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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2007

Mehrfachbeauftragung der Entwurfsplanung für die Gestaltung des Stadtparks "Seilerbahn"

Lageplan Stadtpark

Lageplan Stadtpark

1. Rang / Auftrag

faktorgruen

Landschafts- / Umweltplanung

Erläuterungstext

Städtebauliche Einbindung

Der Stadtpark liegt unmittelbar am äußeren Ring des mittelalterlichen Stadtkerns entlang der historischen Stadtmauer.
Nach Abbruch des Gebäudes Hofstetter Straße 3a besteht die einzigartige Möglichkeit, eine Sichtbeziehung zwischen Stadtpark und Klosterpark herzustellen und den Stadtpark so in einen übergeordneten städtischen Kontext zu stellen.
Ebenso wird die Fassade des Gebäudes Hofstetter Straße 3 wieder freigestellt und kommt neu zur Geltung. Die Fassade kann prägnant und raumprägend wahrgenommen werden, der Stadtpark ist erstmals von der Hofstetter Straße aus einsehbar.
Durch Maßnahmen der Gewässergestaltung sowie Vernetzung durch Grünstrukturen ent-steht eine durchgängige Grünverbindung entlang des Klosterbachs zwischen Stadtpark und Klosterpark.
Auftakt und Schwerpunkt des neuen Stadtparks bildet der Vorbereich des Hauses der Mu-sik mit neuer Freilichtbühne. Von hier aus eröffnen sich interessante Blickbeziehungen zur historischen Innenstadt mit der katholischen Pfarrkirche, die es gilt freizuhalten und her-auszuarbeiten.

Haus der Musik mit Freilichtbühne

Durch die Lage des Anbaus am Haus der Musik mit dem Konzertsaal entsteht ein räumlich gefasster Bereich, der sich zur Nutzung durch Freilichtveranstaltungen anbietet. Die Büh-ne als dritter Baukörper rundet das Ensemble ab und schiebt sich in Form einer Bach-bühne ca. 1,0 m über den Bach. Durch die Ausbildung der Rückwand als geschlossene Wand mit Holzverschalung bildet die Bühne zugleich den räumlichen Abschluss des so entstehenden Hofes und schirmt zur Fassade des benachbarten Haus Engler hin ab. Das Gelände fällt leicht zur Bühne hin ab, die Bühne selbst ist wiederum ca. 20 - 30 cm erhöht, so dass eine günstige akustische Situation entsteht. Die Bühne nimmt durch ihre Form die Geometrie der beiden Gebäude Alte Apotheke sowie Konzertsaal auf und vermittelt zwi-schen den beiden. Sie kann temporär durch Segel überdacht und so multifunktional be-spielt werden.
Zur Hofstetter Straße hin ist eine Abschirmung des Straßenlärmes erforderlich, ohne die Blickbeziehung in Richtung Klosterpark zu beeinträchtigen. Es wird vorgeschlagen, den Lärmschutz nach Süden in Anlehnung an die Rückwand der Bühne als Holzkonstruktion mit einzelnen Fenstern auszuführen. Entlang der Hofstetter Straße im Bereich der Brücke wird eine Ausbildung als transparente Glaswand vorgesehen, um die Blickbeziehung zum Klosterpark nicht zu unterbrechen. Die Glaswand wird im unteren Bereich verspiegelt aus-geführt, um den Straßenverkehr auszublenden und zugleich den Gesamteindruck zu wah-ren. Es entsteht eine spannende optische Wirkung im Zusammenspiel von Transparenz und Spiegelung.
In Verlängerung der Glaswand wird im Vorfeld zum Haus der Musik der Standort für den Musikerbrunnen vorgeschlagen. Durch seine angenehme Geräuschkulisse bildet er einen Filter für den Stadtpark und definiert den Eingang zum Park mit Veranstaltungsbühne.
Dem Musikerbrunnen liegt die Idee einer Wasserorgel zugrunde, unterschiedlich hohe Fontänen erzeugen Töne in unterschiedlicher Tonlage, durch Zufallsschaltung können Melodien erzeugt werden.

Die bereits im Stadtgefüge vorhandenen Materialien für die Beläge, wie z.B. Porphyr-Pflaster sollten bei der Planung aufgegriffen werden, so fügen sich die Flächen harmo-nisch in die Umgebung ein. Vor der Bühne werden im Bereich der Zuschauerfläche einzel-ne Stufen als leichte Terrassierung vorgesehen, alternativ ist aber auch eine durchgehen-de, gleichmäßig geneigte und barrierefreie Fläche denkbar (siehe Alternative).



Stadtpark \"Seilerbahn\"

Der Stadtpark wird als ruhige, zurückhaltend gestaltete Grünfläche in der Stadt ausgebil-det. Zentrales Element bildet das Rasenparterre, das unter Ausnutzung der vorhandenen leichten Topografie eine ruhige, multifunktional nutzbare Rasenfläche entstehen lässt. An-stelle des ehemaligen Musikpavillons wird als Raumelement eine Pergola vorgeschlagen, die sowohl den räumlichen Abschluss des Rasenparterres bildet, als auch als zentraler Ort die beiden Bereiche Rasenparterre und Spielplatz miteinander verbindet. Sie bietet einen Treffpunkt für alle Besucher des Parks und erlaubt die Orientierung nach beiden Seiten. In Verbindung mit den locker verteilten und kommunikativ angeordneten Bänken können weitere Spiel- und Freizeitelemente wie Schach oder auch Boule angeboten werden.
Der vorhandene Spielplatz kann unverändert in die Planung übernommen werden. Eben-so wird der historische Fußweg \"Seilerbahn\" in seiner Lage erhalten, lediglich im östlichen Bereich wird er etwas von der Bebauung abgerückt. So kann eine grüne Vorfläche zu den Gebäuden entstehen, was den Gesamteindruck angenehmer erscheinen lässt. Der End-punkt an der Mühlenbacher Straße wird als kleiner Entree-Platz aufgewertet, ebenso mün-det der Weg am Haus der Musik in einen großzügig gestalteten Vorplatz.
Entlang des Klosterbachs wird ein durchgehender Uferweg eingeführt, der später nach Osten durch eine Brücke über den Mühlenbacher Bach fortgesetzt werden kann. Ebenso ist bereits eine Verlängerung durch eine Brücke in Richtung Klosterpark berücksichtigt.
Das Profil des Klosterbachs wird im Bereich des Stadtparks aufgeweitet und erlebbarer gemacht. An einzelnen wichtigen Stellen wird der Bach zugänglich gemacht, um das Was-ser in die Gestaltung des Parks einzubeziehen. Entlang des Baches wird eine Bepflanzung mit naturnahen Uferstauden und Gräsern als attraktives Element der Parkgestaltung vor-geschlagen.
Die Bürgergärten entlang der historischen Stadtmauer bleiben erhalten, es wird lediglich eine Zugänglichkeit der Stadtmauer für die Öffentlichkeit in Form eines kleinen Weges entlang der Mauer vorgeschlagen, um die historische Stadtbefestigung wieder stärker er-lebbar zu machen.
Perspektive Rasenparterre

Perspektive Rasenparterre

Perspektive Bühne vor dem Haus der Musik

Perspektive Bühne vor dem Haus der Musik