegung mit dem Wohnraum soll deshalb möglich sein.

Die Mehrzahl der Wohnungen ist zu zwei Himmelsrichtungen ausgerichtet, in den Kopfbereichen auch zu drei Himmelrichtungen oder, bei den kleineren Wohnungen, nach Westen oder Süden. Die Wohnungen werden über großzügige Fenster belichtet und haben eine Terrasse oder Loggia bzw. Balkon.


Zur lärmintensiveren Südwestecke werden die zu schützenden Räume mit Schallschutzfenstern und zusätzlich schallgedämmten Lüftungseinrichtungen ausgestattet.

Die Reihenhäuser können als 5 schmalere Reihenhäuser oder 4 breitere Reihenhäuser mit Stellplatz im EG integriert konzipiert werden und wurden alternativ dargestellt. Bei den 5 Reihenhäusern werden die Stellplätze in der Tiefgarage angeordnet und sind über einen Gang angebunden. Die Reihenhäuser sind dreigeschossig mit privater, nicht einsehbarer Dachterrasse nach Westen.

Alle Wohnungen der Häuser 13A, 13B und 13D2+3 können über die Straße angeleitert werden. Die Wohnungen des Gebäudes 13D-1 werden als 1. Und 2. Rettungsweg über den Laubengang zur Straße entfluchtet.
Für Haus 13B wird eine blockinterne Aufstellfläche für die Feuerwehr vorgesehen, die z.B. als Bouleplatz genutzt werden kann. Der benötigte Maximalabstand der Feuerwehraufstellfläche würde an der Nordseite des Gebäudes 13B überschritten werden.

Kita

Fließende Bewegungsflächen, lichtdurchflutete Gruppenräume und eine gute Auffindbarkeit der Bereiche sind die Gestaltungsgrundlagen für das vorgestellte Kitakonzept. Der Zugang erfolgt von Süden an zentraler Stelle und ist großzügig gestaltet. Der Eingangsbereich fungiert im Außen- wie im Innenraum als Ort der Begegnung und des Austauschs. Hier ist auch der große Mehrzweckbereich angeordnet, der eine Anbindung an den Garten hat.
Vom Eingangsbereich erschließen sich übersichtlich die zwei Flügel: im Süden der Bereich der Elementargruppen mit drei Gruppenräumen für je 25 Kinder und zwei Kleingruppenräumen sowie im Westen der Krippenbereich mit zwei Gruppenräumen für je 15 Kinder und einem Kleingruppenraum.
Der integrative Gruppenraum kann nach Erfordernis der Kita-Betreiber in einem der beiden Flügel angeordnet werden.
Die zentrale Küche versorgt die Essensbereiche, die in den Bewegungsflächen integriert sind.

Die Gruppenräume der Elementargruppen haben überdachte Vorbereiche, die in den großzügigen Garten führen und im Sommer eine direkte Verbindung von Innen und Außen ermöglichen.
Die Krippengruppen im Westflügel können den Garten im Hofinneren nutzen oder den gemeinsamen großen Garten im Süden.
Der Büro- und Aufenthaltsbereich für die Mitarbeiter befindet sich im Westflügel, hinter dem Krippenbereich.

Freiraumkonzept

Die Bebauung richtet sich mit dem Blockäußeren zum öffentlichen Raum, mit der Innenseite zu den ruhigeren, halbprivaten und privaten Bereichen.
Hecken umfassen die Vorgärten zur Straße, die Eingangsbereiche mit seitlichen Fahrradaufstellflächen sind deutlich formuliert. Die Durchwegung im Inneren des Blocks dient der Vernetzung im Gebiet. Die Feuerwehraufstellfläche als Grandläche südlich des Hauses 13B kann z.B. auch als Bouleplatz genutzt werden.
Der Garten der Kita gliedert sich in den großzügigen Südgarten und den ruhigeren Bereich im Blockinneren für die Krippenkinder. Unterschiedliche Themenbereiche mit Sand, Wasser- und Pflanzinseln unterstützen das naturnahe Spielen. Zierobstbäume bilden Licht- und Schattenbereiche.
Der Eingang zur Kita erfolgt über den gemeinsamen Garten und bietet auch den Eltern einen Ort des Austauschs und Verweilens.


Energieeffizienz und Bauökonomie

Die Bauform ist kompakt und mit ihrer Fassadenhülle effizient umschlossen. Der überwiegend verwendete Klinker als Fassadenmaterial ist dauerhaft und nachhaltig. Die lichten Putzflächen im Blockinneren sind wirtschaftlich herstellbar. Die Erker an der Westfassade sind als zusätzliche Bauteile der Grundriss- und Lichtoptimierung über die Geschosse durchgehend und ökonomisch herstellbar. Die Fensterformate basieren auf Modulformaten in wenigen unterschiedlichen Formaten. Die Grundrisse sind durchgehend übereinander angerordnet, so dass Tragwerk und Schächte wirtschaftlich geplant werden können. Die Dächer werden extensiv begrünt. Auf den Dachflächen können mittig Aufstellflächen für Kollektoren oder Photovoltaikpaneelen hinter der Attika vorgesehen werden.


Tiefgarage

Die Einfahrt zur Tiefgarage erfolgt abgeschirmt von Osten, nördlich des Hauses 13D-1. Die Tiefgarage ist komprimiert geplant und weist 48 Stellplätze auf (53 Whg x 0.8 = 43
+ 5 Reihenhäuser = 48 Stpl.). Die 5 Reihenhäuser sind über einen Gang an die Tiefgarage angebunden.
In der alternativen Darstellung liegt die Einfahrt innerhalb des Gebäudes 13B. Hier befinden sich die Stellplätze für die dann vier möglichen Reihenhäuser in Einzelgaragen im Erdgeschoss der Reihenhäuser.
Perspektive von Nord-Ost

Perspektive von Nord-Ost

Piktogramme

Piktogramme

Grundriss Erdegeschoss Funktionsplan Freifläche

Grundriss Erdegeschoss Funktionsplan Freifläche

Grundriss Regelgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

Grundriss Untergeschoss

Grundriss Untergeschoss

Fassadenschnitt und Detailansicht Mehrfamilienhaus

Fassadenschnitt und Detailansicht Mehrfamilienhaus

Fassadenschnitt und Detailansicht Reihenhaus

Fassadenschnitt und Detailansicht Reihenhaus

Ansichten und Schnitt

Ansichten und Schnitt

Ansichten

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