modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 02/2018

Wohngebiet „Quartier am Ostpark“ in Rüsselsheim am Main

Perspektive

Perspektive

Anerkennung

Preisgeld: 5.000 EUR

bb22 architekten + stadtplaner

Stadtplanung / Städtebau

LRM Architekten- und Ingenieurpartnerschaft Leihe.Rominger.Muschiol

Architektur

Landschaftsarchitekt Matthias Adolph

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliche und freiraumplanerische Einbindung
Das Preisgericht würdigt den konzeptionellen Ansatz der Verfasser, abgeleitet aus der Umgebung das Quartier in 6 Baufelder aufzuteilen und einen zentralen Quartiersplatz auszubilden. Dadurch ergeben sich sowohl Querungen in Ost-West- wie auch in Nord-Süd-Richtung. Die Größe der Blöcke erscheint schlüssig und gut gewählt. Auch der Geh- und Radweg im Norden wird begrüßt, erscheint aber etwas zu schmal. Die Typologien sind prinzipiell vorstellbar, der vorgeschlagene Punkthaustyp hat jedoch eine ungünstige Größe und seine Erschließung erscheint nicht nachvollziehbar.

Einhaltung der funktionalen Anforderungen
Die Durchmischung des Quartiers wird durch einzelne, jeweils homogenen Nutzungen vorbehaltene Baufeldern erreicht. Allerdings entstehen durch deren Aufteilung auch klar getrennte soziale Milieus. Die Größe der Gewerbeeinheiten, die den gesamten Hofbereich entlang der Adam-Opel-Straße umfassen, erscheint für den Standort nicht vermarktbar. Dies gilt vermutlich auch für den zentralen Platzbereich. Das betreute Wohnen ist am südlichen Rand in zwei L-förmigen Gebäuden vorgesehen. Die Lage der Kita in den unteren Geschossen eines Wohnbaus wird ausdrücklich begrüßt, durch die Lage in der Süd-West-Ecke entsteht wegen des vorgelagerten Punkthauses jedoch eine ungünstige, schlecht besonnte Hofsituation. Die Anzahl der vorgeschlagenen Stellplätze unterschreitet deutlich die Vorgabe.

Gestalterische und räumliche Qualität
Der Beitrag des Projekts ist seine auf den ersten Blick klare städtebauliche Struktur und der vorgeschlagene zentrale Quartiersplatz. Auch die zahlreichen Durchwegungen tragen zu einer Vernetzung des Quartiers mit der Umgebung bei. Die fußläufige Erschließung ist prinzipiell nachvollziehbar, erscheint aber stellenweise überdimensioniert. Die Reihenhaustypologie im Nordwesten wird kritisch gesehen, hier entstehen Gärten mit Nordorientierung und schlecht nutzbare Grünräume sowie Situationen in der zweiten Reihe.

Wirtschaftlichkeit
Der Entwurf scheint auch in Abschnitten gut umsetzbar. Die Fahrerschließung ist auf zwei L-förmige Erschließungsstraßen beschränkt, der Anteil der Fußwege und des öffentlichen Abstandsgrüns ist jedoch relativ hoch. Die Geschoßfläche liegt knapp unterhalb des Durchschnitts, die Anzahl der Wohneinheiten aufgrund des hohen Anteils an Gewerbe deutlich darunter.

Planungsrechtliche Umsetzbarkeit
Das Projekt erscheint problemlos in Abschnitten, auch mit unterschiedlichen Bauträgern, umsetzbar.

Freiraum
Das orthogonale Wegenetz birgt gute Durchlässigkeit und Verknüpfungen in die Nachbarquartiere. Der nördliche Quartiersrand stärkt die Grünverbindung zum Ostpark. Die öffentlichen Freiraume innerhalb sind jedoch überwiegend steinern ausgebildet und bieten wenig Aufenthaltsqualität. Die zwischen den Häuserzeilen liegenden Freiräume dienen ausschließlich gemeinschaftlicher Nutzung und werden öffentlich durchquert. Der Quartiersplatz erscheint in seiner Proportion zu lang und baulich nicht ausreichend gefasst.
Entwurfsplan

Entwurfsplan