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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2018

Neubau der Maickler-Grundschule in Fellbach

Modellfoto

Modellfoto

1. Preis

Preisgeld: 30.000 EUR

löhle neubauer architekten BDA pmbb

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Der Neubau der Maickler-Grundschule orientiert sich am städtebaulichen Kontext der Umgebung und fügt sich in die orthogonale Struktur des Quartiers ein. Die neue Schule wird - im Zusammenspiel mit der Kirche “Maria Regina”- zum Identitätsträger des Schulzentrums, wirkt in ihrer klaren Form ordnend und beruhigt das Umfeld der “offenen” Gebäudetypologien der angrenzenden Schulen. Der klare Baukörper hält angemessen Abstand zur denkmalgeschützten Kirche und stärkt diese durch die “Setzung” der neuen Schule. Der kompakte 3-geschossige Baukörper gewährleistet aufgrund seiner Positionierung auf dem Grundstück und im Kontext mit den anderen Pausenflächen eine optimale Ausnutzung der Freiflächen.

ENTWURF
Schüler und Besucher erreichen den Neubau der Maickler-Schule über einen angemessen dimensionierten Vorplatz. Ein einladender überdachter Eingangsbereich führt unmittelbar ins Foyer mit Blick in die Mensa und den Pausenhof. Mensa, Vorbereitung und Klecksraum lassen sich zusammen mit dem Foyer zu einer grossen Raumeinheit zusammenschalten. Die angenehme, helle und freundliche Atmosphäre dieses multifunktional nutzbaren Raumes wird durch einen begrünten Atriumhof, der in den westlichen Pausenbereich übergeht, unterstützt. An die Mensa bzw. den Atriumhof schliessen die ebenfalls vielfältig bespielbaren überdachten Pausenbereiche an. In diesem Bereich wird ein weiterer Zugang von Westen über die Mensa bzw. den Innenhof angeboten.
Der Bereich der Verwaltung - mit Blickbezug zum Innenhof - sowie der Teambereich werden als autarke Einheit im Osten und Süden verortet. Die Infrastruktur mit Aufzug, WC, Stuhllager und Lehrmittel wird gut auffindbar im Zentralbereich situiert.
Eine einladende einläufige Treppe im Foyer erschliesst die Cluster in den oberen beiden Geschossen; zwei differenziert begrünte, wechselseitig angeordnete Innenhöfe sorgen im Bereich der Erschliessungsmagistrale für natürliche Belichtung, gute Orientierbarkeit und eine angenehme Atmosphäre.
Die Cluster werden jeweils am grünen Innenhof erschlossen; hier werden in unmittelbarer Nähe des Eingangs Lager und Garderobe vorgesehen. Anschliessend folgt die offene, natürlich belichtete Lernfläche mit Bezug zum Atrium sowie zu einer kleinen Experimentierterrasse.
Lernbereiche, Gruppenräume, Rückzugsraum und Teambüro gruppieren sich um die grüne Mitte. Die Cluster-WC’s werden bewusst abseits der offenen Lernbereiche verortet; Lese- und Forscherecken werden in den Randbereichen der offenen Mitten vorgesehen.

MATERIALITÄT
Das Gebäude zeigt sich Aussen wie Innen stark reduziert und lässt dem Nutzer Raum zur eigenen Definition. Die beiden oberen Geschosse werden durch eine horizontale Holzverschalung mit Vergrauungslasur zusammengefasst; grosszügig eingeschnittene Fensterelemente mit einer Absturzsicherung aus Lochblech im Bereich der Lüftungsflügel gewährleisten eine ausreichende natürliche Belichtung der Cluster. Im Bereich des Erdgeschosses kommen robuste Sichtbetonfertigteile (mit Matrize und Lasur) sowie raumhohe Pfosten-Riegel-Fassaden, die einen nahtlosen Übergang zwischen Innen- und Aussenraum ermöglichen, zum Einsatz.Innen bestimmen Fussböden und Türenelemente aus Holz, weisse Wandflächen in Kombination mit Sichtbeton, sowie vereinzelte Wandflächen mit kräftigen Farbakzenten in Verbindung mit den grosszügigen Verglasungen das helle und freundliche Erscheinungsbild. Prägend für die Atmosphäre und innere natürliche Belichtung sind die beiden differenziert gestalteten Atriumhöfe.

FREIFLÄCHEN
Die Freiflächen verknüpfen den Neubau mit dem schulischen Gesamtensemble. Ein großzügiger Vorplatz empfängt die Schüler und entzerrt trotz beengtem Raum Hol- und Bring Verkehr, Radfahrer, Fußgänger, TG Zufahrt und Anlieferung. Die erforderlichen Fahrräder werden zusammen mit der TG Zufahrt kompakt am Vorplatz unter einer filigranen Überdachung platziert. Im Inneren öffnen sich die Freiflächen zum gemeinschaftlichen Hof und ergänzen diesen auf der Südseite durch ein skulpturales Kletterobjekt und flexibel bespielbare Experimentierfelder im Grünen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser des Entwurfs schlagen vor, den Neubau der Maickler-Grundschule in einem
einfachen Baukörper mit nahezu quadratischer Grundform zusammenzufassen. Das hierdurch
entstehende Volumen fügt sich im städtebaulichen Kontext als recht großer Baustein noch
angemessenen ein. Durch die Größe des Gebäudes kommt der Neubau dem Kirchengebäude sehr
nahe, was aber in einer weiteren Bearbeitung durch eine maßvolle Verschiebung der
Gebäudeposition korrigierbar erscheint.
Die Schüler betreten das Haus über einen gut bemessenen Eingangsplatz und können bereits vom
Eingangsbereich aus alle wichtigen Bereiche des Gebäudes überblicken. Von hier aus gelangen sie
zur Mensa auf der anderen Gebäudeseite, über eine - etwas schmale - einläufige Treppe zu den
Unterrichtsräumen in den Obergeschossen und, vorbei an einem grünen Innenhof, zum
Verwaltungsbereich der Schule.
Die klare und logische Zonierung setzt sich in den Obergeschossen des Gebäudes fort. Die offenen
Lernflächen der separat nutzbaren Clusterbereiche sind gut proportioniert und durch die
eingeschnittenen Innenhöfe sehr gut belichtet. Über Flure und Balkone haben die Schüler auch in
den Lernflächen eine Verbindung nach außen und können sich auch hier gut orientieren.
Vom Foyer aus gelangen die Schüler zu den nach Süden orientierten Pausenflächen, die im Norden
an den bestehenden Schulhof anschließen.
Hier liegt auch der Freibereich der Mensa, die sich zum Schulcampus hin orientiert. Die externe
Nutzung des Mensa- und Foyerbereichs ist durch den Abschluss der Treppenräume in den oberen
Geschossen möglich. Der Klecksraum könnte bei Veranstaltungen mitgenutzt werden.
Anlieferung und Zufahrt der Tiefgarage sind richtig positioniert. Eine Kreuzung des Verkehrs mit den
Schülern wird - so weit möglich - vermieden.
Wirtschaftlich liegt die Arbeit durch ihre ungünstige Flächeneffizienz im oberen Bereich. Eine
Optimierung in der weiteren Bearbeitung scheint aber möglich. Die klare und einfache Organisation
der Gebäudestruktur begünstigt hingegen die wirtschaftliche Erstellung des Bauwerks.
Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr guten Beitrag dar. Durch die klare Organisation, die sehr gute
Belichtung aller Nutz- und Verkehrsflächen, die vielfältigen Blickbezüge nach innen und außen
entsteht ein sehr gut nutzbares und qualitätvolles Gebäude, das bereits vom Eingang aus als eine
zusammenhängend erfahrbare Schule, als Haus für die Schüler erlebbar ist.
Modellfoto

Modellfoto

Lageplan

Lageplan

Ansicht West + Nord

Ansicht West + Nord

Ansicht Ost + Schnitt

Ansicht Ost + Schnitt