Neubau einer 6-gruppigen Kindertagesstätte und Familienzentrum in Michelstadt

Der Verfasser organisiert die KiTa (Ü3 und U3) ebenerdig in 6 giebelständigen Langhäusern, die in ihrer Grundrissfigur leicht zueinander versetzt sind und somit eine dem Ort angemessene Maßstäblichkeit und Körnigkeit verleiht. Der Baukörper ist parallel zum Badehaus hangaufwärts platziert und schafft dadurch ein großes zusammenhängendes Außenfreigelände im Süden für die Ü3 Kinder.

Der Eingang für alle KiTakinder erfolgt im oberen drittel der Gebäudestruktur im 2. Langhaus mit zentral gelegener Garderobe, gut auffindbare KiTa-Leitung und kleiner zentraler Verteilerhalle. Von dort wird einerseits der U3 Gruppenbereich mit direktem Zugang zum Außenspielbereich im Osten verankert und westlich der gesamte Ü3 Bereich. Die 5 Funktionsräume sind wohl proportioniert und durch eine spannende, in den Höhen variierende Platzabfolge sehr schön miteinander versetzt, deren Abschluss der Mehrzweckraum bildet. Kritisch in diesem Zusammenhang wurde das innenliegende Gasthaus ohne Außenraumbezug diskutiert. Auch hätte man sich einen direkten Ausgang mit Schmutzschleuse in den Garten auf dieser Ebene gewünscht.

Das Familienzentrum befindet sich im „Untergeschoss“ niveaugleich mit dem Badehaus, mit separatem Zugang über einen neugeschaffenen Familienplatz, dessen Dimensionierung und dessen hoher Grad an Versiegelung als störend empfunden wurde – in diesem Zusammenhang ist auch die hohe trennende Stützmauer zwischen Platz und Gartengelände KiTa zu erwähnen – ein sensiblerer, landschaftlich modellierter Übergang wäre wünschenswert. Das Familienzentrum ist über eine einläufige Treppe mit dem EG angebunden und schafft somit die geforderte räumliche Nähe zum Mehrzweckraum.

Die Anmutung der KiTa von der Straßen- und somit auch Erschließungsseite wirft Fragen auf. Auch die deutliche Überschreitung der geforderten Nutzungsflächen lässt das Gebäude in seiner Flächenausdehnung unnötig groß erscheinen.