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Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 10/2017

Hochhaus Viertel Zwei in Wien

2. Rang / Baufeld 2B (Wohnturm)

Atelier Thomas Pucher ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Was bedeutet Wohnen und Arbeiten heute?

Unsere Antwort darauf ist ein individualisierter Freiraum mit Aussicht und freiem Blick über die Stadt. Außerdem wünschen wir uns großzügige Terrassen mit viel Grün, quasi ein Stück Garten vor der Haustür, aber mitten in der Stadt und am besten über allen anderen damit wir das Stadtzentrum und darüber hinweg noch die Grinzinger Heurigenberge und den Wienerwald sehen können.

Unser Entwurf dazu ist ein eigentlich formloser aber dreidimensionaler Stadtraum- geschichtete Terrassenhäuser fügen sich zu einem vorstädtischen Sehnsuchtsort inmitten der Stadt. Dieser gestapelte „suburban dream“ trifft unsere Vorstellung von zeitgemäßem Arbeiten und Wohnen.

STÄDTEBAU UND FREIRAUM

Der Bauplatz bildet einerseits das Ende vom Viertel zwei ist aber gleichzeitig, vom Stadion aus gesehen auch der Anfang dieses Quartieres. Dementsprechend bilden unsere zwei Türme mit ihrer ähnlichen Formensprache ein Tor in das Viertel zwei.
Wir nehmen die Idee des „grünen Platzes“ am Ende der Promenade auf und erweitern diesen Platz zu einer Größe, die der Bedeutung des Quartieres entspricht. Es entsteht eine grüne Mitte die den Link zu den historischen Stallungen bildet und gleichzeitig eine maximale Verlängerung der Erdgeschossfronten zulässt. Somit entsteht eine Reihe von „Vorderseiten“ die sich zu diesem Platz und darüber hinweg zu den Stallungen und dem ganzen Quartier hin orientieren .

Auch vom Stadion kommend betont ein Vorplatz den Eingang und ergänzt die Torsituation der beiden Türme zu einer spannenden Raumwirkung. Hier liegt auch der Eingang zum Hotel. Es entstehen zwei Vorderseiten, einmal vom Stadion kommend und einmal den grünen Platz umschließend.

Die Volumen der beiden Türme sind einfache Rechtecke mit umlaufenden, großartigen Terrassen. Die Türme verschränken sich mit der Umgebung indem sie keine klaren Umrisse bilden sondern in die Umgebung ausgreifen und diese ins Innere holen.

Die Türme bilden ein Ensemble mit gleicher Formelsprache und Aufenthaltsqualität. Ein dritter, ganz kleiner Turm bildet schließlich den Abschluss der Stallungen und leitet sanft in die hohen Volumen über.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt schlägt zwei Hochhäuser mit annähernd quadratischen Grundflächen vor, die sich geschoßweise zueinander verschieben und so Freiflächen bilden. Die Grundfläche des Wohnturmsockels wird in ihrer Breite verringert. Der Stallungsplatz wird so in den Bereich zwischen den Baukörpern verlängert und bildet einen großzügigen öffentlichen Platz, von dem aus die Gebäude erschlossen werden. Der Sockel wird am Abschluss zu den Stallungsgebäuden auf 28 Meter erhöht und schafft so einen guten Übergang zu den Höhen der Türme. Die Verdrehung der beiden Türme und des erhöhten Sockelbereichs zueinander wird von der Jury kritisch gesehen. Ein Vorteil der Verdrehung wird in der gebrochenen Blickbeziehung zwischen Gewerbe- und Wohnturm gesehen. Eine stärkere Differenzierung der unterschiedlichen Hochhäuser in ihrer Gestaltung wäre wünschenswert gewesen.
In den Bürogeschoßen wird ein relativ großer freiliegender Kern geplant, der in den Grundrissen ein stark trennendes Element darstellt.
Das Achsmaß in den Hoteletagen ist sehr schmal angelegt, sodass die Betten nur in den Fensternischen positioniert werden können. Die vertikale Erschließung ist nicht ausreichend dimensioniert. Das Konzept für die Wohnungen wird von der Jury sehr positiv bewertet. Die Grundrissqualität der Wohnungen ist grundsätzlich gut. Für den Wohnturm wird nur ein einziges Stiegenhaus vorgeschlagen, was der Wirtschaftlichkeit des Gebäudes zu Gute kommt.