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Einladungswettbewerb | 05/2018

Wohnquartier Kohlhökerstraße in Bremen

1. Preis

Preisgeld: 35.000 EUR

Schenk Fleischhaker Architekten

Architektur

gartenlabor bruns

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Auf dem Gelände der ehemaligen Niederlassung der Deutschen Bundesbank in der Kohlhökerstraße in Bremen sollen etwa 170 neue Wohnungen errichtet werden. Entlang der Kohlhökerstraße und der Salvador-Allende-Straße fügt sich der Neubau in Maßstäblichkeit und Architektursprache in die bestehende, kleinteilige Bebauung ein und entwickelt sich im Norden des Grundstückes zu einem Hochpunkt, der sich in Höhe und Gestaltung an dem angrenzenden Bürogebäude und dem Bestandsgebäude orientiert. Dessen Verortung ermöglicht einen parkähnlich gestalteten Freiraum im Quartiersinneren , der auch den bestehenden Imre-Nagy-Weg als wichtige Verbindung zwischen beiden Stadtteilen weiter aufwertet.

Der Turm wird durch seine Lage im Inneren des Grundstückes erst im Übergang zur bestehenden Gewerbebebauung sichtbar. Der nordwestlich gelegene Baukörper ist mit hellen Klinkerfassaden und im Bereich des Turmes mit gliedernden Betonelementen gestaltet, der südöstlich gelegene Baukörper ist in Anlehnung an die bestehenden Gebäude mit einer hellen Putzfassade und einer geneigten Dachkonstruktion geplant.

Beurteilung durch das Preisgericht

Den Verfassern gelingt es auf sehr überzeugende Weise, durch die neue Bebauung die Lagegunst des Ortes zu nutzen und durch die geschickte städtebauliche Setzung der Baukörper einen sehr großzügigen, parkähnlichen Freiraum zu schaffen. Davon profitieren sowohl die jetzigen als auch die zukünftigen Bewohner und die Passanten des viel genutzten Imre-Nagy-Weges.

Der Hochpunkt des Ensembles ist richtig situiert und proportioniert - aus der Sicht der Denkmalpflege wird die Höhe und Ausrichtung kontrovers diskutiert. Die Maßstäblichkeit und Höhe der neuen Gebäude in den anliegenden Straßen kann auch durch den Hochpunkt sehr gut gewahrt werden. So reagieren die Verfasser auf sehr sensible Weise auf die unterschiedlichen städtebaulichen Situationen, Höhen und Gebäudetypologien an der Kohlhökerund Salvador-Allende-Straße.

Architektonisch überzeugt der Vorschlag durch eine sehr sorgfältige Durcharbeitung und feine Gestaltung bis ins Detail. Dabei übernehmen gestalterische Elemente - wie die horizontal auskragenden Bänder in der Fassade zusätzlich sehr selbstverständlich auch noch technische Funktionen wie zum Beispiel den Brandschutz.

Die Grundrisse der Wohnungen bedürfen zum Teil der Überarbeitung im Hinblick auf die Größe und Proportion der Eingangs- und Flurbereiche sowie auch der etwas zu kleinen Wohn-Koch- Essbereiche. Außerdem müsste das Verhältnis der freifinanzierten zu den geförderten Wohnungen den Anforderungen aus der Auslobung angepasst werden, dies betrifft die Anzahl, die Größe, die Verteilung der geförderten Wohneinheiten. Darüber hinaus ist die Qualität der Grundrisse im geförderten Wohnungsbau zu überarbeiten, zum Beispiel durch eine Ergänzung von Freisitzen. Außerdem sollte grundsätzlich ein Hochparterre eingefügt werden.

Insgesamt überzeugt die Arbeit sowohl durch die städtebauliche Setzung und den Freiraum als auch das hochwertige, sehr elegante architektonische Erscheinungsbild. Die Jury beurteilt das Ensemble als einen neuen, selbstbewussten, sehr angemessenen Baustein in der Nachbarschaft der bestehenden hochkarätigen denkmalgeschützten Bauten am Präsident-Kennedy-Platz.
Lageplan M 1:500

Lageplan M 1:500