Neubau Wohnbebauung Gartenstraße 84 - 96 in Fellbach

Städtebauliche Idee ist die Ausbildung von zwei Wohnhöfen, um die sich dreigeschossige Gebäude mit einheitlicher Kubatur gruppieren. Die Flachdachgebäude bilden eine ablesbare, homogene Einheit. Diese städtebauliche Ruhe spiegelt sich auch in der Architektursprache wieder. Prägend sind die Betonung der Horizontalen, raumhohe Fenster und vorspringende Balkone mit geschlossener Brüstung. Die durchgehende Dreigeschossigkeit unterstreicht die Adressbildung als neuer Quartiersbaustein mit eigenem Charakter.

Die Grundrisse sind als Drei- und Vierspänner funktional weitgehend gut gegliedert. Die Erschließung ist sparsam und die Raumzuschnitte gut gewählt. Im Bereich der Vierspänner sorgt eine Längsteilung des Gebäudes im Erdgeschoss für weitgehend nordorientierte Wohnungen. Dies wird kritisch bewertet.

Die Bewältigung der topografischen Herausforderungen ist nicht in allen Bereichen nachgewiesen (z.B. Erdgeschossgestaltung Haus 5 und 2). Die Grundrisse in den Gebäuden Im Keiferle orientieren sich nicht konsequent zur guten Aussichtslage Richtung Kappelberg. Der Wohnungsmix entspricht den Erwartungen des Auslobers. Die Anzahl der Wohnungen liegt im oberen Bereich, die Verfasser zeigen, dass sich dies städtebaulich gut darstellen lässt.

Positiv bewertet wird die Konzeption der Tiefgarage, die es erlaubt, Bestandsbäume ggf. zu erhalten und erdgebundene Bäume neu zu pflanzen. Es werden jedoch zu wenige überdachte Fahrradabstellplätze nachgewiesen, zudem sind sie in der Tiefgarage unglücklich positioniert.

Die Gestaltung der Freiflächen ist sehr zurückhaltend dargestellt, prägend sind ein durchgehendes Wegenetz und Quartiersplätze mit Baumfeldern.

Die vorgeschlagene städtebauliche und architektonische Lösung stellt einen qualitätsvollen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar. Eine wirtschaftliche Realisierung und ein wirtschaftlich Betrieb sind zu erwarten.

Nach Überarbeitung:

Die Überarbeitungshinweise wurden umfassend und zufriedenstellend umgesetzt. Die Arbeit stellt nach wie vor eine gute Lösung für die gestellte Aufgabe dar. Die Fassadengestaltung in der Straße zum Keiferle hat durch die Überarbeitung deutlich an Qualität gewonnen. In der Überarbeitung zeigte sich jedoch, dass die Flexibilität durch die Gliederung der Baukörper hinsichtlich des Wohnungsmixes eingeschränkt ist. Die gegliederten und teilweise engen Außenräume wurden kontrovers diskutiert.