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Begrenzter Wettbewerb | 01/2004

„Historische Parkanlage Hardt“

3. Preis

Terraform - Sandra Bartoli und Andreas Ziegeler

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Hardt
Die historische Parkanlage ist geprägt durch die stark bewegte Topographie, die in den verschiedenen Gestaltungsphasen des 19. Jahrhunderts als charakteristisches Merkmal eine wesentliche Grundlage bildete – inszeniert durch romantische Felsenszenerien, vom Wegesystem aufgenommen und durch die Standortwahl der Gebäude und Denkmäler unterstrichen. Die natürliche Topographie kann also als Genius Loci der Anlage betrachtet werden, der von einem gedanklich-räumlichen Konzept aus einzelnen gestalterischen Höhepunkten und einem System aus Blickbeziehungen innerhalb der Parkanlage und zwischen Stadt und Park überlagert wird.

Neuer Garten
Während die historische Parkgestaltung die vorhandenen landschaftlichen Gegebenheiten aufgriff, ist die gedankliche Grundlage des Entwurfes für den Neuen Garten die Vorstellung einer „Reaktion“ der Landschaft. Das Schaugewächshaus wird dabei als ein neues Element – als KATALYSATOR - betrachtet, das im ebenen Gelände eine topographische Bewegung erzeugt. Diese in Form von Geländemodellierungen umgesetzte Bewegung verbindet sich mit der Architektur - Landschaft und Gebäude bilden eine untrennbare Einheit.

Mit dem „Neuen Garten“ auf dem ehemaligen Gärtnereigelände entsteht ein wichtiger Anziehungspunkt und zugleich ein offen zugängliches VERBINDUNGSGLIED zwischen den östlichen und westlichen Bereichen der historischen Parkanlage und dem Botanischen Garten. Die für die Geschichte der Anlage wichtigen Sichten zu Bismarck- und Elisenturm werden aufgegriffen und binden den neuen Parkteil in die historische Anlage ein, auch die Blickbeziehungen zwischen historischem Parkteil und der im Osten anschließenden Landschaft werden wieder hergestellt. Der Eingangsbereich zum Botanischen Garten wird aufgeweitet und die Pflanzung aufgelockert, so dass das Gewächshaus bereits von weitem zu sehen ist und als starker Anziehungspunkt auf die Besucher wirkt. Auf der Seite zum Botanischen Garten wird die Blaufichte entnommen um den Elisenturm wieder freizustellen.

Das architektonische Konzept des Gewächshauses basiert auf dem Kontext der künstlichen Hügellandschaft. Programmatische, klimatische und Belichtungsanforderungen generieren einen neuen Hügel der den Höhepunkt des Gartens bildet. Der durch sich überschneidende gläserne Halbkugeln entstehende bis 5,5 m hohe Körper wird auf der Nordseite von einem grünen Mantel umhüllt der den fließenden Übergang zur Landschaft herstellt.

Die Konstruktion besteht aus einem Stahlgitter-Tragwerk, ist
je nach Raumanforderung mit Einfach-, Isolier- oder transluzenter Verglasung belegt. Eine Erweiterung des bestehenden Körpers kann durch Addition zusätzlicher Glasskuppeln erfolgen.

Die umgebende Hügellandschaft erhebt sich aus Kiesflächen, die an das vorhandene Wegenetz anschliessen und sich im befestigten Platz um das Gewächshaus fortsetzen. Die Topographie der unterschiedlich geformten, bis zu drei Metern hohen Hügel wird partiell für die Bepflanzung mit charakteristischen Vegetationsgesellschaften trockener Hänge und feuchter Senken genutzt, unterstützt durch entsprechende Bodensubstrate. Während der Bewuchs der Hügel mit Gräsern, Moosen, und bodendeckenden Stauden bewußt niedrig gehalten ist, sind die Kiesflächen mit Bäumen bepflanzt, die unter dem Gesichtspunkt der Herbstfärbung zusammengestellt sind.