modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 10/2017

Wohnquartier Steendiekkanal / Doggerbankweg in Hamburg

2. Preis

Preisgeld: 14.400 EUR

APB. Schneider Andresen Pommée Architekten und Stadtplaner PartG mbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser zonieren das Plangebiet in drei unterschiedlich gestaltete Bereiche. Nach Osten zur bestehenden Kapitänssiedlung schaffen sie durch eine lineare, kleinteilig strukturierte Bebauung in drei bis vier Geschossen den Übergang zur Siedlung. Zur Wasserseite hin platzieren sie große, kompakte Punkthäuser, die auf einem durchgehenden Sockel sitzend durch gegeneinander versetzte Anordnung Räume produzieren, die im Osten auf die vorhandenen starken Baumreihen reagieren und dadurch im Gegenzug auch zur Wasserseite hin kleinere Höfe bilden. Am südlichen Ende dieser Reihe bildet ein 7-geschossiges Gebäude einen markanten Abschluss. Die entstehende mittlere Zone bilden ebenso kompakte und große quer verlaufende Gebäude im Wechsel mit Winkeltypen mit nach Westen orientierten Freiräumen, die zusammen mit den durch die an der Wasserseite gelegenen Bebauung eine mäandrierende Raumfolge erzeugen. Das Gesamtsystem bildet zwei deutliche Ost-Westverbindungen ab.

Die städtebauliche Raumbildung wird als Qualität gewürdigt. Auch der erste Bauabschnitt würde städtebaulich funktionieren. Die Übergangsbildung zwischen Kapitänssiedlung und Wasserkante sowie die Durchwegungs- und Freiraumstrukturen werden überwiegend positiv gewertet, wobei insbesondere die lineare 3-4 geschossige Struktur als Gegenüber der Kapitänshäuser im Preisgericht kritisch diskutiert wird. Kritisiert wird weiterhin, dass entgegen der Auslobung kein Vorschlag für eine Überplanung des Eckgebäudes der Genossenschaft am Finksweg / Ecke Külperstieg gemacht wurde.

Die im Vergleich zu den anderen Wettbewerbsbeiträgen hohe Masse der baulichen Volumen wird sehr kritisch gesehen. Sie führt zu einer Minderung der städtebaulichen Gesamtqualität. Die Raumbildung der mittleren Zone wird durch die Typologie der Gebäude nicht ausreichend unterstützt; u. a. meint dies die Querausrichtung der Hauptbaukörper, die vorgeschlagenen Pultdächer und deren nicht nachvollziehbare Ausrichtung (Wechsel zwischen symmetrischer Anordnung und Reihung). Der 7-geschossige Baukörper an der Wasserkante wird stark kritisiert. Das Element des durchgehenden Sockels wird einerseits positiv gewürdigt, scheint andererseits aber noch nicht ausreichend ausformuliert. Sehr positiv wird der Vorschlag für den gewerblichen Baukörper aufgenommen. Die vorgeschlagenen Quartiersplätze an der Wasserkante vermitteln zwischen den Quartiersteilen hinten und vorne zur Aussicht. Die sich dazwischen aufspannenden Raumfolgen wirken schlüssig. Positiv wird die Belegung mit Kinderspielplätzen und Nutzraum für die Bewohner aufgenommen. Kritisch gesehen wird der Vorschlag, den Doggerbankweg zur Spielstraße zu machen, weil dann die Erschließung des Baufelds 1 nicht mehr funktionieren würde.

Leider finden die großen städtebaulichen Qualitäten in den architektonischen Festlegungen nicht die erwünschten Entsprechungen.