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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2008

Neubau einer deutschen Begegnungsschule und eines Begegnungskindergartens (Willy-Brandt-Schule)

3. Rundgang

Haberland Architekten

Architektur

LA.BAR Landschaftsarchitekten bdla

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Willy Brand Schule wird als zweigeschossiges Haus konzipiert, das alle Nutzungsbereiche in einem Baukörper vereinigt. Der Kindergarten wird an die nördlichen Grenze des Grundstückes gelegt, um mit den beiden benachbarten Kindergärten ein Gebäudeensemble zu formulieren. Die Möglichkeit von gemeinsam genutzten Flächen und gemeinsamen Aktivitäten wird eröffnet.

Auf Grund der Abstandsvorschriften wird der Baukörper der Schule mittig auf das Grundstück gesetzt. Er bildet um sich herum unterschiedliche Freianlagen, die durch die jeweiligen im Haus liegenden Nutzungen definiert werden. Zwischen Schule und Kindergarten spannt sich der zentrale Pausenhof als Eingangsbereich auf, an dem die Haupteingänge von Schule und Kindergarten liegen. Kindergarten und Grundschule zugeordnet sind jeweils eigene Aussenanlagen, die vom Erdgeschoss aus betreten werden können. Die Sportanlagen liegen kompakt angeordnet auf der gesamten östlichen Hälfte des Grundstückes in direktem Bezug zu den Garderobenbereichen der Turnhalle. Die Aussentribüne bildet den räumlichen Abschluss und eine Abschirmung zum Parkplatz der Kathedrale. Die Schulerweiterung bindet Schule und Kindergarten zu einem Gesamtbaukörper zusammen. Die Unterrichtsbereiche bilden einen Rahmen in dem die grossen öffentlich genutzten Programmflächen hofartig angeordnet sind.
Schulhof, Aula und Turnhalle bilden als zentrale Funktionen den Kern des Gebäudes. Der multifunktional nutzbaren Aula mit der zugeordneten Tribüne kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Die Aula wird zum räumlichen und sozialen Mittelpunkt der Schule. Darüber hinaus wird für den vom Nutzer formulierten Anspruch eine internationale Begegnungsstätte und ein Bildungszentrum für den Stadtteil Wilanow zu sein, ein adäquater Raum geschaffen.

Zur Betonung des öffentlichen Charakters der Aula liegen dort die allgemeinen Bereiche wie der Mehrzweckraum, die Mediothek und die Verwaltung. Durch grosszügige Verglasungen wirkt das Gebäude in seinem Inneren transparent, grosszügig und lichtdurchflutet. Da das Gelände aufgeschüttet wird, sind die Parkplätze halb in die Erde versenkt. Damit die unterste Sohle des Gebäudes nicht unter den höchsten Grundwasserspiegel reicht wird das Gebäude leicht angehoben. Der Baukörper erhält dadurch einen leicht schwebenden Ausdruck. Es entsteht ein kompaktes Bauvolumen mit nur wenig Fassadenfläche. Dies bedeutet ein energetisch günstiges A/V
Verhältnis und bietet damit in Errichtung und im Betrieb wirtschaftliche Vorteile. Der additive Aufbau sowie die regelmäßige Struktur des Gebäudes ermöglichen einen hohen Vorfertigungsgrad der konstruktiven Elemente und damit eine kostengünstige Erstellung.

Das Gebäude besteht dort wo es statisch nötig ist aus einer Stahlbetonkonstruktion. Die Innenwände werden bevorzugt als Mauerwerk ausgeführt. Treppenhauskerne und aussteifende Wandscheiben mit erhöhter Beanspruchung werden in Stahlbeton ausgeführt. Wesentliche aussteifende Elemente sind Treppenhauskerne und Wandscheiben. Horizontal werden diese durch die Scheibenwirkung der Geschossdecken gekoppelt und sorgen somit für ausreichende Steifigkeit. Die Decken der Unterrichtstrakte werden unterzugsfrei als Stahlbetonflachdecken in einer Dicke von 30cm ausgeführt. Die Fassadenverkleidung aus Betonfertigteilen bildet einen Rahmen in die eine Holzfensterkonstruktion mit Lärchenholz verkleideten Brüstungen gestellt ist. Die Fenster sind Holzkonstruktionen versehen mit einem aussen liegenden Sonnenschutz aus Holzlamellen. Alle Dächer werden als Warmdachkonstruktion ausgeführt. Als Dachoberfläche wird eine extensive Dachbegrünung vorgesehen.

Landschaftsarchitektur
Die Freianlagen der Deutschen Schule in Warschau binden den Schulkomplex durch einen vegetativen Rahmen aus Großgehölzen in das heterogene Umfeld ein. Aufgriffen wird dabei im Norden ein vorhandener Birkenhain (Art: Betula pendula), in den die Freiflächen des Kindergartens integriert werden (‚Spielen unter Bäumen\').
Im Süden findet sich dieses Motiv im Bereich der Liegewiese mit Retentionsflächen zur Versickerung des Dachwassers wieder.
Die westliche und die östliche Grundstücksseite werden mit rosa blühenden Zierkirschen (Prunus serrulata \'Pink Perfection\') akzentuiert. An der östlichen Grundstücksgrenze werden die Zierkirschen auf einer erhöhten Tribüne gepflanzt, die zugleich einen Aufenthaltsbereich für die Schüler der Sekundarstufe, Tribüne der Sportanlagen sowie einen Lärmschutz zum angrenzenden Kirchengelände mit Parkplätzen darstellt. Zwischen Kirschenhain und Schulkomplex sind in kompakter Form als Sportband die Sportanlagen angeordnet. In den westlichen Zierkirschenhain werden der Pausenhof der Grundschule (mit alterspezifischen Spielobjekten), der Schulgarten, der Zugangsplatz sowie die PKW-Zufahrt integriert. Der Zugangsplatz, der mit Schulauffahrt und Pförtnerhäuschen seinen Auftakt nimmt, führt über eine leichte Rampe mit Fahrradstellplätzen zum zentralen Schulhof. Der Zentrale Schulhof wird gleichsam als Bewegungs- und Aufenthaltsraum verstanden und mit einzelnen Sitzgelegenheiten, wie im Zugangsplatz, gegliedert. Hier wird erneut das Motiv der Birke aufgegriffen, jedoch in der dekorativen, weißstämmigen Art Betula utilis ‚Doorenbos\' in mehrstämmiger Form.

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