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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2017

Herford ans Wasser | Umgestaltung und städtebauliche Einbindung der Aa

Konzept

Konzept

Anerkennung

Preisgeld: 7.000 EUR

Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer

Landschaftsarchitektur

Hydrotec Ingenieurgesellschaft für Wasser und Umwelt mbH

Wasserbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Bezüglich des Gewässers geht diese Arbeit vom kompletten Verbleib des Radewiger Wehres aus und entwickelt den Stadtgraben mit einer Fischaufstiegsanlage zum ökologischen Gewässer, mit der Konsequenz notwendiger Umbauten im weiteren Gewässerverlauf. Dies wird kontrovers diskutiert.
Der konzeptionelle Ansatz dieser Arbeit, einen grünen Keil auf der Ostseite der Aa bis an die Stadt heranzuführen und diesen mit einem anschließend urbanen Ufer zu verschleifen, ist schlüssig formuliert. Auch die Führung eines Uferweges nahe am Wasserspiegel scheint verlockend, führt allerdings in der vorgestellten Ausbildung als steinernes Ufer auf beiden Seiten zu einer rückwärtsgerichteten Kanalisierung dieses Gewässerabschnitts. Zudem ist eine barrierefreie Zugänglichkeit nur von der Straße „Auf der Freiheit“ möglich. Auch der deutlich grüngestaltete Bürgerplatz weist keinen barrierefreien Zugang zum Wasser auf.
Kritisch gesehen wird ebenfalls, dass der Uferweg über weite Strecken unterhalb der hohen Stützmauer geführt wird, sodass die Einsehbarkeit erschwert wird.
Die Treppe am Markt ist einerseits so dimensioniert, dass der Marktplatz einen angemessenen Aufenthaltsraum erhält. Allerdings kann die in die Stützmauer eingeschnittene Sitzstufenanlage nicht das Potenzial des weiten Einblicks in das Gewässer nutzen.
Die Rückverlegung und Abflachung des Deiches am Aawiesenpark vermag nicht zu überzeugen, zumal der Charme des heutigen Weges am baumbestandenen Ufer nachhaltig verloren geht. Die Weiterführung des Uferweges nördlich Auf der Freiheit ist fraglich, da hier private Grundstücke betroffen sind. Der Wechsel auf die Westseite mittels Brücke auf Höhe der Sparkasse wird leider nicht genutzt.

Wasserbauliche Stellungnahme
Der Hochwasserschutz ist mit dem Erhalt der Wehranlage Radewiger Wehr dauerhaft gewährleistet, da die bestehenden wasserwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht verändert werden.
Durch die konsequente Öffnung des Stadtgrabens mittels einer Sohlgleite erzielt der Entwurf die ökologische Durchgängigkeit mittels eines Bypass-Systems zum Hauptgewässer. Es sind also Folgemaßnahmen im Stadtgrabensystem erforderlich. Die Grundwasserstände im Bereich der Sohlgleite werden beeinflusst. Die Lage des Rampenkopfes ist noch zu bestätigen.
Die Durchgängigkeit des Hauptgewässers ist nicht hergestellt. Ebenso wird die laterale Durchgängigkeit der Aa und ihrer Ufer durch die Art der städtebaulichen Gestaltung nicht hergestellt. Innerhalb der Profile sind Elemente der habitat-orientierten Gestaltung verbal beschrieben.
Die vorgeschlagene Deichrückverlegung ist unrealistisch und wasserwirtschaftlich unwirksam.
Lageplan

Lageplan

Querprofile

Querprofile

Vertiefungsbereiche

Vertiefungsbereiche