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3. Rang 4 / 4

Offener Wettbewerb | 11/2017

Umgestaltung Winkelriedplatz, Gundeldinger Quartier

4. Rang / 4. Preis

Preisgeld: 12.000 CHF

Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Umgang mit dem städtebaulichen Umfeld
Die Verfasser propagieren einen baumbestandenen multifunktionalen Platzraum, welcher von einem historisch hergeleiteten Baum-Saum umrahmt wird. Durch den dezent ergänzten Baumbestand entstehet eine starke gestalterische Figur. Diese bildet sich aus dem zentralen Baumhain und dem diesen umfassenden Baum-Saum. Saum und bestehender Hain formen zwei klare Lichtungen, in welchen verschiedene Nutzungen konzentriert werden.

Erschliessung
Das Projekt reagiert auf die unterschiedlichen Verkehrsfrequenzen und Strassenhierarchien. Als Abgrenzung zu den umlaufenden Strassenräumen werden leicht abgehobene, klar gefasste Rabatten vorgeschlagen. Gegenüber der stark befahrenen Dornacherstrasse werden Eingänge über Eck geschaffen. Diese ermöglichen gut funktionierende Querbeziehungen über den offenen zentralen Platz. Auf der Seite Winkelriedplatz wird der Rand stärker geöffnet und es bestehen mehrere Durchgänge zur Quartierstrasse.

Innere Gestaltung / Raumgliederung
Die Baumhalle positioniert sich klar im städtebaulichen Kontext und schafft eine kompakte, gut lesbare Figur. Auf der Ebene der Nutzer lassen die Verfasser den Raum unter den Bäumen von Fassade zu Fassade fliessen. Dem aufgespannten Raum steht ein heterogener, unruhiger städtebaulich architektonischer Rahmen gegenüber. Der umlaufende Baum-Saum wird von leicht abgehobenen, klar gefassten Rabatten begleitet. Diese grenzen den inneren Platzraum der Anlage von den umlaufenden Strassenräumen ab. Im Baumkörper werden zwei lichtdurchflutete Öffnungen ausformuliert, welchen unterschiedliche Funktionen zugeordnet werden.

Nutzungsmöglichkeiten
Die beiden Lichtungen werden unterschiedlich gestaltet. Ein multifunktionaler Platz mit Wasserspiel und eine abgegrenzte Spielinsel schaffen klare Nutzungsschwerpunkte.
Auf den umlaufenden Rabatten werden zur Platzmitte orientierte Sitzgelegenheiten angeordnet. Im Schatten der Baumhalle wird dem Platz mit dem Wasserspiel zugeordnet eine Buvette platziert. Als Entsprechung richtet sich ein langgezogener Sandkasten auf die Spielinsel aus. Die Fläche für den Quartierkompost wird in der Verlängerung des bestehenden Toilettengebäudes vorgeschlagen.

Umgang mit Baumbestand und Vegetation
Den Verfassern gelingt es durch gezielte Eingriffe und ein dezentes Ergänzen des Bestandes eine positive Baumbilanz zu erzielen. Die kiesigen Baumrabatten mit der vorgeschlagenen Ruderalvegetation tragen zur ökologischen Aufwertung des Ortes bei.

Den Verfassern gelingt es, mit wenigen präzisen gestalterischen Mitteln einen wohlproportionierten Platzraum zu schaffen. Der Baum-Saum mag konzeptionell überzeugen, wird aber zu idealisiert dargestellt. Die beiden Lichtungen knüpfen an die gestalterische Historie des Ortes an und ermöglichen eine grosszügige, offene und zentrale Baumhalle. Der Entscheid, den stark ausformulierten Rahmen aus umlaufenden Rabatten keine räumliche Präsenz zu verleihen, wirkt befremdlich. Dem zentralen Platzraum fehlt der räumliche Halt, zudem weist der heterogene städtebauliche Rahmen nicht die architektonische Qualität auf, welche diese Geste entsprechend abschliessen würde. Durch die Position der Buvette wird um den multifunktionalen Platz ein starker Nutzungsschwerpunkt geschaffen. Das gestalterische Gegenüber bildet die Spielinsel,
welche durch den solitären Sandkasten ergänzt wird. Die Position des Sandkastens wirkt viel zu dominant und belegt die wohltuende Offenheit der Baumhalle mit einer Nutzung, welche eher als Teil der Spielinsel verstanden wird. Zudem wird die Nutzbarkeit des zentralen Raumes unnötig eingeschränkt. Die Positionierung der Fläche für den Quartierkompost ist nicht nachvollziehbar und wird der Qualität der, dem Gebäude angehängten, offenen Halle nicht gerecht.
3. Rang 4 / 4