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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2017

Wohngebäude in München Freiham WA 16 und WA 18

ein 1. Preis

Preisgeld: 33.000 EUR

Maier Neuberger Architekten GmbH

Architektur

Stautner+Schäf Landschaftsarchitekten und Stadtplaner Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Maximilian Illing Architektur-Visualisierung

Visualisierung

modellwerkstatt reinhold fischer

Modellbau

Erläuterungstext

Die beiden Höfe der zukünftigen Wohnblocks lassen eine großzügige Gestaltsprache zu, mit welcher die unterschiedlichen Nutzungen in ausgeglichener Weise ihren Platz finden.
Der rahmende Hauptweg mit Sitzmauern bildet den Übergang zwischen den über dem Hofniveau erhöhten privaten Gärten der Wohnblocks und den gemeinschaftlich genutzten Flächen im Inneren. Dieser Hauptweg wird auch als Feuerwehrzufahrt und Aufstellfläche fungieren, wodurch keine weiteren Flächen versiegelt werden müssen.
Alle Häuser haben dadurch einen barrierefreien Zugang zum Hof, behalten sich jedoch eine gewisse Privatheit bei.

Jeweils zwei Achsen führen die Bewohner direkt zu den Gemeinschafts- und Spielflächen und schaffen ein Gleichgewicht zwischen den weitläufigen Grünflächen und den belebteren Bereichen für Spiel, Sport und gemeinschaftliches Gärtnern.
Diese angedeutete Zweiteilung der Hoffläche ermöglicht es dem Bewohner bewusst zwischen ruhigeren Bereichen und Rückzug oder belebteren Orten mit Spiel und Aktivität zu wählen.
Diese ausgewogene Raumaufteilung wird durch ein dichteres Grünes Band unterstützt und schafft unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten.

Die Außenfläche der Kita greift bewusst in dieses Grüne Band ein, um sich dadurch in den restlichen Hof einzufügen. Die restlichen Spielflächen sind ebenfalls durch Pflanzbeete gerahmt, wodurch diese Bereiche zu den Häusern hin geschützt werden und sich zur weiläufigen Wiese hin öffnen dürfen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Jury würdigt die städtebauliche Gesamtfigur der beiden Baufelder und deren konsequente architektonische Ausarbeitung. Die Rahmenbedingungen des Bebauungsplans sind elegant interpretiert. Durch die teilweise Überschreitung der Baugrenze zum Innenbereich entstehen gestaffelte Anbauten. Die vorgeschlagene kammartige Baustruktur mit hofseitig abgetreppten Gebäudefingern lässt erkennbare Gebäudeeinheiten deutlich werden. Die einzelnen Häuser sind durch Rücksprünge im Dachbereich ablesbar. In städtebaulicher Hinsicht erscheinen die Baufelder WA 16 und WA 18 als klare Einheit.
Die „Gebäudefinger“ nehmen den natürlichen Kontakt mit den Grünräumen des Innenhofs auf. Eine gute Verzahnung der Wohnräume mit den Höfen im Baufeld WA 16 und WA 18 wird somit möglich. In Verbindung mit der Straßenbebauung entstehen klar erkennbare Stadthäuser mit großzügigen Eingängen aus dem Straßenraum. Die Zugangsbereiche werden als Arkaden ausgebildet. Die architektonische Ausarbeitung der Fassaden lässt den sensiblen und kräftigen Umgang mit den jeweiligen Teilbereichen Aubinger Allee und öffentlicher Grünzug erwarten. Das einheitliche Fassadenbild, eine Mischung aus rotem Putz und Klinkeranteil, überzieht die Baukörper. Eine rötliche Baustruktur ist dabei architektonisches Grundgerüst und wird durch Fensterflächen und Loggien gefüllt. Ein lebendiges städtisches Bild entsteht. Die Wohnungen lassen durch das großzügige Fassadenraster eine optimale natürliche Belichtung erwarten. Der geforderte Wohnungsmix ist umgesetzt und über eine intelligente 4-6 Spänner-Lösung in Zukunft flexibel teilbar.

Die Kita wird im Erdgeschoss als herausgezogene „Schublade“ angeboten. Die Gruppenräume der Kita sind zu tief und verfügen darüber hinaus über zu wenig Fassadenflächen für die natürliche Belüftung und Belichtung. Der Anbau der Kita auf die Grundstücksgrenze zum Nachbarn im Norden wird kritisch gesehen.

Die Freianlagen halten überwiegend die Kriterien aus dem B-Plan und die geforderten Auslobungskriterien ein. Die Tiefgaragenüberdeckung ist zu gering. Zu den gemeinschaftlichen Dachterrassen wurden weder zeichnerisch noch textlich Angaben gemacht.
Die Feuerwehrerschließung findet überwiegend über die im Hof vorhandenen Wege statt. Die Laubengangerschließung mit zweitem Rettungsweg für die Wohnungen oberhalb der KITA ermöglicht eine KITA-Freiflächengestaltung, die von keinen Feuerwehrerschließungsflächen beeinträchtigt ist.
Hervorzuheben ist die qualitätsvolle Ausarbeitung der Caféflächen in Zusammenspiel mit den Arkaden des Eckgebäudes. Die Gesamtanlage ist klar strukturiert und weist eine logische Zonierung auf. Die Privatgärten sind mit den umlaufenden Hecken und davor liegende Sitzmauer hochwertig und funktional gegliedert. Die privat nutzbaren Freiflächen an den Gebäuden wirken z.T. eng und verschattet.
Lageplan

Lageplan