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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 02/2018

competitionline campus 2018

zeltHAUS

Gewinner Studentenarbeiten

Preisgeld: 1.000 EUR

Frankfurt University of Applied Sciences | FUAS

Universitäten / Hochschulen

Marius Mersinger

Architektur

Ivan Johann Lit (Litwitschenko)

Architektur

Erläuterungstext

Für das temporäre zeltHAUS werden dreidimensionale Textilstrukturen verwendet, die als verlorene Schalung zur Herstellung stabiler Leichtbauelemente ausgeschäumt werden. Diese sogenannte Abstandstextilien bestehen aus zwei über Polfäden auf Abstand gehaltenen Deckschichten. Sie werden im Verbund mit dem Schaum zu leichten und gleichermaßen stabilen wie gedämmten Sandwichelementen. Darüberhinaus ist ein scharnierloser Faltmechanismus integriert, der schnellen Auf- und Abbau garantiert. Anders als bei herkömmlichen Zelten benötigt das zeltHAUS dadurch kein separates Gestänge, es kann ohne zusätzliche Hilfsmittel einfach und von Laien aufgebaut werden und bietet durch seine Dämmung in heißen wie kalten Klimazonen Schutz bei Natukatastrophen, in Flüchtlingslagern oder kann als temporäre Unterkunft in urbanen Megastrukturen dienen.

Der Faltmechanismus nutzt die textilen Anteile des Verbundmaterials. Nach dem Aussschäumen werden die Elemente bis auf die gegenüberliegende Decklage hinunter aufgeschnitten, sie wirkt dann als textiles Scharnier. Die dadurch möglichen Faltungen erhöhen die Eigenstabilität der in sich bereits stabilen Einzelelmente zusätzlich. In der Kombination einer mittigen Längsfaltung und durch zwei Faltungen in Querrichtung entstehen einzelne Hausmodule mit biegesteifen Ecken. Im letzten Schritt wird durch seitliches Auffalten bzw. Aufkanten der Elemente deren Stabilität weiter verbessert und zudem die Fügung der Segmente zu unterschiedlich großen Einheiten ermöglicht. Die Verbindung der Längsfaltungen untereinander sowie der einzelnen Segmente geschieht durch integrierte Klettverschlüsse. Die Gesamtstabilität ebenso wie Regenschutz werden im letzten Schritt durch eine über die gesamte Konstruktion gespannte, leichte Zelthaut gewährleistet.

Für das Projekt wurden sechs Zentimer dicke Abstandstextilien gewählt. Ausgeschäumt ensteht im Verbund der faserbasierten wie porenbasierten Materialanteile ein zug- wie druckfestes, gedämmtes Bauelement, das mechanische wie bauphysikalische Vorteil gegenüber klassischen Zeltkonstruktionen mit Ihrer Trennung von Tragwerk und Hülle aufweist.


Frankfurt University of Applied Sciences, Studio Prof. Lüling

Ansprechpartner: Marius Mersinger
Fachbereich 1, Studiengang Architektur

www.frankfurt-university.de/fb1