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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2006

St. Guido-Stifts-Platz

Lageplan gesamt

Lageplan gesamt

Mehrfachbeauftragung

1. Rang

Bauer.Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

Arbeitsgemeinschaft Dipl. Ing. Karl Bauer, Karlsruhe mit StetePlanung, Darmstadt
St. Guido Stiftsplatz, Speyer

Situation
Der St. Guido Stiftsplatz zeigt sich heute als inhomogene PlatzflĂ€che am nördlichen Rand der Speyerer Altstadt. Die FlĂ€chennutzung besteht heute annĂ€hernd ausschließlich aus fließendem und ruhendem Verkehr. RĂ€umlich wird die Situation von einer vor etwa zwanzig Jahren in
KĂŒbeln aufgestellten Platanengruppe geprĂ€gt, die ĂŒber ihr Wachstum heute fest verortet sind. Die Raumkanten werden aus zusammenhĂ€ngend stehenden historischen Bauten an der Ostseite und einer gemischten Baustruktur an der SĂŒd- und Westseite gebildet. Am nördlichen Platzrand verlĂ€uft der Innenstadtring, der mit dem St. Guido Stiftsplatz und der Wormser Landstrasse eine Kreuzungssituation bildet. Der angrenzende Weidenpark ist als GrĂŒnraum nicht wirksam, weil er baulich und rĂ€umlich abgeschlossen ist.

Leitmotiv
Im GesamtgefĂŒge der Altstadt zeigt sich der St. Guido Stiftsplatz nicht als stĂ€dtischer Platz mit wichtigen Funktionen der Gesamtstadt, sondern als Quartiersplatz fĂŒr die dicht bebauten umlie-genden Wohnquartiere. Der Platz sollte so vorrangig den Anwohnern zugeeignet sein und damit ein Ort der Begegnung, des Spielens, des Ruhens und des Miteinanders der Menschen des Stadtteils. Der notwendige fließende Verkehr wird vertrĂ€glich organisiert, der ruhende Verkehr muss sich auf den Quartiersbedarf beschrĂ€nken. Die Organisation des Knotens mit dem Innen-stadtring wird als ampelgesteuerte Kreuzung optimiert, der Radverkehr in besonderem Maße einbezogen.
Lösungen Alternativen

Quartiersplatz
Die ruhige PlatzflĂ€che unter den BĂ€umen stellt sich als mittige FlĂ€che im Platzraum dar. Sie wird geprĂ€gt von der erhaltenen Platanenreihe am Ostrand und erhĂ€lt eine spiegelgleiche ErgĂ€nzung an der Westseite. Nord und Ostrand besetzten skulpturelle Einbauten (Brunnen, Denkmal etc.). Der Verkehr umfließt den Platz im Eingangsverkehr und verliert so seine trennende Wirkung, wird quasi Teil der selbstverstĂ€ndlichen Platznutzung, wie auch an anderen Orten in Speyer. Den nördlichen Abschluss zum Stadtring bildet ein bauliches Mauerelement, das die hier ehemals verlaufende Stadtmauer zitiert. Innenseitig angebaut ist ein GebĂ€ude mit gastronomischer Ein-richtung, das auch notwendige technische Einrichtungen aufnehmen kann (Messstation). Der Weidenberg wird zu einem ruhigen ummauerten Garten fĂŒr den Stadtteil und öffnet sich zum SĂŒdrand des Platzes. Über diesen Park wird der St. Guido Stiftsplatz mit der St. Guido Stiftskir-che und den angrenzenden Stadtvierteln verknĂŒpft.
So entsteht ein klassischer Quartiersplatz in zugeneigter Nachbarschaft zum ruhigen Stadtteil-garten Weidenberg.

Anwohnerplatz
Der Anwohnerplatz sieht sich ebenso dem Gedanken des Quartiersplatzes verpflichtet, situiert sich in der Lage seiner AnwohnerflĂ€chen aber deutlich an die Ostseite. Er wird geprĂ€gt von 3 rĂ€umlich wirksamen Baumsituationen: Die vorhandene Platanenreihe prĂ€gt mit einer ihr gegen-ĂŒber gestellten Lichtstelenreihe den Nutzraum des Platzes. Die erhöhten Standorte der BĂ€ume werden zu Holzelementen als Sitz- und SpielbĂ€nke. Eine zweite Baumreihe begleitet den bebau-ten Westrand des Platzes und schafft vertrĂ€glich Raum fĂŒr eine Reihe von ParkplĂ€tzen. Die dritte Baumsituation spielt als eine Bewegung der freistehenden BĂ€ume, die dem Weidenberg eigen sind, in den Platzraum hinein. Der Verkehr wird gebĂŒndelt an der Westseite des Platzes gefĂŒhrt, hier sind auch alle ParkplĂ€tze angeordnet. Den nördlichen Abschluss zum Stadtring bildet ein bauliches Mauerelement, das die hier ehemals verlaufende Stadtmauer zitiert. Innenseitig ange-baut ist ein GebĂ€ude mit gastronomischer Einrichtung, das auch notwendige technische Einrich-tungen aufnehmen kann (Messstation). Der Weidenberg öffnet sich zum St. Guido Stiftsplatz an seiner Ostseite in einer weichen Stufenbildung und wird so auch zum Bindeglied zwischen Platz, St. Guido Stiftskirche und den angrenzenden Stadtvierteln.
So entsteht ein klassischer Quartiersplatz als Anwohnerplatz, der mit dem Stadtteilgarten Wei-denberg eine innige Liaison eingeht.
Platz vor dem alten Kino
Die rĂ€umliche Situation des dreieckigen Platzes mitsamt seinem Baumbestand bietet gutes Po-tential zur Verbesserung durch Nutzungszuordnung. Das alte Kino könnte ausreichend Potential bieten fĂŒr die Entwicklung eines Kulturhauses fĂŒr Veranstaltungen und Ausstellungen, alternati-ves Kino, selbst private Feiern. Der vorgelagerte Platz ist die ideale AussenflĂ€che dazu.
Platz vor St. Bernhard
StĂ€dtebaulich ist dieser Bereich die SĂŒd Ost Ecke des Adenauerparks, in den die Kirche einge-bettet liegt. Der davor befindliche steinerne Platz ist eine adĂ€quate VorflĂ€che fĂŒr den Sakralbau und sollte in seiner PrĂ€senz erhalten werden.

MaterialitÀt
In beiden Alternativen sind die PlatzwĂ€nde und VerkehrsflĂ€chen als steinerne BelĂ€ge ausprĂ€gt, die den weicheren, inneren, mit BĂ€umen bestandenen Platz einfassen. Der innere Anwohner-platz sollte eine wasserdurchlĂ€ssige, weiche BelagsflĂ€che haben, die so den Lebensraum fĂŒr Menschen und BĂ€ume attraktiv hĂ€lt. Als Alternative zur wassergebundenen Decke bietet sich heute eine wasserdurchlĂ€ssige, mit organischen Stoffen gebundene NatursteinsplittflĂ€che an. Durch die organische Bindung wird die OberflĂ€che stabil. Damit wird die FlĂ€che belastbarer und fast frei von Feinstaubbildung. Die FlĂ€che erschein optisch, wie eine wassergebundene Belags-flĂ€che, und unterscheidet sich damit völlig von der leblosen Optik kunststoffgebundener Varianten.

Statement
Die Arbeitsgemeinschaft Karl Bauer/ StetePlanung hĂ€lt bewusst zwei angemessene Alternativen aufrecht, da der Workshop deutlich gezeigt hat, dass in der weiteren planerischen Entwicklung des Projektes noch deutlicher Diskussionsbedarf besteht. Wir erwarten, dass diese Diskussion anhand der Alternativen offen und trotzdem zielorientiert gefĂŒhrt werden kann. Arbeitsgemein-schaft Dipl. Ing. Karl Bauer, Karlsruhe mit StetePlanung, Darmstadt
Perspektive/ Details

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