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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2018

MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM 5.0 – konkret in der Lutherstadt Eisleben

2. Preis

Ahola Architekten Halle

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau erstreckt sich vom Jüdenhof bis zur Grabenstraße und vereint in seinem
Volumen die historisch gewachsenen Strukturen mit moderner, zeitgenössischer
Architektur. Dadurch ergeben sich zwei unterschiedliche Architektursprachen. Einmal die
historische Lückenschließung zum Jüdenhof und einmal die moderne Architektursprache
in der Grabenstraße. Dies wird kritisch gesehen. Das Schließen der Raumkanten wird zur
Grabenstraße und zum Jüdenhof durch zwei getrennte Baukörper erreicht. Dadurch
entsteht eine Gasse mit hoher Aufenthaltsqualität. Die PKW- Zufahrt sowie die Stellplätze
sind räumlich getrennt vom fußläufigen Verkehr. Die Art der Gestaltung findet sich so im
Stadtbild wieder und fügt sich gut ein. Die Dachgauben sind sehr präsent.
Die PKW- Stellplätze sind von der Straße kaum wahrnehmbar. Jede Wohnung erhält einen
Stellplatz. Dadurch ergeben sich für die Mieter keine Aufenthaltsflächen im Innenhof. Doch
jede Wohnung hat einen Freiraum in Form einer Terrasse oder Loggia. Für Mitarbeiter der
Arztpraxis im Erdgeschoss gibt es einen grünen Freiraum. Die Wohnungen vom 2. OG
schauen von ihrer Terrasse auf ein Gründach.
Zwei getrennte Baukörper werden über ein Treppenhaus mit Aufzug und Laubengängen
erschlossen. Eine Erweiterung des Baukörpers entlang der Grabenstraße ist möglich. Die
Erweiterung mit Wohnungen hätte zur Folge, dass die Anzahl der Stellplätze nicht mehr
ausreichend ist. Es ist für alle Baukörper ein Treppenhaus und ein Aufzug vorgesehen, so
dass darüber alle Wohnungen und die Praxen barrierefrei erreichbar sind. Die Größe und
Tiefe der Baukörper ermöglichen eine gute Belichtung und Belüftung der Grundrisse.
Wünschenswert wäre ein separater Zugang für die liegend zu transportierenden Patienten
im rückwärtigen Bereich.
Mit sieben Wohnungen, einer chirurgischen Praxis, einer Arztpraxis und einer möglichen
Erweiterungspraxis sind alle Funktionen untergebracht und eine wirtschaftliche
Realisierung möglich. Die Grundrisse sind gut strukturiert.
Aus denkmalpflegerischer Sicht ist die vorgeschlagene Lösung für die Durchwegung sowie für die Fassaden zum Jüdenhof unproblematisch. Gestalterisch könnten die Zwerchhäuser und Gaupen ggf. noch überarbeitet werden. Die vorgeschlagene Reparatur der Raumkante an der Grabenstraße durch Gebäude und eine Pergola ist angemessen und verhindert nicht eine zukünftig noch weitergehende Lösung.