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Offener Wettbewerb | 10/2017

Neugestaltung des Stadtparks

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 25.500 EUR

ZILA

Architektur

GRIEGER HARZER DVORAK

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser bieten in einem Paradigmenwechsel, weg vom grünen Park, das Konzept eines großzügigen „Platzes für alle“ an, indem sie einen „Stadtbaustein“ zwischen Reichstadt und Stiftsstadt mit gelungenen städtebaulichen Setzungen bilden. Die vorgeschlagene Aufwertung des Stadtparks und seines Umfeldes wird der zentralen Bedeutung des Ortes in Kempten gerecht, wenngleich der Anteil versiegelter Flächen vom Preisgericht als deutlich zu hoch beurteilt wird. Das Konzept landschaftlich geformter Grünflächen transportiert die historische Gestaltung des Landschaftsparks in die Gegenwart, wichtige Blick- und Wegebeziehungen in Nord-Süd- und West-Ost-Richtung werden verbessert. Die Ausformung der Zumsteinwiese als grüne Insel ist in ihrem baulichen Umfeld allerdings deutlich zu dominant geraten. Die Nutzungsverteilung von Spiel- und Aufenthaltsbereichen im Park überzeugt ebenso wie die Platzfläche um den denkmalgeschützten Pavillon, die bis zur Straße reicht. Die Idee, den Königsplatz mittels temporärer Trendsportnutzungen aufzuwerten wird begrüßt, das Ballspielfeld im Linggpark wir hingegen in der innerstädtischen Lage als falsch erachtet. Die Gestaltung der unterschiedlichen Teilbereiche mit differenzierten, für das Allgäu typischen Pflanzenwelten ist eine identitätsstiftende Idee. Der unbedingt erforderliche Erhalt des prägenden Gehölzbestandes ist allerdings aufgrund der großflächigen angrenzenden Belagsflächen noch nicht ausreichend gesichert.
Der am Zumsteinhaus vorgeschlagene Baukörper überzeugt in seiner Lage und städtbaulichen Körnung, ist mit fünf Geschossen allerdings zu hoch und für eine Bibliothek daher möglicherweise zu klein. Die Volkshochschule fügt sich schlüssig in die Umgebung ein und wird durch das Vorfeld im Süden aufgewertet. Begrüßt wird der Vorschlag, das Gebäude auch für die Allgäuer Festwoche zu nutzen. Insgesamt bietet der Beitrag für den Messebetrieb die besten Entwicklungsmöglichkeiten.
Die abwechslungsreiche Gestaltung der Bebauung auf dem Sparkassenareal fügt sich in die kleinteilige Umgebung ein und weitet die enge Horchlerstraße geschickt auf. Die großflächige unterirdische Verknüpfung der Tiefgaragen hingegen ist in der vorgeschlagenen Form überdimensioniert und nicht wünschenswert.
Die ZUM sitzt richtig und funktioniert in der vorgeschlagenen Ausgestaltung und Überdachung auch bei Festbetrieb. Sie erscheint als die beste Lösung für ein schwieriges Thema. Die für den Busbetrieb erforderlichen Funktionsräume sind allerdings noch nicht untergebracht. Die vorgeschlagene Planung bewegt sich im wirtschaftlichen Rahmen. Insgesamt ist den Verfassern sowohl im Ideen- als auch im Realisierungsteil ein guter Beitrag gelungen, der die zentrale Bedeutung des Stadtparks samt Umgebung mit einer klaren Leitidee aufwertet, allerdings eher den Charakter eines Platzes als eines Parks besitzt.

Allgäuer Festwoche: die Hauptwegeführung ist vorhanden und schlüssig. Die Flächen für die Messezelte sind vorhanden. Dabei fällt wohltuend auf, dass die Fläche der Zumsteinwiese nicht sehr verdichtet ist. Positiv erscheint auch, dass die Bühne in Richtung Finanzamt abgerückt wurde. Das kommt sowohl der logistischen Anbindung der Bühne als auch der Gastroeinheit Parkterrasse sehr entgegen. Die Lage der Imbissstände ist schlüssig. Im Entwurf wird das Gebäude der VHS als Ausstellungshalle genutzt. Dies wird auch von der Festwoche gewünscht. Damit kann die Fläche Schwaigwies-Schule ganzheitlich für die Messe genutzt werden. Der Übergang ins westliche Gelände ist gut geglückt. Die Logistik am Königsplatz funktioniert. Es muss nur darauf geachtet werden, dass auch die Logistik in den Linggpark möglich ist. Positiv fällt außerdem auf, dass die zentralen Orte von Ausstellungsleitung und Glückshafen erhalten wurden.