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Offener Wettbewerb | 04/2018

Marktplatz Neuwied

1. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf basiert auf der Grundidee, eine Platzintarsie zu definieren, die von Bäumen eingerahmt wird. Der Baumrahmen wird je nach angrenzender Bebauung unterschiedlich ausformuliert. Die Platzfläche selbst wird in zwei Nutzungsbereiche zoniert, ohne dass hierbei eine zu starke Trennung erzeugt wird. Die Platzintarsie wird eingerahmt durch Bankelemente, die die Platzfläche aufspannen und gleichzeitig attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten unter Bäumen schaffen. Der Entwurf schafft es, einen Kirchenvorplatz zu definieren. In der Achse der Kirche wird ein Wasserspiel angeordnet, was die Wechselbeziehung zwischen Kirche und Platz unterstützt. Der großzügige Multifunktionsbereich bietet eine angemessen große Fläche für unterschiedlichste Nutzungen, wie Märkte, Events bzw. qualitativen Aufenthalt. Der geplante Pavillon stärkt das gastronomische Angebot, erscheint in seiner Lage flexibel und unterstützt den Platz als Anziehungspunkt. Das Gestaltungskonzept in den Randbereichen, sowohl in der Pfarrer-Werner-Mörchen Straße als auch in der Kirchstraße eröffnet Optionen für attraktive Erdgeschossnutzungen in Verbindung mit Außengastronomie.

Die zweireihige Baumanordnung im südwestlichen Teil bildet einen klaren „Rücken“ aus. Während im Übergang zur Markstraße und zur Marktkirche eine offene Gestaltung durch Baumgruppen erreicht wird. Die Anordnung der Bäume, insbesondere in den Ecksituationen ermöglicht vielfältige Wegebeziehungen. Die neue Anordnung der Bäume entgegen dem vorhandenen Bestand kann nur durch eine Neubepflanzung mittels robuster Baumpflanzungen erfolgen.

Die Einbeziehung der Fahrbahn (Kirchstraße) lässt einige Optionen im Rahmen von Verkehrsberuhigung zu und eröffnet die Möglichkeit, den Bereich Kirchstraße in den öffentlichen Raum einzubeziehen. Ebenso wird durch die Ausgestaltung eine selbstverständliche Anbindung an die umliegenden Straßenbereiche ermöglicht.

Die Entwurfsverfasser schlagen ein Betonsteinpflaster vor, das in unterschiedlichen Plattenformaten und Farbnuancen eingesetzt werden soll. Punktuell eingesetzte großformatige Betonplatten betonen die einzelnen Attraktionspunkte, wie das Wasserspiel und die Marktfrau. Zudem strukturieren sie die einzelnen Funktionsbereiche. Die Platzintarsie wird überzeugend durch ein 3farbiges Betonsteinpflaster von den Rändern abgesetzt. In den dargestellten Details kommt der Anspruch einer hohen Gestaltungsqualität zum Ausdruck.

Der Beitrag liegt im Vergleich aller Arbeiten im oberen Kostenrahmen. Insgesamt stellt der Entwurf einen überzeugenden gestalterischen und funktionalen Beitrag zur gestellten Aufgabenstellung dar. Er geht sensibel mit den Qualitäten des Ortes um, bietet zugleich hohe Flexibilität in der Nutzung und verspricht eine neue Impulswirkung für das Umfeld.