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Einladungswettbewerb | 06/2007

:kennenlernenumwelt | Gut Eichthal

»Living Bridge« - Aggerbrücke mit Pavillons

»Living Bridge« - Aggerbrücke mit Pavillons

Ankauf

brosk landschaftsarchitektur und freiraumplanung

Landschaftsarchitektur

post welters + partner mbB Architektur & Stadtplanung BDA/SRL

Architektur

Erläuterungstext

Ausgangslage und Zielsetzung
Die Flusslandschaft der Agger, der landschaftliche Garten von Gut Eichthal und die Sportflächen des Schulzentrums Cyriax bilden natürliche, gestaltete und gebaute Ränder sehr unterschiedlicher Ausprägung. Die Agger selbst windet sich fast romantisch durch den Talraum, Gut Eichthal ist eine mit zurückhaltenden Eingriffen gestaltete Insel, Zäune und Ballfangnetze der Sportanlagen des Schulzentrums verdeutlichen eine intensive Nutzung mit abrupten Übergang in den Landschaftsraum. Ziel unseres Konzeptes ist es, diese bestehenden Ränder in einen inhaltlich und räumlich ablesbaren Zusammenhang zu setzen.

Leitidee: »Living bridge« im Landschaftsfächer
Die Agger bildet mit ihrer bachbegleitenden Vegetation eine Hauptader des Fließgewässernetzes im bergischen Landschaftsraum. Sie ist der rote Faden, der den Ortskern Overaths mit dem Schulzenrum Cyriax und den Freiflächen um das Gut Eichthal verbindet. An ihr fächern sich die das Landschaftsbild bestimmenden Vegetationsstrukturen auf.

Gleichzeitig befinden sich mit dem Gut Eichthal selbst und dem Schulzentrum Cyriax zwei gebaute Orte im Landschaftsraum, die durch das Programm KennenLernenUmwelt in einen neuen inhaltlichen Bezug zueinander gesetzt werden. Mit den drei neuen Pavillons bietet sich die Chance, diese Verbindung auch funktional, räumlich und architektonisch zu pointieren. Die Standortwahl für unsere »Living Bridge« fällt somit fast zwangsläufig auf den zentralen Schnittpunkt der Ränder Agger, Eichthal und Cyriax.

Landschaft KennenLernen
Von Schulzentrum aus markieren die Pavillons am Fluss den Eingangsbereich auf das Gelände des Gutes, von Gut Eichthal aus öffnet sich nach der Querung des Brückenplatzes der Wald – man betritt die offene Feldflur. Hier wird die im Süden vorhandene Fächerstruktur mittels Feldhecken, die s-förmig geschwungen dem Ufer der Agger folgen, fortgesetzt. Verschiedene Nutzungs- bzw. Bewirtschaftungszonen staffeln sich vom Fluss in die Landschaft.

Im Auenbereich breiten sich offene Wiesenflächen aus, denen der begleitende östliche Uferweg für Fußgänger- und Radfahrer folgt. Holzdecks an den Enden der Querwege schieben sich ein kleines Stück über den Rand und laden zum verweilen ein. Oberhalb schließt sich ein zweiter, in der Regel wasserfreier Wiesenbereich an, der zweimal im Jahr gemäht wird. Rasenwege erschließen hier versteckte Stellen für ein Picknick. Der nächste Fächer kann als landwirtschaftliches Experimentierfeld alternativen Landbaus genutzt werden, alte Obstsorten bestimmen das Bild in dem folgenden Teilbereich.

Als Übergang zu den Sportanlagen des Schulzentrums und als direkter Verbindungsraum zwischen Schule und Gut Eichthal dient das Spiel- und Sportband Cyriax. Neben dem geschwungenen Uferweg wir hier eine zweite, direkte Verbindung zwischen Schule und Gut Eichthal angeboten. Der Brückenplatz liegt wieder im Schnittpunkt dieser Wegeverbindungen, die sich über das bestehende Wegenetz auf den Freiflächen des Gutes in Richtung Süden fortsetzen. Mit der zweiten Brücke über die Agger gelingt der Sprung in den südlich angrenzenden Landschaftsraum.
Pavillons und »Living Bridge«

Die Agger und Gut Eichthal waren schon in der Vergangenheit ein lebendiger Ort - historische Photographien belegen dies. Baden im und Lagern am Fluss, ein Bootssteg, kleine Badehäuschen – es existierte ein kleines, informelles Angebot für Spaß und Entspannung am Wasser.

In dieser Tradition sehen wir auch die drei Pavillons, die sich um den neuen Brückenplatz gruppieren. Sie setzen Zeichen für die Entwicklung eines neuen Ortes am Wasser. Sie vermitteln zwischen schulischer Nutzung und regionalgeschichtlichem Wissen.

Gut Eichthal KennenLernen
Die Freiflächen auf Gut Eichthal werden nur sehr zurückhaltend neu gestaltet. Die Ertüchtigung des Werkhofes auch als Ausstellungsraum für hier gearbeitete Objekte, die Anlage eines Nutzgartens mit angrenzender Obstwiese oder die Einrichtung grüner Klassenzimmer unter den alten Bäumen auf der südlich gelegenen Wiese und im Teehaus – die Maßnahmen ordnen sich in die bestehende Struktur ein. Der Charakter und die Atmosphäre auf dem Gelände bedürfen keiner Überformung – es ist bereits schön hier.
Die Pavillons ordnen sich den drei Landschaftselementen Wald, Feld und Wasser zu, sodass in ihren Innenräumen unterschiedliche Atmosphären entstehen. Ihre Nutzung kann, muss aber nicht voneinander getrennt werden.
Die aufgeständerte Bauweise sichert einen barrierefreien Abfluss auch bei Hochwasserereignissen. Zusammen mit der Brückenquerung konzentriert sich die Bautätigkeit auf einen Ort.

Die durchgängige Verwendung von Holz als Baumaterial auch bei der südlichen Brücke unterstützt die gewünschte harmonische Eingliederung der Bauwerke in den Landschaftsraum. Aus der Tradition des Badeortes am Wasser entsteht ein Lernort am Wasser, dessen Atmosphäre von diesem Element immer noch wesentlich lebt.
Gestaltungs- und Lageplan

Gestaltungs- und Lageplan

Nördliche und südliche Aggerbrücke

Nördliche und südliche Aggerbrücke

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